Apropos ... toxische Beziehungen!

Apropos ... toxische Beziehungen!

Du tust mir nicht gut!
43 Minuten
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Warum wir ticken, wie wir ticken – und was Du draus machen kannst!

Beschreibung

vor 2 Jahren

Du tust mir nicht gut!


Der Partner versteht mich nicht, die Freundin frotzelt ewig rum,
der Kollege wälzt seine Arbeit auf mich ab, die Chefin übersieht
mich tagtäglich. Wenn Menschen in und mit ihrem Leben
unzufriedene sind, geht es im Kern eigentlich immer um ungute
Beziehungen. Viele denken dabei sofort an eine Paarbeziehung, zum
Beispiel mit einem Narzissten oder einer Narzisstin. Darum aber
geht es in den seltensten Fällen, sagt Annika Felber, Systemische
Beraterin und Coach. Es gehe vielmehr darum, eigenverantwortlich
wieder in die Aktion zu kommen.


Woran aber erkenne ich, dass eine Beziehung einfach nicht mehr
gesund ist? Wann ist es genug?


„Zentrale Aspekte sind“, so Annika Felber, „wenn ich bemerke,
dass ich dauerhaft psychisch oder physisch leide, ich traurig
bin, bedrückt, gestresst, und dennoch nicht in der Lage bin,
daran etwas zu ändern bzw. diese schädliche Beziehung zu
verlassen.“ In diesen Fällen spricht man von einer
dysfunktionalen Beziehung.


Wichtiger Punkt dabei: es geht um Beziehungen, also etwas, das
zwischen zwei oder mehreren Menschen passiert. „Es kommt immer
ein wenig darauf an, wer einem gegenübersitzt“, fasst Felber
zusammen. So können toxische Dynamiken besonders leicht dann
entstehen, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die wie ein
Schlüssel zum Schloss passen. Soll heißen: Trifft zum Beispiel
ein Gebertyp, der sich immer Kümmern möchte, auf einen Nehmertyp,
ergibt sich möglicherweise eine Dynamik, die beide generieren,
und die für beide toxisch ist. Beide sind in einer solchen
Beziehung unglücklich.


Annika Felber hat sieben Merkmale einer Beziehung
herausgearbeitet, die fast immer auf eine toxische Beziehung
zutreffen. Meist gesellen sich weitere Merkmale hinzu. So muss
beispielsweise die Ordnung stimmen, d.h. in einer Beziehung
zwischen zwei Erwachsenen muss Augenhöhe herrschen. Sobald einer
z.B. in eine Art Elternrolle rutscht, ist die Schieflage
vorprogrammiert. Stimmen muss außerdem die
Kosten-Nutzen-Rechnung, also der Ausgleich, wie der Systemiker
sagt.


Warum Ordnung und Ausgleich so entscheidend sind, erklärt mir
Annika Felber. Sie ist systemische Beraterin (DGsP – Deutsche
Gesellschaft für systemische Pädagogik) in eigener Praxis in
Koblenz und Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für
systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V. (DGSF).


Ihr Buch „Du tust mir nicht gut!“ erscheint im Oktober 2022. Sie
beschreibt es als einen Hybrid aus Sachbuch und Workbook: Neben
Übungen gibt es Checklisten bzw. kleine Tests, mit denen man sich
selbst die Frage beantworten kann, wie es denn um eine
Freundschaft oder in der Partnerschaft etc. aus.


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