RETTUNG DER KULTUR ODER DUMPING? Mit Christian Höppner, Mareike Hujo und Christoph Drescher #28
Über 9-Euro-Ticket, "Pay what you can" und 200-Euro Kulturgutschein
60 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Dem Vorsitzenden des Deutschen Musikrates, Christian Höppner, geht
das 200 Euro-Kulturticket für 18jährige von Bundeskulturministerin
Claudia Roth nicht weit genug. „Das ist nur ein Tropfen auf den
heißen Stein“, sagte Höppner gegenüber dem Klassik-Magazin
CRESCENDO und dem Podcast „Alles klar, Klassik?“. „Die Idee setzt
leider zu spät an“, findet Höppner, „mit 18 Jahren wird kaum jemand
seine Kultur-Gewohnheiten ändern.“ Der Vorsitzende des Musikrates
hätte sich gewünscht, dass die finanzielle Unterstützung für
Kultur-Konsum früher greift und dass unter anderem auch der Kauf
von Noten gefördert wird. „Jemand, der selber Musik machen will,
etwa ein Quartett, schaut in die Röhre“, sagt Höppner. „Außerdem
kann das 200 Euro-Ticket das katastrophale Versagen der
Kultusministerkonferenz, was die musikalische Bildung in
Deutschland betrifft, nicht ausgleichen.“ Höppner findet es „einen
Skandal, dass allein an unseren Hauptschulen 74 Prozent des
Musikunterrichts ausfallen. Wir müssen leider feststellen, dass die
Kultusministerkonferenz mit dem Tempo einer griechischen
Landschildkröte arbeitet.“ Ebenfalls bei CRESCENDO und im Podcast
„Alles Klar, Klassik?“ erklärt die Marketingleiterin des Theaters
Hagen, Mareike Hujo, dass ihr Projekt des 9-Euro-Tickets bislang
erfolgreich läuft. „In der strukturschwachen Region Hagen
beobachten wir seit Einführung des Tickets eine wachsende
Karten-Nachfrage, besonders von Menschen, die zuvor noch nie im
Theater waren“, sagt Hujo. Es sei dem Theater zudem gelungen, auf
Grund der 9-Euro-Aktion neue Abonnements zu verkaufen. Derzeit
arbeite man an einem Konzept, wie man das neue Publikum auch in
Zukunft an das Haus binden könne. Der Intendant der Staatsoper
München, Serge Dorny, hatte bereits vor einigen Wochen , ebenfalls
gegenüber CRESCENDO, gefordert, dass die Ticketpreise an deutschen
Theatern grundsätzlich überdacht werden müssten, da eine Teilhabe
aller Menschen an Kultur durch hohen Ticket-Preise und die
Inflation kaum noch gewährleistet sei.
das 200 Euro-Kulturticket für 18jährige von Bundeskulturministerin
Claudia Roth nicht weit genug. „Das ist nur ein Tropfen auf den
heißen Stein“, sagte Höppner gegenüber dem Klassik-Magazin
CRESCENDO und dem Podcast „Alles klar, Klassik?“. „Die Idee setzt
leider zu spät an“, findet Höppner, „mit 18 Jahren wird kaum jemand
seine Kultur-Gewohnheiten ändern.“ Der Vorsitzende des Musikrates
hätte sich gewünscht, dass die finanzielle Unterstützung für
Kultur-Konsum früher greift und dass unter anderem auch der Kauf
von Noten gefördert wird. „Jemand, der selber Musik machen will,
etwa ein Quartett, schaut in die Röhre“, sagt Höppner. „Außerdem
kann das 200 Euro-Ticket das katastrophale Versagen der
Kultusministerkonferenz, was die musikalische Bildung in
Deutschland betrifft, nicht ausgleichen.“ Höppner findet es „einen
Skandal, dass allein an unseren Hauptschulen 74 Prozent des
Musikunterrichts ausfallen. Wir müssen leider feststellen, dass die
Kultusministerkonferenz mit dem Tempo einer griechischen
Landschildkröte arbeitet.“ Ebenfalls bei CRESCENDO und im Podcast
„Alles Klar, Klassik?“ erklärt die Marketingleiterin des Theaters
Hagen, Mareike Hujo, dass ihr Projekt des 9-Euro-Tickets bislang
erfolgreich läuft. „In der strukturschwachen Region Hagen
beobachten wir seit Einführung des Tickets eine wachsende
Karten-Nachfrage, besonders von Menschen, die zuvor noch nie im
Theater waren“, sagt Hujo. Es sei dem Theater zudem gelungen, auf
Grund der 9-Euro-Aktion neue Abonnements zu verkaufen. Derzeit
arbeite man an einem Konzept, wie man das neue Publikum auch in
Zukunft an das Haus binden könne. Der Intendant der Staatsoper
München, Serge Dorny, hatte bereits vor einigen Wochen , ebenfalls
gegenüber CRESCENDO, gefordert, dass die Ticketpreise an deutschen
Theatern grundsätzlich überdacht werden müssten, da eine Teilhabe
aller Menschen an Kultur durch hohen Ticket-Preise und die
Inflation kaum noch gewährleistet sei.
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