SG #153: Heinrich Heine

SG #153: Heinrich Heine

Heinrich HeineShow Podcast Information „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“ Habt Ihr diesen Satz schon einmal gehört? Er wird immer dann zitiert, wenn es Probleme in Deutschland gibt.
5 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.

Beschreibung

vor 6 Jahren
Heinrich HeineShow Podcast Information „Denk ich an Deutschland in
der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“ Habt Ihr diesen
Satz schon einmal gehört? Er wird immer dann zitiert, wenn es
Probleme in Deutschland gibt. Der Satz stammt von Heinrich Heine.
Er war einer der wichtigsten deutschen Dichter. Aber keine Angst:
Auch wenn er am 13. Dezember 1797 geboren wurde, sind seine Texte
sehr aktuell und relativ leicht zu lesen. Ihr werdet ihn mögen!
Harry Heine wuchs in einem jüdischen Haushalt auf. Er war 13 Jahre
alt, als Napoleon in Düsseldorf einzog. Schon als Schüler begann
er, Gedichte zu schreiben. Beruflich sollte er eigentlich im
Bankgeschäft arbeiten, aber dafür hatte er kein Talent. Also
versuchte er es erst mit einem eigenen Geschäft für Stoffe, das
aber bald pleite war. Dann begann er zu studieren. Er probierte es
mit Jura und mit Geschichte, besuchte verschiedene Vorlesungen. Mit
25 Jahren veröffentlichte er erste Gedichte. Es war eine aufregende
Zeit für ihn. Er wechselte die Städte und die Universitäten, er
beendete sein Jura-Studium und wurde promoviert. Um seine Chancen
als Anwalt zu verbessern, ließ er sich protestantisch taufen, er
kehrte also dem Judentum den Rücken und wurde Christ. Daher auch
der neue Name: Christian Johann Heinrich Heine. Später hat er die
Taufe oft bereut. Wenn Ihr Heines Werke lest werdet Ihr merken,
dass sie etwas Besonderes sind. Sie sind oft kritisch, sehr oft
aber auch ironisch und humorvoll. Er spielt mit der Sprache. Er
kann aber auch sehr böse sein und herablassend über Menschen
schreiben. Seine Kritik auch an politischen Ereignissen und die
Zensur, mit der er in Deutschland leben musste, führten Heinrich
Heine nach Paris. Er wanderte nach Frankreich aus. Als
Schriftsteller wurde er immer bekannter. Er wurde ein Vermittler
zwischen Frankreich und Deutschland, versuchte den Menschen, die
jeweils andere Kultur zu erklären. Er verdiente viel Geld mit
seinen Schriften, heiratete eine Französin und traf große Menschen
wie Karl Marx und Goethe. Aber dann passierte etwas Schlimmes:
Heine brach zusammen. Mit 51 Jahren war er fast vollständig
gelähmt. Acht Jahre lang musste er im Bett verbringen. Er nannte
diesen Ort seine Matratzengruft. Was für eine Krankheit das war,
weiß man heute nicht. Vielleicht Syphillis, vielleicht Multiple
Sklerose, vielleicht eine Bleivergiftung oder Tuberkulose. Es ist
egal. Wichtig ist: Er war schwer krank und fast blind, aber das
hinderte ihn nicht daran, weiter bis zu seinem Tod zu schreiben.
Versucht doch mal, etwas von Heine zu lesen. Auch wenn Ihr nicht
alles versteht. Zum Beispiel das Gedicht „Ich weiß nicht, was soll
es bedeuten“ über die Loreley. Oder „Nachtgedanken“ mit dem diese
Episode begonnen hat. Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg153kurz.pdf

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