Die Zinsen spielen verrückt

Die Zinsen spielen verrückt

Die Zinsen sind zurück – doch vielen Menschen nützt das nichts. Viele Banken zahlen sehr niedrige Zinsen, verlangen aber hohe. Wie rechtfertigen sie das?
57 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Es ist das Aufregerthema dieser Zeit, wenn es ums Geld geht. Zwar
hat die EZB den Leitzins immer weiter erhöht. Aber viele Banken
geben ihn nicht weiter, als Sparer hat man davon kaum etwas. Bei
den Sparkassen zum Beispiel gibt es aufs Tagesgeld im Schnitt
gerade einmal 0,59 Prozent. Dazu kommt: Man zahlt so viel wie nie,
wenn man sein Konto überzieht. Wer Pech hat, zahlt bereits über 17
Prozent. Wie kann das sein? Pünktlich zum Weltspartag sprechen wir
über die verrückten Zinsen in "Ist das eine Blase?", dem
Wirtschaftspodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE über Geld, Macht und
Gerechtigkeit. Wir haben uns bei zehn Banken umgehört, die sehr
niedrige Zinsen zahlen – und sehr hohe verlangen. Wie rechtfertigen
die das eigentlich? Und warum wechseln viele Menschen ihre Bank
trotzdem nicht? Außerdem haben wir für diese Folge gleich zwei
Gäste: einen Verbraucherschützer und einen Banker. Hermann Josef
Tenhagen vom Verbraucherportal Finanztip sagt, eigentlich müssten
die Kunden auf höhere Zinsen pochen. "Denn wenn der Bank nichts
anderes einfällt, kann sie das Geld der Sparer abends bei der EZB
abgeben und bekommt dafür vier Prozent aufs Jahr gerechnet", sagt
er. "Kunden haben also einen Anspruch darauf, dass sie davon einen
wesentlichen Teil abbekommen." Nur sind die Banken in der Breite
bislang nicht bereit, den Sparern mehr von ihren Zinseinnahmen
abzugeben. Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen-
und Giroverbands, rechtfertigt das im Podcast – genauso wie die
hohen Dispozinsen. Und er erklärt, warum er nichts von einem
Zinsdeckel hält, wie ihn die Linke gefordert hat. Am Mikrofon in
dieser Folge sind die ZEIT-Wirtschaftsredakteure Carla Neuhaus und
Jens Tönnesmann. Wie gefällt Ihnen diese Folge? Schreiben Sie uns
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