SG #162: Deutsche Philosophen
Deutsche PhilosophenShow Podcast Information Keine Angst, auch wenn
es heute um Philosophie geht verspreche ich Euch: Es wird nicht zu
kompliziert! Ich werde wie immer versuchen, diese Episode so
einfach verständlich wie möglich zu machen.
6 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.
Beschreibung
vor 6 Jahren
Deutsche PhilosophenShow Podcast Information Keine Angst, auch wenn
es heute um Philosophie geht verspreche ich Euch: Es wird nicht zu
kompliziert! Ich werde wie immer versuchen, diese Episode so
einfach verständlich wie möglich zu machen. Ich möchte Euch die
großen deutschen Philosophen vorstellen - oder zumindest einige von
ihnen. Fangen wir an in der Zeit der Aufklärung, das war im 17. und
18. Jahrhundert. Da gab es einen Mann namens Immanuel Kant. Er
sagte: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Das
bedeutet also: Denke selbst! Kant stellt vier große Fragen: Was
kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und die
wahrscheinlich wichtigste: Was ist der Mensch? Vielleicht habt Ihr
auch schon von Kants kategorischem Imperativ gehört. Das klingt
kompliziert, ist es aber nicht. Denn es gibt ein Sprichwort, das
eigentlich das gleiche sagt: "Was du nicht willst, dass man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu." Versetze Dich also in die Lage des
anderen Menschen und tue nur, was für ihn auch gut wäre. Du
möchtest nicht geschlagen werden? Dann schlage auch selber
niemanden. Ganz einfach. Gehen wir weiter zum Idealismus und zu
Hegel und Marx. Sie leben in der Zeit der Industrialisierung. Das
Leben der Menschen verändert sich. Es ist nicht mehr wichtig, was
sie arbeiten, sondern wieviel sie arbeiten. Am Ende ihres
Arbeitstages sehen sie nicht das Ergebnis ihrer Arbeit, wie ein
Schreiner seinen Tisch sieht. Die Arbeiter werden austauschbar.
Also haben sich die beiden Philosophen Hegel und Marx die
Geschichte angesehen und versucht, daraus zu lernen. Das Muster,
das sie erkannten, war: die Menschen haben sich immer in zwei Lager
gespalten, in die Unterdrückten und die Unterdrücker. Zum Beispiel
in Sklaven und Sklavenhalter. Oder noch einfacher: Gewinner und
Verlierer. So hat sich die Gesellschaft immer weiter entwickelt.
Das bedeutet aber auch: Die Schere zwischen armen Menschen und
reichen Menschen geht immer weiter auseinander. Die Reichen werden
immer reicher, die Armen immer ärmer. Marx und Hegel wünschten sich
den Kommunismus, eine klassenlose Gesellschaft, die für alle
Menschen optimal ist. Wir bleiben im 19. Jahrhundert und gehen in
den Bereich Lebensphilosophie. Jetzt sind wir bei den Namen
Schopenhauer und Nietzsche angekommen. Fangen wir mit Schopenhauer
an. Ihn haben auch Weisheiten aus Indien und aus dem Buddhismus
beeinflusst. Für Schopenhauer ist Leben auch Leiden. Durch dieses
Leiden bekommt der Mensch Mitleid gegenüber anderen Menschen und
auch Tieren. Wer aus diesem Leiden flüchten möchte, der hat nur
eine Chance: Die Kunst und die Musik. Er sagt auch: Die Welt ist
meine Vorstellung. Und Nietzsche? Der sagt: Tatsachen gibt es
nicht, nur Interpretationen. Also ist auch bei ihm alles subjektiv.
Aber es geht weiter: Für Nietzsche gibt es keinen Gott, keine
Erkenntnis, keine Moral, keine Werte und keinen Sinn des Lebens.
Alles wiederholt sich unendlich. Nichts ist neu. Ihr kennt sicher
seinen Spruch: Gott ist tot. Für den Menschen gibt es also keinen
Sinn zu leben. Aber wenn es den Menschen nicht mehr gibt, gibt es
vielleicht den Übermensch - und der ist dann der große Sinn der
Erde. Im 20. Jahrhundert waren da noch Freud, Heidegger,
Wittgenstein und all die anderen - aber das führt jetzt zu weit.
Wisst Ihr, was mir gerade auffällt? Von Philosophen spricht man
meistens ohne Vornamen! Das waren natürlich längst nicht alle
deutschen Philosophen, aber es war ein Anfang. Wer ist aktuell der
bekannteste deutsche Philosoph, der noch lebt? Da würde ich sagen,
es ist Richard David Precht. Ein Video von ihm stelle ich Euch auf
slowgerman.com Richard David Precht: Vergesst das
Wissen!https://www.youtube.com/watch?v=Gewb3-DUlJs Text der Episode
als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg162kurz.pdf
es heute um Philosophie geht verspreche ich Euch: Es wird nicht zu
kompliziert! Ich werde wie immer versuchen, diese Episode so
einfach verständlich wie möglich zu machen. Ich möchte Euch die
großen deutschen Philosophen vorstellen - oder zumindest einige von
ihnen. Fangen wir an in der Zeit der Aufklärung, das war im 17. und
18. Jahrhundert. Da gab es einen Mann namens Immanuel Kant. Er
sagte: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Das
bedeutet also: Denke selbst! Kant stellt vier große Fragen: Was
kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und die
wahrscheinlich wichtigste: Was ist der Mensch? Vielleicht habt Ihr
auch schon von Kants kategorischem Imperativ gehört. Das klingt
kompliziert, ist es aber nicht. Denn es gibt ein Sprichwort, das
eigentlich das gleiche sagt: "Was du nicht willst, dass man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu." Versetze Dich also in die Lage des
anderen Menschen und tue nur, was für ihn auch gut wäre. Du
möchtest nicht geschlagen werden? Dann schlage auch selber
niemanden. Ganz einfach. Gehen wir weiter zum Idealismus und zu
Hegel und Marx. Sie leben in der Zeit der Industrialisierung. Das
Leben der Menschen verändert sich. Es ist nicht mehr wichtig, was
sie arbeiten, sondern wieviel sie arbeiten. Am Ende ihres
Arbeitstages sehen sie nicht das Ergebnis ihrer Arbeit, wie ein
Schreiner seinen Tisch sieht. Die Arbeiter werden austauschbar.
Also haben sich die beiden Philosophen Hegel und Marx die
Geschichte angesehen und versucht, daraus zu lernen. Das Muster,
das sie erkannten, war: die Menschen haben sich immer in zwei Lager
gespalten, in die Unterdrückten und die Unterdrücker. Zum Beispiel
in Sklaven und Sklavenhalter. Oder noch einfacher: Gewinner und
Verlierer. So hat sich die Gesellschaft immer weiter entwickelt.
Das bedeutet aber auch: Die Schere zwischen armen Menschen und
reichen Menschen geht immer weiter auseinander. Die Reichen werden
immer reicher, die Armen immer ärmer. Marx und Hegel wünschten sich
den Kommunismus, eine klassenlose Gesellschaft, die für alle
Menschen optimal ist. Wir bleiben im 19. Jahrhundert und gehen in
den Bereich Lebensphilosophie. Jetzt sind wir bei den Namen
Schopenhauer und Nietzsche angekommen. Fangen wir mit Schopenhauer
an. Ihn haben auch Weisheiten aus Indien und aus dem Buddhismus
beeinflusst. Für Schopenhauer ist Leben auch Leiden. Durch dieses
Leiden bekommt der Mensch Mitleid gegenüber anderen Menschen und
auch Tieren. Wer aus diesem Leiden flüchten möchte, der hat nur
eine Chance: Die Kunst und die Musik. Er sagt auch: Die Welt ist
meine Vorstellung. Und Nietzsche? Der sagt: Tatsachen gibt es
nicht, nur Interpretationen. Also ist auch bei ihm alles subjektiv.
Aber es geht weiter: Für Nietzsche gibt es keinen Gott, keine
Erkenntnis, keine Moral, keine Werte und keinen Sinn des Lebens.
Alles wiederholt sich unendlich. Nichts ist neu. Ihr kennt sicher
seinen Spruch: Gott ist tot. Für den Menschen gibt es also keinen
Sinn zu leben. Aber wenn es den Menschen nicht mehr gibt, gibt es
vielleicht den Übermensch - und der ist dann der große Sinn der
Erde. Im 20. Jahrhundert waren da noch Freud, Heidegger,
Wittgenstein und all die anderen - aber das führt jetzt zu weit.
Wisst Ihr, was mir gerade auffällt? Von Philosophen spricht man
meistens ohne Vornamen! Das waren natürlich längst nicht alle
deutschen Philosophen, aber es war ein Anfang. Wer ist aktuell der
bekannteste deutsche Philosoph, der noch lebt? Da würde ich sagen,
es ist Richard David Precht. Ein Video von ihm stelle ich Euch auf
slowgerman.com Richard David Precht: Vergesst das
Wissen!https://www.youtube.com/watch?v=Gewb3-DUlJs Text der Episode
als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg162kurz.pdf
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