Nils Minkmar über die Queen und “Quoted”.
38 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Hören für Schreibende: "Das ist im Moment ein goldenes Zeitalter
der Podcasts", ist sich Nils Minkmar sicher. Für seinen eigenen
Podcast "Quoted" mit Nadia Zaboura mussten beide viel lernen und
Coachings mitmachen, erzählt er im turi2 Clubraum mit Aline von
Drateln und Pauline Stahl. Es sei faszinierend gewesen, dass man
"das Natürliche üben muss, damit das rüberkommt". Das Lesen sieht
Minkmar als "Königsweg, um etwas rational aufzunehmen", das Hören
von Podcasts dagegen sei "sehr stark sozial" und biete eine "Form
von Geborgenheit, in der Dinge beredet werden können". Bei seinen
früheren Ausflügen ins "alte deutsche Radio" hat er sich angesichts
"obsessiver und zwanghafter" Regeln und einer speziellen Kultur
"nie heimisch" gefühlt. Podcasts seien "viel lebendiger" und es
werde noch deutlich mehr ausprobiert, was das Publikum sogar
schätze. Mittlerweile sei aber auch Radio etwas flexibler geworden,
glaubt Minkmar. Seine neue Selbstständigkeit "fühlt sich wie die
beste berufliche Entscheidung bisher" an, erzählt der freie
Journalist, der 2021 den "Spiegel" verlassen hat: "Die neue
Chefredaktion war wenig kulturaffin und konnte mit den Sachen, die
ich mache, relativ wenig anfangen." In den Medien, "gerade im
Feuilleton, kommt es immer auf die Personen an". Wenn man nicht
harmoniere, mache eine Zusammenarbeit auch keinen Sinn. Minkmar
beobachtet, dass zuletzt viele "die Freiheit und zum Teil auch die
Selbstständigkeit entdeckt haben". Der Tod der Queen habe Minkmar
"persönlich gar nicht" berührt, auch wenn es ihm Leid tue. Am
spannendsten sei nun der Blick auf die Zukunft, denn er glaubt, das
Königreich habe "schwere Zeiten vor sich". Dass sich Menschen stark
an die eher meinungsscheue und reservierte Queen klammern, zeige,
dass etwas fehlt, so Minkmar: "Diese Hingabe und jetzt diese Trauer
sind eine große Verlustanzeige." Ihre Präsenz im Volk und bei
Besuchen in allen Landesteilen offenbare, "was Staat auch bedeutet
oder wie stark sich der Staat zurückgezogen hat in
Großbritannien". Nach zwei Sachbüchern hat Minkmar nun mit großem
Spaß seinen ersten Roman Montaignes Katze geschrieben. Trotzdem
stehe er manchmal neben sich und denke: "Hast du jetzt gerade
wirklich 400 Seiten über ein Wochenende 1584 geschrieben?" In
seinem Werk seien Parallelen an die heutige Zeit angelegt. Ihm sei
es vor allem darum gegangen, die Geschichte zu erzählen, denn "wenn
man reich werden will mit Büchern, sollte man das besser sein
lassen", glaubt Minkmar. Nächste Woche ist die
Programm-Geschäftsführerin des Radio-Unternehmens Audiotainment
Südwest Valerie Weber zu Gast.
der Podcasts", ist sich Nils Minkmar sicher. Für seinen eigenen
Podcast "Quoted" mit Nadia Zaboura mussten beide viel lernen und
Coachings mitmachen, erzählt er im turi2 Clubraum mit Aline von
Drateln und Pauline Stahl. Es sei faszinierend gewesen, dass man
"das Natürliche üben muss, damit das rüberkommt". Das Lesen sieht
Minkmar als "Königsweg, um etwas rational aufzunehmen", das Hören
von Podcasts dagegen sei "sehr stark sozial" und biete eine "Form
von Geborgenheit, in der Dinge beredet werden können". Bei seinen
früheren Ausflügen ins "alte deutsche Radio" hat er sich angesichts
"obsessiver und zwanghafter" Regeln und einer speziellen Kultur
"nie heimisch" gefühlt. Podcasts seien "viel lebendiger" und es
werde noch deutlich mehr ausprobiert, was das Publikum sogar
schätze. Mittlerweile sei aber auch Radio etwas flexibler geworden,
glaubt Minkmar. Seine neue Selbstständigkeit "fühlt sich wie die
beste berufliche Entscheidung bisher" an, erzählt der freie
Journalist, der 2021 den "Spiegel" verlassen hat: "Die neue
Chefredaktion war wenig kulturaffin und konnte mit den Sachen, die
ich mache, relativ wenig anfangen." In den Medien, "gerade im
Feuilleton, kommt es immer auf die Personen an". Wenn man nicht
harmoniere, mache eine Zusammenarbeit auch keinen Sinn. Minkmar
beobachtet, dass zuletzt viele "die Freiheit und zum Teil auch die
Selbstständigkeit entdeckt haben". Der Tod der Queen habe Minkmar
"persönlich gar nicht" berührt, auch wenn es ihm Leid tue. Am
spannendsten sei nun der Blick auf die Zukunft, denn er glaubt, das
Königreich habe "schwere Zeiten vor sich". Dass sich Menschen stark
an die eher meinungsscheue und reservierte Queen klammern, zeige,
dass etwas fehlt, so Minkmar: "Diese Hingabe und jetzt diese Trauer
sind eine große Verlustanzeige." Ihre Präsenz im Volk und bei
Besuchen in allen Landesteilen offenbare, "was Staat auch bedeutet
oder wie stark sich der Staat zurückgezogen hat in
Großbritannien". Nach zwei Sachbüchern hat Minkmar nun mit großem
Spaß seinen ersten Roman Montaignes Katze geschrieben. Trotzdem
stehe er manchmal neben sich und denke: "Hast du jetzt gerade
wirklich 400 Seiten über ein Wochenende 1584 geschrieben?" In
seinem Werk seien Parallelen an die heutige Zeit angelegt. Ihm sei
es vor allem darum gegangen, die Geschichte zu erzählen, denn "wenn
man reich werden will mit Büchern, sollte man das besser sein
lassen", glaubt Minkmar. Nächste Woche ist die
Programm-Geschäftsführerin des Radio-Unternehmens Audiotainment
Südwest Valerie Weber zu Gast.
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