Tobias Lammert über Radio und digitale Reizüberflutung.

Tobias Lammert über Radio und digitale Reizüberflutung.

43 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Geht ins Ohr: "Am Ende des Tages holen auch wir das Geld rein, was
für die journalistische Aufgabe gebraucht wird", sagt Tobias
Lammert im turi2 Clubraum. Der Geschäfts­bereichs­leiter Marketing
& Vertrieb beim Vermarkter WDR Mediagroup wünscht sich deshalb,
dass europäische Medien in Zukunft stärker zusammen­arbeiten, "wo
es rechtlich möglich und zielführend ist", um
Qualitäts­journalismus zu unterstützen. Schließlich nähern sich
auch die Tech-Giganten, "die unseren Markt interessant finden",
sagt er im Gespräch mit Moderatorin Aline von Drateln und
turi2-Chef­redakteur Markus Trantow. Ein gewisses "Silodenken nach
dem Motto 'privat gegen öffentlich-rechtlich' ist aus meiner Sicht
totaler Quatsch". Obwohl Lammert immer häufiger Diskussionen über
die Zukunft des Radios führe, sei es "immer noch ein wichtiges
Grundmedium" – gerade, "wenn du schnell kommunizieren willst". In
Podcasts sieht Lammert die Audio-Zukunft nicht unbedingt. Das
Format sei gut, um ein Thema zu vertiefen, ohne visuell gefordert
zu sein. Mittlerweile gibt es in Deutschland jedoch so viele
Podcasts, merkt Lammert an, dass es zu einer "customer confusion"
führt. Deshalb müssen seiner Meinung nach vor allem Inhalte
aggregiert und auffindbar aufbereitet werden, "sonst hast du eine
Über­produktion und totale Reiz­überflutung". Zwar seien Podcasts
gerade in Nischen auch künftig ein Thema, "wir müssen aber schon
jetzt und heute beyond Podcast denken". Für Lammert bedeutet das,
Plattformen für on-demand Audio­inhalte zu entwickeln, auf die
Menschen mit dem Wissen zugreifen: "Da ist Qualitäts­journalismus
unterwegs." In seiner beruflichen Zukunft freut sich Lammert vor
allem auf "viele Werbe­sprechstunden". In dem YouTube-Format
spricht er mit verschiedenen Gästen über Werbung und
Marketing­themen. Vor der ersten Sendung war er "mega aufgeregt",
berichtet Lammert und bilanziert, dass die Videos der WDR
Mediagroup ein "neues Grundrauschen" verschafft haben. Zwar sei die
Sendung eher etwas für ein "Special-Interest-Publikum", das seien
dann aber Zuschauerinnen, die "sehr genau dabei sind – und das ist
sehr wertvoll". Der turi2 Clubraum diskutiert jeden Freitag um 12
Uhr mit einem prominenten Gast die Themen der Woche. Nächste Woche
ist Journalistin und Schriftstellerin Mirna Funk zu Gast.

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