SG #132: Adidas und Puma

SG #132: Adidas und Puma

Adidas und PumaShow Podcast Information Kennt Ihr eigentlich die Geschichte von Adidas und Puma? Heute sind das zwei der größten Sportartikelmarken der ganzen Welt. Aber alles fing ganz, ganz klein an. Und zwar 1924.
6 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.

Beschreibung

vor 7 Jahren
Adidas und PumaShow Podcast Information Kennt Ihr eigentlich die
Geschichte von Adidas und Puma? Heute sind das zwei der größten
Sportartikelmarken der ganzen Welt. Aber alles fing ganz, ganz
klein an. Und zwar 1924.Damals lebten die Brüder Adolf und Rudolf
Dassler in Herzogenaurach, einer kleinen Stadt mit 20.000
Einwohnern in Franken, also in Bayern. Sie hatten gute Ideen. Zum
Beispiel machten sie Schuhe aus Leinen. Ihr Vater war Weber, also
kannte er sich mit Stoffen aus. Und die jungen Männer, beide Anfang
20, experimentierten mit dem Stoff – sie fertigten sehr leichte
Laufschuhe an und gründeten die Sportschuhfabrik „Gebrüder
Dassler“. Die Arbeit war klar aufgeteilt: Der introvertierte Adolf,
kurz „Adi“ genannt, verbrachte seine Zeit in der Werkstatt, entwarf
und fertigte die Schuhe. Sein Bruder Rudolf war für's Marketing
zuständig, er ging mit den Schuhen auf Sportplätze oder in
Gasthäuser und verkaufte sie dort. Das Geschäft ging gut – sie
entwickelten Sportschuhe für viele verschiedene Sportarten.
Lediglich ihre Frauen verstanden sich nicht so gut – es gab immer
öfter Spannungen. Dann beginnt die Zeit der Nationalsozialisten.
Die Brüder treten der NSDAP bei. Doch dann gibt es Ärger: Adi macht
einen Schuh für Jesse Owens, einen Afroamerikaner. Das gefällt den
Nazis überhaupt nicht – und Rudolf auch nicht. Aber Adi macht es
trotzdem, und Owens holt bei den Olympischen Spielen in Berlin vier
Goldmedaillen. Im Krieg wird die Fabrik geschlossen, kein Mensch
braucht im Krieg Sportschuhe. Wichtiger sind Waffen. Also
produzieren die Brüder eine Panzerabwehrwaffe. Rudolf muss in den
Krieg ziehen – Adi nicht, er wird als zu wichtig eingestuft. Nicht
gut für die Brüder. Er desertiert und wird gefangen – zum Glück
kommt er nur ins Gefängnis, andere wurden sofort erschossen. Dann
ist der Krieg endlich vorbei – und die Amerikaner sind da. Sie
wollen die Fabrik sprengen, immerhin wurden hier Waffen produziert
– als sie aber von den Schuhen für Jesse Owens erfahren, lassen sie
es sein. Glück gehabt. Die Brüder müssen dennoch in Gefangenschaft.
Rudolf wird Spionage vorgeworfen. Warum? Rudolf ist sicher, dass
ihn jemand denunziert hat: Sein Bruder und dessen Frau. Das
Verhältnis ist endgültig zerstört. 1948 ist die Trennung nicht mehr
aufzuhalten: Die Brüder teilen die Firma auf. Adi bleibt in der
Fabrik, er nennt die Firma nun „Adidas“, eine Abkürzung von Adi
Dassler. Rudolf „Rudi“ Dassler zieht mit 14 Mitarbeitern in eine
alte Schreinerei auf der anderen Seite des Flusses Aurach. Dort
gründet er seine eigene Firma, er nennt sie Puma.Beide sind
zunächst sehr erfolgreich. Denn während andere Sportler noch mit
Stiefeln mit schweren Schutzkappen unterwegs sind, stellen die
Dassler-Brüder leichte und flexible Schuhe her, mit denen man sich
viel besser bewegen kann.Jetzt kämpfen die Brüder gegeneinander –
und zwar mit den Waffen des Marketings. Rudolf klaut seinem Bruder
eine Idee: Die der Schraubstollen für Fußballschuhe. Das bedeutet,
dass man unten an die Schuhe Stollen anschrauben kann, und zwar
unterschiedlicher Länge. Damit man beim Laufen nicht rutscht.
Dennoch bleibt Adi erfolgreicher: Er erfindet das noch heute
berühmte Adidas-Logo mit den drei Streifen. Und 1954 bei der
Fußball-Weltmeisterschaft wird die Mannschaft mit seinen Schuhen
Weltmeister. Wie es weiterging? Beide Brüder Dassler starben in den
70er-Jahren. Sie haben sich nie versöhnt. Ihre Kinder waren
ebenfalls zerstritten und kämpften gegeneinander. Heute hat die
Adidas-Group über 55.000 Mitarbeiter und einen Umsatz von fast 17
Milliarden Euro pro Jahr. Puma hat 11.000 Mitarbeiter und einen
Umsatz von 3 Milliarden Euro pro Jahr. Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg132kurz.pdf

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