Ronald Focken über Shitstorms, Filterblasen und wilde Werbezeiten.

Ronald Focken über Shitstorms, Filterblasen und wilde Werbezeiten.

Aline von Drateln und Pauline Stahl im Gespräch mit Ronald Focken
50 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Chief Emotional Officer: "Als Unternehmen musst du Haltung
beziehen, Ecken & Kanten haben", sagt Ronald Focken im turi2
Clubraum. Der Geschäftsführer der Agentur-Gruppe Serviceplan
erklärt im Gespräch mit Aline von Drateln und Pauline Stahl, dass
Kommunikation dann hängen bleibt, wenn sie "gegen den Strom"
formuliert wird. Angst vor Shitstorms will Focken seinen Kunden
nehmen. Er erklärt etwa, wie seine Agentur einer Fast-Food-Kette
geholfen hat, unberechtigte Rassismus-Vorwürfe abzuwenden. Außerdem
sagt er, dass er die Arbeit von Kai Diekmann und seiner
Social-Media-Agentur Storymachine "langweilig" findet und blickt in
die wilden Werbezeiten früherer Jahrzehnte. Im schnellen
Kreuzverhör verrät Focken u.a., dass er sich gerne an die
Ravensburger-Werbung aus seiner Kindheit erinnert, weil sie ihm
dabei geholfen hat, seinen Wunschzettel für Weihnachten zu füllen.
Außerdem lobt er die Werbe-Kampagnen von O2 und Mercedes und sagt,
dass er für seine Mitarbeitenden als Geschäftsführer der Chief
Emotional Officer sein, Vertrauen geben, motivieren und im Team
vorangehen will. Und Focken verrät, dass Serviceplan sich vor
Jahren dagegen entschieden hat, Werbung für die Rüstungsindustrie
zu machen. Heute, angesichts des Ukraine-Krieges, würde er sich
womöglich anders entscheiden – vorausgesetzt, sein Team würde die
Aufgabe übernehmen wollen. "Der Job ist viel ernsthafter, viel
effizienzgetriebener geworden", sagt Ronald Focken über den Wandel
der Agentur-Branche, der seiner Meinung nach schon in den 1990er
Jahren angefangen hat. In seiner Anfangszeit, habe er wilde Partys
noch ein bisschen mitbekommen. Damals sei es vor allem um
TV-Kampagnen gegangen, aus denen sich alle anderen Werbe-Maßnahmen
abgeleitet haben. Später, mit Beginn der Digitalisierung, haben
sich die Aufgaben fragmentiert, sagt Focken. Heute beschäftige
Serviceplan 120 unterschiedliche Berufsbilder – ganz klassische
Kreativ-Köfpe aber auch Daten-Analystinnen. Der turi2 Clubraum
diskutiert jeden Freitag um 12 Uhr mit einem prominenten Gast die
Themen der Woche. Nächste Woche ist der Journalist Daniel Bouhs zu
Gast. Der langjährige Medienjournalist arbeitet seit diesem Jahr
als Redakteur mit besonderen Aufgaben in der
Landes­­sender­­direktion Rheinland-Pfalz des SWR.

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