[Gerechtigkeit] Tag 4 – «Besitz als Dienst»

[Gerechtigkeit] Tag 4 – «Besitz als Dienst»

4 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr

«Liberalitas» - also Liberalität die Tugend der Freigebigkeit und
Hochherzigkeit im Umgang mit Geld und materiellen Gütern. Liberal
zu sein bedeutet, sich aus dem Egoismus zu befreien, den Blick
auf den anderen zu weiten, und sich bewusst zu machen, dass der
Mensch aus Leib und Seele besteht. Ratzinger ruft uns dazu auf,
«Besitz nur als Dienst zu verstehen, sich der Kultur des Habens
in einer Kultur der inneren Freiheit entgegenzustellen und so
auch die Voraussetzungen für soziale Gerechtigkeit zu schaffen.»
Denn nicht nur vom Brot allein lebt der Mensch, und so motiviert
uns die Freigebigkeit vor allem aber die Ehre Gottes in allem zu
suchen.






- - -





Zurichtung des Schauplatzes: das Gleichnis von
der armen Witwe betrachten. Viele Reiche werfen hohe Summen in
einen Opferstock. Eine arme Witwe kommt und wirft bloß zwei
Münzen hinein, und doch – oder genau darum – lobt sie der Herr:
„diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat
alles hergegeben, was sie besaß.“ (Mk 12,44)






Punkt 1 – aus meiner Komfortzone raus: Der Herr
tadelt keineswegs die Reichen, die von ihrem Überfluss einen Teil
abgeben, das Geld spenden und damit viel Gutes erreichen. Doch
gibt er uns die arme Witwe als Vorbild: Witwen, genau wie Waisen,
gehörten im Alten Bund zu den „Armen“ des Landes. Sie mussten um
ihr Überleben kämpfen und bangen. Diese arme Witwe gibt aber noch
das, was sie selbst zum Überleben braucht, ab. Der Herr ruft uns
heraus aus unserer Komfortzone, zeigt uns die neue Radikalität
des Reiches Gottes.






Punkt 2 – mein Alles geben; Die Witwe, die ihr
Alles hergibt, empfängt in ihrer gebenden, opfernden Haltung doch
mehr, als sie gegeben hat: Sie führt ein wahrhaft gottgefälliges
Leben und sammelt sich unvergängliche, unverwesliche Schätze im
Himmelreich, wo weder Wurm noch Motte ihre Verdienste zerstören
können.






Punkt 3 – mein und Christi Opfer; Indem die
Witwe alles gibt, vereint sie sich mit dem Opfer Jesu Christi,
der noch unendlich mehr gegeben hat: sich selbst zum Lösepreis
für die Sünden der Welt. Und doch hat die Witwe Anteil an diesem
Opfer Christi. Und auch wir erhalten Anteil, wenn wir die Opfer,
die wir tagtäglich in einem Geist der Hochherzigkeit darbringen,
mit dem Opfer Christi verbinden, indem wir sie, wie man sagt, auf
die Patene legen. Nicht der materielle Besitz ist es, auf den es
letztlich ankommt, sondern das höchste Gut zu besitzen: Gott
selbst.






Gespräch mit Jesus Christus, der meine kleinen
Opfer mit seinem Opfer verbindet und so dem Vater als eine
wohlgefällige Gabe darbringt. Bitte Ihn … (meine persönliche
Bitte). 

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