Folge 05 - Die Hochzeitsnacht

Heute berichte ich über die Ereignisse nach Philipps Festnahme und
meiner Selbsteinweisung in die Psychiatrische Klinik in Karlsruhe.
Nach Philipps Verhaftung Nervenzusammenbruch - mit dem
Rettungswagen freiwillig in die Klinik. In der Aufnahme ein
furchtbar netter junger Arzt, der mir super empathisch und sehr
interessiert zuhörte. Nach der Aufnahme keinerlei Ansprache mehr,
es war Wochenende. Ein denkwürdiger Freigang am Sonntag: Ich ging
zum Gottesdienst in meiner Kirche und hatte dort einen weiteren
Nervenzusammenbruch. Thema war: „Die Hochzeit von Kanaan“, und hier
plötzlich die Vorstellung: dieser Gottesdienst ist die symbolische
Hochzeit von Philipp und mir – Tränen fließen, meine Hochzeit aber
ohne den Bräutigam! Der Pfarrer der Gemeinde lud mich zum Gespräch
ein, am Ende versprach er mir: die Segnung von Philipp und mir im
Gefängnis. Keine Ahnung, ob er verstand, was mit mir los war?
Danach keine Rückkehr in die Klinik wie abgesprochen, zuhause
Autopacken für eine Flucht vor der Drogenmafia in die Eifel und
eine Hochzeit im Gefängnis – inklusive Blumen und Schaumwein.
Telefonate der Klinik nahm meine Freundin entgegen, ich weigerte
mich, zurückzugehen. In der Nacht – unserer „Hochzeitsnacht“ - im
stehenden Auto vor der JVA. Wollte meinem Ehemann nahe sein. Es war
kalt, eine Bloody Mary sollte helfen. Dann Polizei - Alkoholtest
mit der Atemluft positiv, auf der Wache: Bluttest, abtasten,
ausziehen und nochmal Bluttest (letztendlich 0.0 Promille). Gegen
Morgen ein Anruf in der Psychiatrie - dann ab mit der grünen Minna
zurück ins Krankenhaus!