Apropos ... stark durch Krisen!
43 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Resilienz – das Zauberwort dieser Tage, wollen wir in dieser
Folge einmal mehr aufgreifen, eben weil es für unsere
Psychohygiene von so großer Bedeutung ist und es so viele Aspekte
um das Thema gibt, wie wir unsere Widerstandskraft stärken
können. Dr. Johanna Gerngroß ist Notfall- und Traumapsychologin
und kennt sich mit der Krisenintervention aus. In dieser Folge
geht es darum, wie wir akute Krisen in den Griff bekommen können
mit der Option, danach den eigentlichen Prozess der Veränderung
anzugehen.
Wege aus der Krise
Was tun in einer akuten Krise? Wie verhalte ich mich als
Betroffener, wie als Helfender? Was verbirgt sich hinter dem
Helfersyndrom und was eigentlich ist eine psychosoziale Krise?
Erleben wir Schlimmes, etwas, was uns verletzt oder mit dem wir
überfordert sind, lassen und überbordende Gefühle in Schockstarre
verharren. Johanne Gerngroß beleuchtet in dieser Folge zentrale
Techniken der Gesprächsführung und Tools, wie wir Emotionen
steuern können. Sie erläutert den Unterscheid zwischen Krise und
Trauma und dass das Bauchgefühl kein schlechtes ist. Das Helfen
selbst, andere Menschen in Krisen zu unterstützen, zu begleiten
und zu beraten, ist anstrengend und zugleich auch immer ein
zweischneidiges Schwert, da es zu einem Gefälle kommt zwischen
der Person, die hilft, und der Person, die Hilfe braucht. Es wird
aufgezeigt, wie man mit Gefühlsansteckung, persönlichen
Betroffenheiten und eigener Hilflosigkeit zurechtkommt, man einer
sekundären Traumatisierung vorbeugen und selbst Hoffnung und
Zuversicht aufrechterhalten kann.
Krise als Chance zur Veränderung
Wie kommuniziere ich mit jemandem, der gerade eine Krise
durchlebt? Ein wichtiges Tool in der Gesprächsführung ist das
„Motivational Interviewing“. Als Notfallpsychologin weiß Johanna
Gerngroß um die extremen Momente zwischen Leben und Tod und auch,
dass sich Helfen gut anfühlt. Leider kann es auch übertrieben
werden. Darum rückt sie auch den Aspekt des Helfersyndroms in den
Fokus und wie man dieses im Zaum halten kann. Krise als Chance
zur Veränderung: Hat man eine Krise akzeptiert und emotional in
den Griff bekommen, geht es an die eigentliche Aufgabe. Es geht
darum, Grundannahmen zu überprüfen und sein Leben neu
aufzustellen. Johanna Gerngroß nennt acht Wege aus der Krise.
Dazu zählen die Akzeptanz, den Kopf einzuschalten und aktiv zu
werden, neue Wege auszuprobieren, sich Gleichgesinnte zu suchen,
das soziale Netzwerk und positive Gedanken zu nutzen.
Dr. Johanna Gerngroß lehrt an der Sigmund Freud Privat
Universität in Wien Notfall- und Traumapsychologie,
Traumapädagogik und Suizidprävention. Außerdem beschäftigt sie
sich wissenschaftlich mit Krisenintervention und psychologischen
Krisenmanagement. Zu ihrer psychologischen Praxis geht es hier:
https://www.dr-gerngross.at/
Buchtipp: „Stark durch krisenhafte Zeiten: Resilienz fördern bei
sich selbst und anderen“, Schattauer-Verlag 2023
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