SG #148: Martin Luther und die Reformation
Martin LutherShow Podcast Information Martin Luther war ein Mönch.
Er unterrichtete Theologie an der Universität von Wittenberg. Am
31. Oktober 1517 soll Martin Luther ein Schriftstück mit 95 Thesen
an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschla...
7 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.
Beschreibung
vor 7 Jahren
Martin LutherShow Podcast Information Martin Luther war ein Mönch.
Er unterrichtete Theologie an der Universität von Wittenberg. Am
31. Oktober 1517 soll Martin Luther ein Schriftstück mit 95 Thesen
an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. Eine
These ist eine Behauptung. Ob das mit der Tür wirklich stimmt,
wissen wir nicht – aber zumindest wurden seine Thesen gedruckt,
denn den Buchdruck gab es zum Glück seit 1450. Schriften zu
vervielfältigen war einfach geworden. In den Thesen war Luther vor
allem gegen die von der Kirche verbreitete Angst vor dem Fegefeuer
und gegen den Ablasshandel. Das Fegefeuer ist in der katholischen
Kirche die Zeit nach dem Tod, in der die Gläubigen ihre Sünden
büßen müssen. Der Ablasshandel bedeutete, dass Katholiken nach
einer Sünde etwas tun mussten, um wieder Gottes Gnade zu bekommen.
Das war manchmal eine Beichte oder ein Gebet oder auch eine
Wallfahrt. Zu Luthers Zeit aber gab es noch eine andere
Möglichkeit: Man konnte seine Sünden mit Geld freikaufen und so
auch die Zeit im Fegefeuer verkürzen. Spezielle Prediger reisten
damals durch das Land und verkauften Ablassbriefe. Auch Papst Leo
X. fand die Idee gut, denn er brauchte Geld für den Neubau des
Petersdoms in Rom. Luther fand all das schrecklich. Die Kirche war
ihm zu verweltlicht. Die Bischöfe und der Papst lebten in Reichtum
wie Fürsten, das gefiel dem Mönch nicht. Die Menschen sollten büßen
und sich nicht freikaufen können. Die Kirche sollte wieder so
werden, wie sie einst war. Luthers Kritik führte dazu, dass er 1521
aus der Kirche ausgeschlossen wurde. Er begann, seine
Reformationsgedanken aufzuschreiben. Man solle sich im Glauben nur
nach der Bibel richten. Einen Papst gab es in seiner Vorstellung
nicht. Von den sieben Sakramenten der katholischen Kirche (Taufe,
Eucharistie, Firmung, Ehe, Beichte, Krankensalbung, Priesterweihe)
behielt er nur zwei: Die Taufe und das Abendmahl. Kurz darauf wurde
er auch aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Er hatte keine Rechte
mehr. Man konnte ihn töten, ohne dass der Täter dafür bestraft
würde. Eine gefährliche Zeit für Luther. Er versteckte sich auf
einer Burg und begann, die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche zu
übersetzen. Nicht Wort für Wort, sondern so, dass man es gut
verstehen konnte. Die Bibel wurde damit auch für das einfache Volk
verständlich. Und für Euch vielleicht interessant: Luther erfand
einige Wörter, die wir auch heute noch benutzen: Machtwort,
Lockvogel, Lästermaul oder Feuertaufe. Dazu noch einige
Redewendungen wie „Perlen vor die Säue werfen“ oder „ein Buch mit
sieben Siegeln“ oder „der Wolf im Schafspelz“. Die Lutherbibel
verbreitete sich durch den Buchdruck schnell. 1522 kehrte Luther
nach Wittenberg zurück und predigte dort. Er überzeugte die Bürger
von seiner Reformation. Die Reformation führte zur Spaltung der
Kirche. Neben der „alten“ römisch-katholischen Glaubensrichtung gab
es jetzt auch den evangelischen Glauben. Luther selbst beendete
1524 sein Leben als Mönch, heiratete und wurde Vater von sechs
Kindern. Er starb 1546. Genau 500 Jahre ist es nun her, dass Martin
Luther seine Thesen an die Tür nagelte. Aus diesem Grund haben wir
hier in Deutschland am 31. Oktober einen Feiertag. Dieser Tag heißt
Reformationstag. Wegen des Jahrestages haben wir in diesem Jahr,
also 2017, an diesem Tag alle frei. Wir müssen nicht arbeiten.
Vielleicht sollten wir diesen Tag nutzen, um mehr über Martin
Luther und die Reformation zu lesen. Auch über die kritischen
Seiten. Manche bezeichnen ihn als religiösen Fundamentalisten, der
gegen die Wissenschaft war. Luther war ein überzeugter Antisemit,
der die Angst vor einer jüdischen Weltverschwörung predigte. Auch
mit Demokratie hatte Luther nicht viel am Hut. Luther förderte die
Hexenverfolgung, wegen der viele Menschen unschuldig starben. Er
war sexistisch und sah Frauen als niedere Wesen. Aber wie immer
gilt: Bildet Euch selbst Eure Meinung über diesen Mann.
Er unterrichtete Theologie an der Universität von Wittenberg. Am
31. Oktober 1517 soll Martin Luther ein Schriftstück mit 95 Thesen
an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. Eine
These ist eine Behauptung. Ob das mit der Tür wirklich stimmt,
wissen wir nicht – aber zumindest wurden seine Thesen gedruckt,
denn den Buchdruck gab es zum Glück seit 1450. Schriften zu
vervielfältigen war einfach geworden. In den Thesen war Luther vor
allem gegen die von der Kirche verbreitete Angst vor dem Fegefeuer
und gegen den Ablasshandel. Das Fegefeuer ist in der katholischen
Kirche die Zeit nach dem Tod, in der die Gläubigen ihre Sünden
büßen müssen. Der Ablasshandel bedeutete, dass Katholiken nach
einer Sünde etwas tun mussten, um wieder Gottes Gnade zu bekommen.
Das war manchmal eine Beichte oder ein Gebet oder auch eine
Wallfahrt. Zu Luthers Zeit aber gab es noch eine andere
Möglichkeit: Man konnte seine Sünden mit Geld freikaufen und so
auch die Zeit im Fegefeuer verkürzen. Spezielle Prediger reisten
damals durch das Land und verkauften Ablassbriefe. Auch Papst Leo
X. fand die Idee gut, denn er brauchte Geld für den Neubau des
Petersdoms in Rom. Luther fand all das schrecklich. Die Kirche war
ihm zu verweltlicht. Die Bischöfe und der Papst lebten in Reichtum
wie Fürsten, das gefiel dem Mönch nicht. Die Menschen sollten büßen
und sich nicht freikaufen können. Die Kirche sollte wieder so
werden, wie sie einst war. Luthers Kritik führte dazu, dass er 1521
aus der Kirche ausgeschlossen wurde. Er begann, seine
Reformationsgedanken aufzuschreiben. Man solle sich im Glauben nur
nach der Bibel richten. Einen Papst gab es in seiner Vorstellung
nicht. Von den sieben Sakramenten der katholischen Kirche (Taufe,
Eucharistie, Firmung, Ehe, Beichte, Krankensalbung, Priesterweihe)
behielt er nur zwei: Die Taufe und das Abendmahl. Kurz darauf wurde
er auch aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Er hatte keine Rechte
mehr. Man konnte ihn töten, ohne dass der Täter dafür bestraft
würde. Eine gefährliche Zeit für Luther. Er versteckte sich auf
einer Burg und begann, die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche zu
übersetzen. Nicht Wort für Wort, sondern so, dass man es gut
verstehen konnte. Die Bibel wurde damit auch für das einfache Volk
verständlich. Und für Euch vielleicht interessant: Luther erfand
einige Wörter, die wir auch heute noch benutzen: Machtwort,
Lockvogel, Lästermaul oder Feuertaufe. Dazu noch einige
Redewendungen wie „Perlen vor die Säue werfen“ oder „ein Buch mit
sieben Siegeln“ oder „der Wolf im Schafspelz“. Die Lutherbibel
verbreitete sich durch den Buchdruck schnell. 1522 kehrte Luther
nach Wittenberg zurück und predigte dort. Er überzeugte die Bürger
von seiner Reformation. Die Reformation führte zur Spaltung der
Kirche. Neben der „alten“ römisch-katholischen Glaubensrichtung gab
es jetzt auch den evangelischen Glauben. Luther selbst beendete
1524 sein Leben als Mönch, heiratete und wurde Vater von sechs
Kindern. Er starb 1546. Genau 500 Jahre ist es nun her, dass Martin
Luther seine Thesen an die Tür nagelte. Aus diesem Grund haben wir
hier in Deutschland am 31. Oktober einen Feiertag. Dieser Tag heißt
Reformationstag. Wegen des Jahrestages haben wir in diesem Jahr,
also 2017, an diesem Tag alle frei. Wir müssen nicht arbeiten.
Vielleicht sollten wir diesen Tag nutzen, um mehr über Martin
Luther und die Reformation zu lesen. Auch über die kritischen
Seiten. Manche bezeichnen ihn als religiösen Fundamentalisten, der
gegen die Wissenschaft war. Luther war ein überzeugter Antisemit,
der die Angst vor einer jüdischen Weltverschwörung predigte. Auch
mit Demokratie hatte Luther nicht viel am Hut. Luther förderte die
Hexenverfolgung, wegen der viele Menschen unschuldig starben. Er
war sexistisch und sah Frauen als niedere Wesen. Aber wie immer
gilt: Bildet Euch selbst Eure Meinung über diesen Mann.
Weitere Episoden
5 Minuten
vor 11 Monaten
4 Minuten
vor 1 Jahr
4 Minuten
vor 1 Jahr
6 Minuten
vor 1 Jahr
5 Minuten
vor 1 Jahr
In Podcasts werben
Abonnenten
Inderøy
China
Hannover
Stuttgart
Bad Kissingen
Berlin
Duisburg
Hamm
Bottrop
Almanya
Nürnberg
Nefza, Tunesien
Theodor-Körner-Straße 3
Kommentare (0)