Staffel 2 Episode 07: Rätsel um Auslöser für genetische Erkrankung bei Fohlen

Staffel 2 Episode 07: Rätsel um Auslöser für genetische Erkrankung bei Fohlen

15 Minuten
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Der Podcast der Agrarfakultät der Uni Göttingen mit monatlich neuen und aktuellen Themen aus der Agrarwelt.

Beschreibung

vor 4 Jahren


Das fragile Fohlen-Syndrom beim Warmblutpferd ist eine schwere,
meist tödliche, genetische Erkrankung, die sich bereits nach der
Geburt bei betroffenen Fohlen zeigt. Durch den Defekt ist das
Bindegewebe instabil. Bei Belastung löst sich zum Beispiel die
Haut vom darunterliegenden Gewebe und die Gelenke werden
instabil. Ein Forschungsteam der Universitäten Göttingen und
Halle konnte nun nachweisen, dass die Krankheit nicht auf den
Stempelhengst Dark Ronald XX zurückzuführen ist. Dies wurde
bislang vermutet. Die Ergebnisse sind in der
Fachzeitschrift Animal Genetics erschienen.


Die Ursache des Gendefekts beim Warmblut konnte bereits 2012
aufgeklärt werden: Das verantwortliche Gen heißt PLOD1 und sorgt
normalerweise dafür, dass sich Kollagen-Moleküle in der Haut und
im Bindegewebe zu einem stabilen Geflecht verbinden können. Durch
die Mutation im PLOD1-Gen kann die Quervernetzung nicht
stattfinden. Unklar war bislang die genaue Herkunft der Mutation.
Da die Verbreitung des Gendefekts auch in der deutschen
Warmblutzucht ein Problem darstellt, hatten die Vereinigten
Informationssysteme Tierhaltung in Verden 2019 aus den
Testergebnissen von rund 2000 Pferden und deren Abstammungsdaten
die mögliche Herkunft des Gendefekts ermittelt. Die Untersuchung
kam zu dem Schluss, dass der Gendefekt vermutlich auf den
englischen Vollbluthengst Dark Ronald XX (1905-1928) oder dessen
Vater Bay Ronald XX zurückzuführen ist, und dann über deren
Nachkommen weiterverbreitet wurde.

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