SG #131: Sankt Martin und der Laternenumzug

SG #131: Sankt Martin und der Laternenumzug

Sankt MartinShow Podcast Information Der 11. November hat in Deutschland zwei Bedeutungen. Erstens fängt an diesem Tag der Fasching an, und zweitens ist es der Gedenktag für den Heiligen Sankt Martin. Das feiern vor allem Kindergartenkinder – aber d...
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A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.

Beschreibung

vor 8 Jahren
Sankt MartinShow Podcast Information Der 11. November hat in
Deutschland zwei Bedeutungen. Erstens fängt an diesem Tag der
Fasching an, und zweitens ist es der Gedenktag für den Heiligen
Sankt Martin. Das feiern vor allem Kindergartenkinder – aber dazu
später mehr. Wer war Martin?Martin war ein römischer Soldat. Er
wurde im Jahr 316 geboren, und zwar im heutigen Ungarn. Er wuchs in
Italien auf. Martin war ein sehr hilfsbereiter Mensch. Eines Tages
war er im Winter auf seinem Pferd unterwegs, als er einen Bettler
traf. Der Bettler hungerte und fror. Martin schnitt kurzerhand
seinen Mantel in zwei Stücke und reichte dem Bettler eine Hälfte,
damit dieser sich wärmen konnte. In der nächsten Nacht träumte
Martin. Im Traum war der Bettler Jesus Christus. Bald darauf ließ
Martin sich taufen, verließ den Armeedienst und wurde
Bischof.Soweit zur Geschichte. Aber wie feiern wir St. Martin
heute? Ganz einfach: Die Kinder basteln in den Wochen vor dem 11.
November Laternen. Sie rollen bunte Pappe zu einem Zylinder,
schneiden Löcher hinein und kleben buntes Papier dahinter. Sie
stellen kleine Kerzen in diese Laternen und hängen sie an einen
Holzstab, der wie eine kleine Angel aussieht. Am 11. November dann
gehen die Kinder gemeinsam zum Laternenumzug. Meistens reitet
vorneweg ein als St. Martin verkleideter Mann auf einem weißen
Pferd, einem Schimmel. Oder die Kinder spielen die Geschichte von
St. Martin und dem Bettler selber nach. Dann werden Lieder
gesungen: „Ich geh mit meiner Laterne, und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne, und unten leuchten wir.“ Oder:
„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne, brenne auf mein Licht,
brenne auf mein Licht, aber nur meine liebe Laterne nicht!“ Ihr
dürft nicht vergessen, dass es im November in Deutschland meistens
schon sehr kalt ist. Und es wird früh dunkel. Der Laternenumzug ist
immer erst dann, wenn es richtig dunkel ist – damit man die
Laternen auch schön sieht. Am Ende des Umzuges gibt es oft ein
Martinsfeuer. Gegessen werden kleine Martinsgänse, die aus Teig
gebacken sind. Oder Weckmänner, das sind Männer mit Pfeife,
ebenfalls aus Teig gebacken (siehe Foto!).Ich finde, es ist ein
schöner Brauch. In unserem Kindergarten sind viele Kinder anderer
Konfessionen, viele muslimische Kinder zum Beispiel. Und auch wenn
das ein sehr deutscher und christlicher Brauch ist, finde ich ihn
passend für alle. Denn was zeigt diese Geschichte den Kindern? Dass
sie anderen helfen sollen, anstatt egoistisch zu sein. Und dass sie
ihre Dinge mit anderen teilen sollen. Eine schöne Lehre, findet Ihr
nicht? Hier wird die Geschichte von Sankt Martin erzählt: Text der
Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg131kurz.pdf

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