PD Dr. Killian Rittig: „Wir wollen die Amputationsrate verringern“

PD Dr. Killian Rittig: „Wir wollen die Amputationsrate verringern“

Dr. Killian Rittig führt eine hausärztliche Praxi…
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Neue Diabetestechnologien und Behandlungsformen, …
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Wiesbaden

Beschreibung

vor 1 Jahr
Dr. Killian Rittig führt eine hausärztliche Praxis mit Schwerpunkt
Diabetologie und Angiologie in Teltow bei Berlin. Wir sprechen mit
ihm über den engen Bund zwischen den beiden Fachgebieten
hinsichtlich des diabetischen Fußsyndroms sowie über die anstehende
Diabetes-Herbsttagung, deren Co-Präsident er ist. Das Motto der
Tagung, die die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) dieses Jahr
Ende November in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für
Angiologie in Wiesbaden ausrichtet, lautet „Diabetologie &
Angiologie – Auf einem Bein kann man nicht stehen“. Dieser Slogan
unterstreicht laut Dr. Rittig zum einen bezüglich des diabetischen
Fußsyndroms, dass „sowohl die Angiologie als auch die Diabetologie
gemeinsam versuchen wollen, die Amputationsrate in Deutschland zu
verringern“. Zum anderen betone dieses Motto die enge Verzahnung
der beiden Fachgebiete. Damit wolle man jüngeren Kollegen und
Kolleginnen ansprechen und dazu ermutigen, diese Doppel-Ausbildung
zu ergreifen: „Das sind einfach zwei Fächer, die zusammengehören.
Auch wenn sie, was die behandelnden Krankheiten angeht, so erst mal
gar nicht zusammenzugehören scheinen. Aber aufgrund der hohen
Inzidenz von Durchblutungsstörungen bei Diabetikern ist das einfach
nicht zu trennen voneinander.“ Dies spiegle sich auch im klinischen
Alltag wider und infolgedessen gebe es auch immer mehr
Krankenhausträger, die beide Fachgebiete unter einem Dach
subsumieren oder in Zentren vereinigen. Dies biete für junge
Medizinerinnen und Mediziner mit Doppel-Ausbildung auch
interessante Aufstiegschancen. Ein weiterer Schwerpunkt des
Gesprächs ist das Zweitmeinungsverfahren, auf das Patient*innen mit
diabetischem Fußsyndrom, denen eine Amputation droht, mittlerweile
einen Anspruch haben. Denn noch immer würden Amputationen
durchgeführt, die mit einer besseren Diagnostik und neuen
Therapieoptionen eigentlich vermeidbar wären. „Das ist natürlich
ein absolutes No-Go. Das darf nicht sein. Das ist auch im Übrigen
nicht leitliniengerecht“, so Dr. Rittig. Andererseits gebe es
Umstände, in denen eine Minor-Amputation sogar die bessere
Entscheidung sein kann: „Im konkreten Fall kann es unter Umständen
– so paradox sich das anhören mag – für den Patienten von Vorteil
sein, auf einen Zeh zu verzichten, […] als wochenlang im
Krankenhaus zu liegen und zu versuchen, einen kleinen Zeh zu
erhalten.“ Zudem berichtet Dr. Rittig über den kürzlich erfolgten
Schritt, sich nach 20 Jahren als Klinikarzt nun mit einer eignen
Praxis niedergelassen zu haben sowie über seine Aufgaben als
Kongresspräsident der Diabetes-Herbsttagung – und wieso er jenen
empfiehlt, die es auch einrichten können, den Kongress vor Ort
wahrzunehmen. Weitere Informationen: • Website der Praxis von PD
Dr. Killian Rittig: https://praxis-rittig.de/ • Website der
Diabetes-Herbsttagung: https://herbsttagung-ddg.de/ • Das neue
Informationsportal zum Zweitmeinungsverfahren bei drohenden
Amputationen (online ab 25. November 2022):
https://amputation-nein-danke.de/

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