Wie groß ist der Einfluss der Waffenlobby in Brasilien? (07.01.2023)
In Brasilien hat Lula da Silva von der Arbeiterpartei im Herbst die
Präsidentschaftswahlen gewonnen, diese Woche wurde er ins Amt
eingeführt. Aber die Politik seines rechten Vorgängers Jair
Bolsonaro hat Spuren hinterlassen – Spuren, die Lula das Regieren
34 Minuten
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vor 1 Jahr
In Brasilien hat Lula da Silva von der Arbeiterpartei im Herbst die
Präsidentschaftswahlen gewonnen, diese Woche wurde er ins Amt
eingeführt. Aber die Politik seines rechten Vorgängers Jair
Bolsonaro hat Spuren hinterlassen – Spuren, die Lula das Regieren
schwer machen könnten. Bolsonaro, der eine zur Pistole geformte
Hand zu seinem Markenzeichen gemacht hat, hat die Waffenlobby in
Brasilien massiv gestärkt. Er hat in zahlreichen Dekreten den
Zugang zu Waffen erleichtert – in einem Land mit einer der höchsten
Mordraten der Welt. Nicht nur die Zahl derjenigen, die Waffen
besitzen ist gestiegen, es gibt auch immer mehr Schießclubs und die
Lobbygruppe "Pro Armas", der Bolsonaros Lockerungen in der
Waffengesetzgebung nicht weit genug gehen. Für viele von ihnen ist
Schießen kein bloßes Hobby, sondern ein politischer Auftrag. Diese
Politik rückgängig zu machen, wird für Lula nicht leicht: Im neu
gewählten Kongress hat nicht seine Partei, sondern die Partei
Bolsonaros (PL) die meisten Stimmen. Die Abgeordneten der PL
bilden, zusammen mit Abgeordneten anderer Parteien, den sogenannten
Waffenflügel. Sie verfolgen eine dezidiert waffenfreundliche
Politik, viele von ihnen gehören der Bundespolizei oder dem Militär
an. Lula da Silva kann als Präsident zwar Dekrete seines Vorgängers
rückgängig machen, für Gesetze braucht er jedoch eine Mehrheit im
Kongress. Was-Jetzt?-Host Azadê Peşmen war in Brasilien vor Ort und
hat einen Schießclub besucht, mit einem Wissenschaftler, einer
Politikerin und dem Gründer der Waffenlobby Pro Armas gesprochen.
Wie konnte der Umgang mit Waffen das Land so spalten? Und was kann
der jetzige Präsident Lula da Silva ohne Mehrheit im Kongress
überhaupt ausrichten? Produktion: Azadê Peşmen Redaktion: Mounia
Meiborg Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter
wasjetzt@zeit.de. Links zur Folge: Bolsonaro gegen Lula: Steht das
Land vor einem Neuanfang? Waffendgesetz in Brasilien: "Lula
verschärft per Dekret Waffenkontrolle" Wahl in Brasilien: Jair
Bolsonaro in die USA ausgereist [ANZEIGE] Mehr über die Angebote
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Präsidentschaftswahlen gewonnen, diese Woche wurde er ins Amt
eingeführt. Aber die Politik seines rechten Vorgängers Jair
Bolsonaro hat Spuren hinterlassen – Spuren, die Lula das Regieren
schwer machen könnten. Bolsonaro, der eine zur Pistole geformte
Hand zu seinem Markenzeichen gemacht hat, hat die Waffenlobby in
Brasilien massiv gestärkt. Er hat in zahlreichen Dekreten den
Zugang zu Waffen erleichtert – in einem Land mit einer der höchsten
Mordraten der Welt. Nicht nur die Zahl derjenigen, die Waffen
besitzen ist gestiegen, es gibt auch immer mehr Schießclubs und die
Lobbygruppe "Pro Armas", der Bolsonaros Lockerungen in der
Waffengesetzgebung nicht weit genug gehen. Für viele von ihnen ist
Schießen kein bloßes Hobby, sondern ein politischer Auftrag. Diese
Politik rückgängig zu machen, wird für Lula nicht leicht: Im neu
gewählten Kongress hat nicht seine Partei, sondern die Partei
Bolsonaros (PL) die meisten Stimmen. Die Abgeordneten der PL
bilden, zusammen mit Abgeordneten anderer Parteien, den sogenannten
Waffenflügel. Sie verfolgen eine dezidiert waffenfreundliche
Politik, viele von ihnen gehören der Bundespolizei oder dem Militär
an. Lula da Silva kann als Präsident zwar Dekrete seines Vorgängers
rückgängig machen, für Gesetze braucht er jedoch eine Mehrheit im
Kongress. Was-Jetzt?-Host Azadê Peşmen war in Brasilien vor Ort und
hat einen Schießclub besucht, mit einem Wissenschaftler, einer
Politikerin und dem Gründer der Waffenlobby Pro Armas gesprochen.
Wie konnte der Umgang mit Waffen das Land so spalten? Und was kann
der jetzige Präsident Lula da Silva ohne Mehrheit im Kongress
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