Adipositas - Die Volkskrankheit besser verstehen

Adipositas - Die Volkskrankheit besser verstehen

6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Adipositas - krankhaftes Übergewicht - zählt jetzt schon zu den
großen Volkskrankheiten.  Aber wie entwickelt sich die
Krankheit und gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen?
Auf diese Thema gehen ich in meinem Talk über Adipositas mit der
charmanten Laura Dahm ein.  Ob Mann oder Frau, jung oder
alt, noch gesund oder bereits mit Vorerkrankungen belastet – wenn
von Gendermedizin die Rede ist, geht es Prof. Dr. med. Burkhard
Sievers, dem stellvertretenden Vorsitzender der Deutschen
Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin nicht nur um die
Geschlechter, sondern auch um eine gerechtere Medizin für alle
Menschen.   Als Facharzt für Innere Medizin,
Kardiologie und Angiologie und Klinikleiter kennt er sich mit den
großen Volkskrankheiten bestens aus und erklärt in diesem Buch
umfassend, was Patientinnen und Patienten für eine
geschlechtsspezifische Behandlung wissen sollten. Vor allem in
Sievers Fachgebiet, den Herzerkrankungen, fallen die Unterschiede
besonders auf. Immer noch kommen weltweit Frauen mit einem
Herzinfarkt später ins Krankenhaus als Männer und sterben
häufiger. Es ist wichtig Aufklärung zu betreiben sowohl in der
Bevölkerung als auch bei Ärzten, damit Frauen mit atypischen
Symptomen früher eingewiesen werden. One size fits all
funktioniert nicht in der Medizin, wird aber z.B. auch heute noch
bei den Dosierungsangaben der Beipackzettel praktiziert. Eine
individuelle Therapie mit Berücksichtigung der Geschlechter und
geschlechtsspezifischer Vorkommnisse wie hormoneller Schwankungen
findet dort keine Beachtung.  Auch die Coronainfektion hat
gezeigt, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt: So
sterben Männer häufiger als Frauen an einer COVID-19 Infektion,
haben schwerere Krankheitsverläufe, müssen häufiger beatmet
werden und haben längere Krankenhausaufenthalte. Die Ursachen
sind vielfältig, haben aber mit den Unterschieden des
Abwehrsystems (Immunsystems) von Frauen und Männern zu tun, mit
den Sexualhormonen (hier vor allem den Östrogenen) und der
Erbanlage. Männer besitzen zu dem eine höhere Konzentration an
Eintrittspforten, sogenannten Rezeptoren, für das Virus.
 Zudem gibt es Erkrankungen, die bei Männern völlig
unterdiagnostiziert sind oder falsch eingeordnet werden, so z.B.
Osteoporose und Depressionen, die sich bei Männern häufig als
Aggressivität und gesteigertem Suchtverhalten äußern, bei Frauen
hingegen vor allem in Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und
Antriebslosigkeit. Dies berücksichtigen die üblichen Fragebögen
in der Regel nicht, so dass Depressionen wesentlich häufiger bei
Frauen diagnostiziert werden als bei Männern.  In meinem
neuen Buch findet ihr fundiertes Wissen und langjährige
Praxiserfahrung als praxisorientierter Ratgeber: Die 10
häufigsten Volkskrankheiten werden unter dem Blickwinkel der
Gendermedizin leicht verständlich aufgeschlüsselt. Beispiele aus
der Praxis bieten einen anschaulichen Zugang zum Thema und
Symptom-Checkboxen liefern ein Frühwarnsystem zur korrekten
Einordnung von Beschwerden. Endlich ein Buch, das zeigt, warum
Männer und Frauen eine unterschiedliche Medizin brauchen, und was
jeder tun kann, um wirksam behandelt zu werden.

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