Der große Zapfenstreich – SG #243
Der große ZapfenstreichShow Podcast Information Angela Merkel war
16 Jahre lang die Kanzlerin von Deutschland. Jetzt wurde sie
verabschiedet. Wie immer, wenn ein Kanzler oder eine Kanzlerin
verabschiedet wird,
8 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.
Beschreibung
vor 3 Jahren
Der große ZapfenstreichShow Podcast Information Angela Merkel war
16 Jahre lang die Kanzlerin von Deutschland. Jetzt wurde sie
verabschiedet. Wie immer, wenn ein Kanzler oder eine Kanzlerin
verabschiedet wird, wird das mit einer besonderen Zeremonie getan.
Diese Zeremonie heißt „Der große Zapfenstreich“. Darüber möchte ich
dir heute etwas erzählen. Fangen wir mal mit dem Wort Zapfenstreich
an. Was bedeutet das? Dieses Wort ist sehr alt. Damit wurden
sozusagen die Soldaten oder Söldner abends ins Bett geschickt. Nach
dem Zapfenstreich sollten sie in ihrem Quartier bleiben, also nicht
mehr draußen sein. Auch heute noch wird das Wort beim Militär
verwendet. Wenn ein junger Mann oder eine junge Frau bei der
Bundeswehr die Grundausbildung macht, dann ist der Zapfenstreich um
23 Uhr. Als Hintergrund kann man sagen, dass die Soldaten eben
schlafen gehen sollten, anstatt zum Beispiel Alkohol zu trinken.
Sie sollten ja am nächsten Tag wieder fit für den Kampf sein. Der
erste „Große Zapfenstreich“ als Ehre bei einem besonderen Anlass
fand 1838 statt. Damals war der russische Zar Nikolaus I. zu Besuch
und das Militär ehrte ihn mit der Zeremonie. Dieser „Große
Zapfenstreich“ ist bis heute eine Militärzeremonie am Abend, also
im Dunkeln, bei der es sowohl Musik als auch Fackeln und Soldaten
in Formation zu sehen und zu hören gibt. Es ist heute die höchste
Auszeichnung, die das Militär einer nicht militärischen Person
geben kann. Drei Politikerposten bekommen einen großen
Zapfenstreich bei ihrer Verabschiedung: Die Bundeskanzlerin, der
Bundespräsident und die Verteidigungsministerin. Aber natürlich
bekommen auch wichtige Militärs wie Generäle eine derartige
Verabschiedung. Die Zeremonie dauert ungefähr 20 Minuten und hat
einen ganz genau festgelegten Ablauf. Am 2. Dezember 2021
wurde Angela Merkel in Berlin mit dem „Großen Zapfenstreich“ aus
dem Amt verabschiedet. Die Zeremonie wurde natürlich im Fernsehen
übertragen. Zunächst hielt Angela Merkel eine kleine Rede, in der
es um ihre Zeit als Kanzlerin ging, aber natürlich auch um die
aktuelle Situation in der Pandemie. Sie hätte ihre Arbeit immer mit
„Fröhlichkeit im Herzen“ erledigt, sagte sie. Danach kam der
Aufmarsch. Das bedeutet, dass die Soldaten zur Musik des
„Yorckschen Marsches“ von Ludwig van Beethoven auf den Platz kamen.
Die Musik kam natürlich nicht vom Band, sondern wurde vom
Musikkorps der Bundeswehr und einem Spielmannszug live gespielt.
Danach kamen drei Stücke, die sich Angela Merkel ausgesucht hatte:
„Du hast den Farbfilm vergessen“ von Nina Hagen, einer frühen
deutschen Punk-Ikone. Dann „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, das
Hildegard Knef gesungen hatte. Und am Schluss ein Kirchenlied. Es
ist immer interessant, welche Lieder sich die scheidenden Kanzler
aussuchen. Merkels Vorgänger Gerhard Schröder beispielsweise ließ
die Blaskapelle „My Way“ von Frank Sinatra spielen und „Summertime“
von George Gershwin. Bei Helmut Kohl war es 1998 die Europahymne.
Wegen der Pandemie waren weniger Gäste eingeladen als sonst. Die
Gäste waren natürlich vor allem hochrangige Politiker und
Politikerinnen. Sie saßen mit Abstand auf einer Tribüne und mit 2G+
- waren also alle genesen oder geimpft und zusätzlich getestet.
Soweit ich sehen konnte trugen zudem alle eine Maske. Es war sehr
kalt und windig, aber der Zapfenstreich dauert ja nicht
lange. Nach den drei Liedern, die Angela Merkel sich
ausgesucht hatte, folgten weitere festgelegte Stücke - und dann
natürlich die deutsche Nationalhymne. Danach fuhr Angela Merkel mit
ihrem Mann in einer schwarzen Limousine davon und winkte ein
letztes Mal. Sie ist 67 Jahre alt und geht jetzt nach turbulenten
16 Jahren im Amt in den wohlverdienten Ruhestand. Ein Wort noch zum
Schluss: Am großen Zapfenstreich wird oft Kritik geübt.
Militärparaden, wie andere Länder sie kennen, sind in Deutschland
unüblich. Also wird auch diese Militärzeremonie vor allem von
Pazifisten kritisiert.
16 Jahre lang die Kanzlerin von Deutschland. Jetzt wurde sie
verabschiedet. Wie immer, wenn ein Kanzler oder eine Kanzlerin
verabschiedet wird, wird das mit einer besonderen Zeremonie getan.
Diese Zeremonie heißt „Der große Zapfenstreich“. Darüber möchte ich
dir heute etwas erzählen. Fangen wir mal mit dem Wort Zapfenstreich
an. Was bedeutet das? Dieses Wort ist sehr alt. Damit wurden
sozusagen die Soldaten oder Söldner abends ins Bett geschickt. Nach
dem Zapfenstreich sollten sie in ihrem Quartier bleiben, also nicht
mehr draußen sein. Auch heute noch wird das Wort beim Militär
verwendet. Wenn ein junger Mann oder eine junge Frau bei der
Bundeswehr die Grundausbildung macht, dann ist der Zapfenstreich um
23 Uhr. Als Hintergrund kann man sagen, dass die Soldaten eben
schlafen gehen sollten, anstatt zum Beispiel Alkohol zu trinken.
Sie sollten ja am nächsten Tag wieder fit für den Kampf sein. Der
erste „Große Zapfenstreich“ als Ehre bei einem besonderen Anlass
fand 1838 statt. Damals war der russische Zar Nikolaus I. zu Besuch
und das Militär ehrte ihn mit der Zeremonie. Dieser „Große
Zapfenstreich“ ist bis heute eine Militärzeremonie am Abend, also
im Dunkeln, bei der es sowohl Musik als auch Fackeln und Soldaten
in Formation zu sehen und zu hören gibt. Es ist heute die höchste
Auszeichnung, die das Militär einer nicht militärischen Person
geben kann. Drei Politikerposten bekommen einen großen
Zapfenstreich bei ihrer Verabschiedung: Die Bundeskanzlerin, der
Bundespräsident und die Verteidigungsministerin. Aber natürlich
bekommen auch wichtige Militärs wie Generäle eine derartige
Verabschiedung. Die Zeremonie dauert ungefähr 20 Minuten und hat
einen ganz genau festgelegten Ablauf. Am 2. Dezember 2021
wurde Angela Merkel in Berlin mit dem „Großen Zapfenstreich“ aus
dem Amt verabschiedet. Die Zeremonie wurde natürlich im Fernsehen
übertragen. Zunächst hielt Angela Merkel eine kleine Rede, in der
es um ihre Zeit als Kanzlerin ging, aber natürlich auch um die
aktuelle Situation in der Pandemie. Sie hätte ihre Arbeit immer mit
„Fröhlichkeit im Herzen“ erledigt, sagte sie. Danach kam der
Aufmarsch. Das bedeutet, dass die Soldaten zur Musik des
„Yorckschen Marsches“ von Ludwig van Beethoven auf den Platz kamen.
Die Musik kam natürlich nicht vom Band, sondern wurde vom
Musikkorps der Bundeswehr und einem Spielmannszug live gespielt.
Danach kamen drei Stücke, die sich Angela Merkel ausgesucht hatte:
„Du hast den Farbfilm vergessen“ von Nina Hagen, einer frühen
deutschen Punk-Ikone. Dann „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, das
Hildegard Knef gesungen hatte. Und am Schluss ein Kirchenlied. Es
ist immer interessant, welche Lieder sich die scheidenden Kanzler
aussuchen. Merkels Vorgänger Gerhard Schröder beispielsweise ließ
die Blaskapelle „My Way“ von Frank Sinatra spielen und „Summertime“
von George Gershwin. Bei Helmut Kohl war es 1998 die Europahymne.
Wegen der Pandemie waren weniger Gäste eingeladen als sonst. Die
Gäste waren natürlich vor allem hochrangige Politiker und
Politikerinnen. Sie saßen mit Abstand auf einer Tribüne und mit 2G+
- waren also alle genesen oder geimpft und zusätzlich getestet.
Soweit ich sehen konnte trugen zudem alle eine Maske. Es war sehr
kalt und windig, aber der Zapfenstreich dauert ja nicht
lange. Nach den drei Liedern, die Angela Merkel sich
ausgesucht hatte, folgten weitere festgelegte Stücke - und dann
natürlich die deutsche Nationalhymne. Danach fuhr Angela Merkel mit
ihrem Mann in einer schwarzen Limousine davon und winkte ein
letztes Mal. Sie ist 67 Jahre alt und geht jetzt nach turbulenten
16 Jahren im Amt in den wohlverdienten Ruhestand. Ein Wort noch zum
Schluss: Am großen Zapfenstreich wird oft Kritik geübt.
Militärparaden, wie andere Länder sie kennen, sind in Deutschland
unüblich. Also wird auch diese Militärzeremonie vor allem von
Pazifisten kritisiert.
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