Folge 06 - In der Geschlossenen
30 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
In dieser Folge erzähle ich von meinen persönlichen Erlebnissen auf
der Akutstation der Psychiatrischen Klinik in Karlsruhe. Ich galt
ja quasi als „entlaufen“ und wurde deshalb auf die „geschützte“
Station der Klinik eingewiesen. Dort sollte ich für 4 Wochen
festgehalten werden, am Ende waren es 10 Tage. Meine Erinnerungen
sind subjektiv, getrübt von den typischen Erinnerungslücken der
Manie, außerdem fehlt die Perspektive der Behandelnden. Aber einige
Unterlagen belegen die Ereignisse. Ich völlig durcheinander,
Amtsrichterin und Stationsarzt überlegten, wie langen sie mich hier
einquartieren sollten. Vier Wochen? – auf gar keinen Fall! Zehn
Tage? – na gut… Für mich gab es keinen schlüssigen Grund für die
Geschlossene: keine Selbst- oder Fremdgefährdung! Aber die Manie
ist voll von selbstgefährdenden Momenten… Viele Patientinnen und
Patienten auf der Station so krank und hilfsbedürftig, wenig
Pflegepersonal, für mich keine Genesung sondern eher eine weitere
Traumatisierung in Sicht. Junge Frauen fixiert auf dem Gang oder in
Isolierzimmern, Alkoholiker, Ex-Knackis, Psychotiker – eine irre
Mischung! Ich völlig schockiert, Kette geraucht, den Gang rauf und
runter gelaufen, gegessen, geschlafen und wieder geraucht. Kein
Sportraum, kein Kunstzimmer, kein Ausgang in den Garten nur ein
Gemeinschaftsraum und das Raucherzimmer. Keine wirkliche Therapie,
keine Begleitung, alleine, sich selbst überlassen - Aufbewahrung
und Medikamentenausgabe. Seit der Einweisung keinen Arzt gesehen.
Wollte natürlich wissen, wie es weitergeht... Dann zufällig
erfahren, wer meine Ärztin war, diese auf dem Gang getroffen, mich
ihr wütend in den Weg gestellt und ein Behandlungsgespräch
verlangt. Stattdessen: fünf Minuten später acht Pfleger, die mich
auf einem Bett fixierten. Krach geschlagen und genervt - etwa eine
halbe Stunde später hob der Oberarzt die Fixierung auf. Mit den
Medikamenten bin ich wieder „runter gekommen“. Aber hohe Schäden:
mein Handy und Geldbeutel geklaut – 800 € futsch, eine
Traumatisierung durch die Erlebnisse auf der Station und Verlust
des Vertrauens in diese Klinik und den Chefarzt. Sieht so eine
„geschützte“ Station aus? Das war eher "Das Experiment". Ein Glück,
wer Angehörige oder juristischen Beistand vor Ort hat. Nach einer
Woche erster Ausgang, nach 10 Tagen Verlegung auf die offene
Station.
der Akutstation der Psychiatrischen Klinik in Karlsruhe. Ich galt
ja quasi als „entlaufen“ und wurde deshalb auf die „geschützte“
Station der Klinik eingewiesen. Dort sollte ich für 4 Wochen
festgehalten werden, am Ende waren es 10 Tage. Meine Erinnerungen
sind subjektiv, getrübt von den typischen Erinnerungslücken der
Manie, außerdem fehlt die Perspektive der Behandelnden. Aber einige
Unterlagen belegen die Ereignisse. Ich völlig durcheinander,
Amtsrichterin und Stationsarzt überlegten, wie langen sie mich hier
einquartieren sollten. Vier Wochen? – auf gar keinen Fall! Zehn
Tage? – na gut… Für mich gab es keinen schlüssigen Grund für die
Geschlossene: keine Selbst- oder Fremdgefährdung! Aber die Manie
ist voll von selbstgefährdenden Momenten… Viele Patientinnen und
Patienten auf der Station so krank und hilfsbedürftig, wenig
Pflegepersonal, für mich keine Genesung sondern eher eine weitere
Traumatisierung in Sicht. Junge Frauen fixiert auf dem Gang oder in
Isolierzimmern, Alkoholiker, Ex-Knackis, Psychotiker – eine irre
Mischung! Ich völlig schockiert, Kette geraucht, den Gang rauf und
runter gelaufen, gegessen, geschlafen und wieder geraucht. Kein
Sportraum, kein Kunstzimmer, kein Ausgang in den Garten nur ein
Gemeinschaftsraum und das Raucherzimmer. Keine wirkliche Therapie,
keine Begleitung, alleine, sich selbst überlassen - Aufbewahrung
und Medikamentenausgabe. Seit der Einweisung keinen Arzt gesehen.
Wollte natürlich wissen, wie es weitergeht... Dann zufällig
erfahren, wer meine Ärztin war, diese auf dem Gang getroffen, mich
ihr wütend in den Weg gestellt und ein Behandlungsgespräch
verlangt. Stattdessen: fünf Minuten später acht Pfleger, die mich
auf einem Bett fixierten. Krach geschlagen und genervt - etwa eine
halbe Stunde später hob der Oberarzt die Fixierung auf. Mit den
Medikamenten bin ich wieder „runter gekommen“. Aber hohe Schäden:
mein Handy und Geldbeutel geklaut – 800 € futsch, eine
Traumatisierung durch die Erlebnisse auf der Station und Verlust
des Vertrauens in diese Klinik und den Chefarzt. Sieht so eine
„geschützte“ Station aus? Das war eher "Das Experiment". Ein Glück,
wer Angehörige oder juristischen Beistand vor Ort hat. Nach einer
Woche erster Ausgang, nach 10 Tagen Verlegung auf die offene
Station.
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