SG #078: Fasching oder Karneval
FaschingShow Podcast Information Ludo aus Belgien hat mich daran
erinnert, dass ich noch keine Folge zum Thema Karneval gemacht
habe. Also wird es höchste Zeit! Erstmal zum Begriff Karneval: Hier
in Bayern sagen wir Fasching dazu,
6 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.
Beschreibung
vor 10 Jahren
FaschingShow Podcast Information Ludo aus Belgien hat mich daran
erinnert, dass ich noch keine Folge zum Thema Karneval gemacht
habe. Also wird es höchste Zeit! Erstmal zum Begriff Karneval: Hier
in Bayern sagen wir Fasching dazu, in Baden-Württemberg Fastnacht.
Und dieser Begriff sagt am Besten, worum es geht: Um die Zeit vor
der Fastenzeit. Diese beginnt am Aschermittwoch, und die Fastenzeit
ist vor allem in katholisch geprägten Gegenden nach wie vor
wichtig. Während also in der Fastenzeit um Entbehrungen geht,
während wir in dieser Zeit weniger oder gar nichts essen sollten
oder auf bestimmte Genüsse verzichten sollten, geht es in der Zeit
davor um ausgelassenes Feiern. Die Menschen verkleiden sich. In
Städten wie Köln gibt es riesige Karnevalsumzüge – dann ziehen die
verkleideten Menschen mit Musikkapellen und riesigen Wagen durch
die Stadt. Sie werfen Kamelle – also Bonbons – in die Menge und
rufen „Alaaf!“. Andernorts ruft man „Helau!“. Die Karnevalshochburg
Köln ist in dieser närrischen Zeit im Ausnahmezustand. Es wird
gefeiert und getrunken, das normale Leben steht still. Letztes Jahr
war ich in Konstanz am Bodensee – dort wird die alemannische
Fasnacht gefeiert. Es hat mir sehr gut gefallen. Es war
traditioneller als in Köln. Die Menschen haben alte und sehr
wertvolle Kostüme und Masken getragen, die so genannte Guggemusik
war überall zu hören – das müsst Ihr Euch bei YouTube mal
anschauen! Es war einfach wunderbar. Auch im Fernsehen wird man vom
Fasching nicht verschont – die so genannten Prunksitzungen werden
manchmal sogar live übertragen. Dort stehen erwachsene Menschen
verkleidet am Mikrofon und erzählen Witze. Ich finde das ehrlich
gesagt überhaupt nicht lustig. Es gibt übrigens viele Vereine, die
sich mit dem Fasching oder Karneval beschäftigen. Und diese Vereine
wählen dann auch gerne ein Prinzenpaar – also einen
Faschingsprinzen und eine Faschingsprinzessin – die dann für kurze
Zeit die Stadt „regieren“. Was passiert an den einzelnen Tagen? Los
geht’s am Donnerstag. Oder auch „schmutziger Donnerstag“ oder
„unsinniger Donnerstag“ oder auch Weiberfastnacht. In Konstanz, wo
ich aufgewachsen bin, zogen die Frauen durch die Büros, schnitten
den Männern die Krawatten ab und holten sie aus der Arbeit. Nach
dem Wochenende kommen dann noch Rosenmontag und Faschingsdienstag –
bis der Aschermittwoch alles beendet. Hier in München gibt es
beispielsweise auf dem Viktualienmarkt, einem sehr großen Obst- und
Gemüsemarkt mitten in der Altstadt, den „Tanz der Marktweiber“.
Sonst bleibt München in der Faschingszeit eher ruhig. Und das finde
ich auch gut so. Dass Fasching ist, merke ich vor allem beim
Bäcker: In der Zeit vor dem Aschermittwoch gibt es überall Krapfen
zu kaufen – also in Fett ausgebackene runde Kugeln, die mit
Marmelade oder Creme gefüllt sind. In anderen Teilen Deutschlands
heißen sie Berliner. In diesem Sinne: Alaaf und Helau! Text der
Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg78kurz.pdf
erinnert, dass ich noch keine Folge zum Thema Karneval gemacht
habe. Also wird es höchste Zeit! Erstmal zum Begriff Karneval: Hier
in Bayern sagen wir Fasching dazu, in Baden-Württemberg Fastnacht.
Und dieser Begriff sagt am Besten, worum es geht: Um die Zeit vor
der Fastenzeit. Diese beginnt am Aschermittwoch, und die Fastenzeit
ist vor allem in katholisch geprägten Gegenden nach wie vor
wichtig. Während also in der Fastenzeit um Entbehrungen geht,
während wir in dieser Zeit weniger oder gar nichts essen sollten
oder auf bestimmte Genüsse verzichten sollten, geht es in der Zeit
davor um ausgelassenes Feiern. Die Menschen verkleiden sich. In
Städten wie Köln gibt es riesige Karnevalsumzüge – dann ziehen die
verkleideten Menschen mit Musikkapellen und riesigen Wagen durch
die Stadt. Sie werfen Kamelle – also Bonbons – in die Menge und
rufen „Alaaf!“. Andernorts ruft man „Helau!“. Die Karnevalshochburg
Köln ist in dieser närrischen Zeit im Ausnahmezustand. Es wird
gefeiert und getrunken, das normale Leben steht still. Letztes Jahr
war ich in Konstanz am Bodensee – dort wird die alemannische
Fasnacht gefeiert. Es hat mir sehr gut gefallen. Es war
traditioneller als in Köln. Die Menschen haben alte und sehr
wertvolle Kostüme und Masken getragen, die so genannte Guggemusik
war überall zu hören – das müsst Ihr Euch bei YouTube mal
anschauen! Es war einfach wunderbar. Auch im Fernsehen wird man vom
Fasching nicht verschont – die so genannten Prunksitzungen werden
manchmal sogar live übertragen. Dort stehen erwachsene Menschen
verkleidet am Mikrofon und erzählen Witze. Ich finde das ehrlich
gesagt überhaupt nicht lustig. Es gibt übrigens viele Vereine, die
sich mit dem Fasching oder Karneval beschäftigen. Und diese Vereine
wählen dann auch gerne ein Prinzenpaar – also einen
Faschingsprinzen und eine Faschingsprinzessin – die dann für kurze
Zeit die Stadt „regieren“. Was passiert an den einzelnen Tagen? Los
geht’s am Donnerstag. Oder auch „schmutziger Donnerstag“ oder
„unsinniger Donnerstag“ oder auch Weiberfastnacht. In Konstanz, wo
ich aufgewachsen bin, zogen die Frauen durch die Büros, schnitten
den Männern die Krawatten ab und holten sie aus der Arbeit. Nach
dem Wochenende kommen dann noch Rosenmontag und Faschingsdienstag –
bis der Aschermittwoch alles beendet. Hier in München gibt es
beispielsweise auf dem Viktualienmarkt, einem sehr großen Obst- und
Gemüsemarkt mitten in der Altstadt, den „Tanz der Marktweiber“.
Sonst bleibt München in der Faschingszeit eher ruhig. Und das finde
ich auch gut so. Dass Fasching ist, merke ich vor allem beim
Bäcker: In der Zeit vor dem Aschermittwoch gibt es überall Krapfen
zu kaufen – also in Fett ausgebackene runde Kugeln, die mit
Marmelade oder Creme gefüllt sind. In anderen Teilen Deutschlands
heißen sie Berliner. In diesem Sinne: Alaaf und Helau! Text der
Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg78kurz.pdf
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