Mirna Funk über Feminismus und faire Bezahlung.
44 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
It's all about money: "Frauen müssen begreifen, dass sie
Gleichberechtigung nicht bekommen, solange sie finanziell nicht
unabhängig sind", sagt Mirna Funk im turi2 Clubraum. Die
Journalistin und Autorin hat im Mai 2022 ihr Sachbuch Who Cares!
Von der Freiheit, Frau zu sein veröffentlicht, in dem sie u.a.
Frauen kritisiert, die sich finanziell auf ihren Partner verlassen
und nicht selbst arbeiten gehen. Funk ist selbst alleinerziehende
Mutter einer Tochter, erzählt sie im Gespräch mit Moderatorin Aline
von Drateln und turi2-Chefredakteur Markus Trantow. Vor allem
Frauen in Westdeutschland säßen einem "nationalsozialistisch
geprägten Muttermythos" auf. Um Gleichberechtigung zu erreichen,
plädiert Funk dafür, nicht nur auf die Politik zu warten. Auch das
Individuum müsse "die Realität in die Arbeitswelt" tragen. Funk
hätte sich vor drei Jahren noch der "Woke-Bubble" zugeordnet, habe
inzwischen aber eine "180-Grad-Wendung" hingelegt. Der
"Cluster-Fuck der Documenta" diese Woche hat Funk, die selbst Jüdin
ist, eher amüsiert. Dass die Kunstausstellung ein antisemitisches
Werk gezeigt hat, habe niemanden in der jüdischen Community
überrascht. Was auf der Documenta passiert ist, sei in der
Kunstwelt seit vielen Jahren "Normalität". Ihre Erwartungen an die
Macherinnen der Documenta sind "ganz begrenzt". Selbstreflexion
erwarte sie nicht, denn "die hat im Vorfeld schon gefehlt". Es
müsse politische Konsequenzen geben, von Boykott oder "Cancelation"
halte sie aber nichts. Auch nicht davon, jetzt "im Rahmen der
Empörung" zu handeln und etwa Kulturstaatsministerin Claudia Roth
ihres Amtes zu entheben. Geärgert hat Funk, dass sie "schon wieder"
ihre Wohnung in Berlin vermieten muss, um sich einen Urlaub leisten
zu können. Kunstschaffende und Intellektuelle würden in Deutschland
"unglaublich schlecht bezahlt". Grund dafür sei, eine "absurde
Vorstellung", dass diese Tätigkeiten ohne ein
marktwirtschaftliches System funktionieren müssten. Aber: "Niemand
kann sich vom Denken ein Brot kaufen", kritisiert Funk. Nächste
Woche ist Silicon-Valley-Korrespondent Marcus Schuler im turi2
Clubraum zu Gast. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnt der
Live-Podcast bereits am Donnerstag um 17 Uhr.
Gleichberechtigung nicht bekommen, solange sie finanziell nicht
unabhängig sind", sagt Mirna Funk im turi2 Clubraum. Die
Journalistin und Autorin hat im Mai 2022 ihr Sachbuch Who Cares!
Von der Freiheit, Frau zu sein veröffentlicht, in dem sie u.a.
Frauen kritisiert, die sich finanziell auf ihren Partner verlassen
und nicht selbst arbeiten gehen. Funk ist selbst alleinerziehende
Mutter einer Tochter, erzählt sie im Gespräch mit Moderatorin Aline
von Drateln und turi2-Chefredakteur Markus Trantow. Vor allem
Frauen in Westdeutschland säßen einem "nationalsozialistisch
geprägten Muttermythos" auf. Um Gleichberechtigung zu erreichen,
plädiert Funk dafür, nicht nur auf die Politik zu warten. Auch das
Individuum müsse "die Realität in die Arbeitswelt" tragen. Funk
hätte sich vor drei Jahren noch der "Woke-Bubble" zugeordnet, habe
inzwischen aber eine "180-Grad-Wendung" hingelegt. Der
"Cluster-Fuck der Documenta" diese Woche hat Funk, die selbst Jüdin
ist, eher amüsiert. Dass die Kunstausstellung ein antisemitisches
Werk gezeigt hat, habe niemanden in der jüdischen Community
überrascht. Was auf der Documenta passiert ist, sei in der
Kunstwelt seit vielen Jahren "Normalität". Ihre Erwartungen an die
Macherinnen der Documenta sind "ganz begrenzt". Selbstreflexion
erwarte sie nicht, denn "die hat im Vorfeld schon gefehlt". Es
müsse politische Konsequenzen geben, von Boykott oder "Cancelation"
halte sie aber nichts. Auch nicht davon, jetzt "im Rahmen der
Empörung" zu handeln und etwa Kulturstaatsministerin Claudia Roth
ihres Amtes zu entheben. Geärgert hat Funk, dass sie "schon wieder"
ihre Wohnung in Berlin vermieten muss, um sich einen Urlaub leisten
zu können. Kunstschaffende und Intellektuelle würden in Deutschland
"unglaublich schlecht bezahlt". Grund dafür sei, eine "absurde
Vorstellung", dass diese Tätigkeiten ohne ein
marktwirtschaftliches System funktionieren müssten. Aber: "Niemand
kann sich vom Denken ein Brot kaufen", kritisiert Funk. Nächste
Woche ist Silicon-Valley-Korrespondent Marcus Schuler im turi2
Clubraum zu Gast. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnt der
Live-Podcast bereits am Donnerstag um 17 Uhr.
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