126. Lazy Parenting? Bitte was?!

126. Lazy Parenting? Bitte was?!

Das heutige Thema möchte ich mit dir teilen, weil ich persönlich sehr spannend finde, welche Ansätze es für die Begleitung unserer Kinder bietet. Vielleicht fragst du dich bei dem Begriff, was das denn genau heißt? Bin ich dann einfach faul und...
18 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Das heutige Thema möchte ich mit dir teilen, weil ich persönlich
sehr spannend finde, welche Ansätze es für die Begleitung unserer
Kinder bietet.


Vielleicht fragst du dich bei dem Begriff, was das denn genau
heißt? Bin ich dann einfach faul und liege da irgendwie auf dem
Sofa rum und überall stehen Bierdosen rum und mein Kind wuselt da
irgendwie durch den Alkohol und durch das vergammelte Essen und
alles ist ganz dreckig?!


Nein, das kann ich dir schon mal verraten. So ist das nicht. Der
Ansatz von Lazy Parenting ist tatsächlich, dass die Eltern sich
mehr raus nehmen und die Kinder einfach mehr machen lassen. Aber
natürlich wird hier die Sorgepflicht nicht verletzt. Ich fand es
deshalb so spannend, weil ich ein großer Fan davon bin, dass wir
selbstständige und selbstbewusste Kinder erziehen bzw. dahin
begleiten. Wir alle kennen ja den Begriff Helikopter-Eltern.
Davon bin ich übrigens GAR KEIN Fan. In dem Fall werden Kinder so
begleitet, dass sie selber kaum eigene Entscheidungen treffen
können, sie kaum Frustration kennen und sie es gewohnt sind,
immer alles sofort zu bekommen. Und was für eine Gesellschaft
entsteht da? Genau. Auf jeden Fall keine, die mir so richtig gut
gefällt. Deshalb sage ich: Her mit Lazy Parenting!!!!


Wir, als alleinerziehende, berufstätige Mamas heißen doch sowas
herzlich willkommen, oder? Wenn wir wissen, dass wir dadurch eine
Entlastung haben. Und dafür gibt es jetzt sogar einen Begriff.
Das heißt, du kannst dann immer, wenn jemand dich fragt, warum du
dein Kind einfach machen lässt, dass du es nach dem Lazy
Parenting Prinzip begleitest und dass das der neue Shit ist. Ich
begleite meine Tochter unbewusst schon länger so  und fand
es sehr cool, dass es jetzt diesen Begriff dafür gibt.


Ich stelle dir heute acht Punkte vor. Meine Quelle ist
https://www.familie.de.
1. Wir greifen als Eltern nicht sofort ein…

Wenn unsere Kinder, sei es jetzt mit den Geschwistern oder
vielleicht auch auf dem Spielplatz, Konflikte haben. Auch, wenn
es zu Rangeleien kommt. Was passiert, wenn wir sofort eingreifen?
Unsere Kinder lernen dann nicht, wie sie miteinander
kommunizieren bzw. wie sie sich mitteilen, wenn etwas passiert,
was sie nicht so gut finden. Beobachte also erstmal die
Situation. Eingreifen kannst du immer noch, wenn es zu heftig
wird. Das hat zur Folge, dass du nicht ständig der böse Cop bist
und dir ständig den Mund fusselig reden musst. Und zum anderen,
dass unsere Kinder tatsächlich lernen, miteinander zu
kommunizieren und auch auf die Reaktion der anderen zu reagieren.
2. Lass dein:e Kind:er ihren Alltag mehr bestimmen

Bzw. mitbestimmen. Schau einfach mal, dass du sie nicht von
morgens bis abends komplett verplanst. Frag dein Kind auch, was
es machen möchte. Oder ihr geht einfach nach dem Kindergarten
oder der Schule nach Hause und du kümmerst dich um deine Sachen,
während dein Kind seinen Tätigkeiten nachgehen kann. Und wenn es
Langeweile empfindet, dann ist das auch in Ordnung bzw. sogar
sehr gut für die Entwicklung deines Kindes. Es muss nicht direkt
mit dem Handy “leise” gemacht werden. Oft meckern die Kleinen 1-5
Minuten und suchen sich dann tatsächlich eine tolle
Beschäftigung. Vergiss nicht, dass durch die Langeweile unsere
Kiddos Kreativität entwickeln. Und du hast nicht das Gefühl,
ständig abrufbar zu sein. 
3. Schaffe einen Yes-Space

Das bedeutet, dass dein:e Kind:er eine Ecke oder sogar ein Zimmer
in eurem Zuhause haben, in dem sie kein NEIN hören. In diesem
Space ist alles erlaubt und sie kommen überall dran,
altersgerecht natürlich.
4. Setze auf natürliche Konsequenzen

Das bedeutet, wenn dein Kind zum Beispiel sagt, dass es jetzt
nicht essen möchte, ihr aber feste Essenszeiten habt, dass du
deinem Kind sagst, dass das okay ist, dein Kind sich dann aber
selber etwas zu essen machen muss, wenn es denn Hunger bekommt.


Oder wenn dein Kind mal, trotz der kalten Temperaturen, ohne
Jacke rausgehen möchte, dass du die Jacke vielleicht (versteckt)
mit raus nimmst, dein Kind aber selber erst mal die Kälte spürt.
Das ist halt die Konsequenz daraus, wenn wir keine Jacke tragen
und es kalt ist. 


Wichtig hier ist, dass du nicht ins Belehrende gehst. Sprüche wie
“Hab ich dir doch gesagt” oder “Hättest du mal auf mich gehört”
sind echt nervtötend und bringen keinen Lernerfolg. Lass sie also
einfach sein.
5. Gib deinem Kind/deinen Kindern mehr Entscheidungsfreiheit

Lass dein Kind immer mehr entscheiden. Frag es gerne, was es
anziehen möchte und auch, ob es sich selbst anziehen möchte.
Bezieh dein Kind altersgerecht immer mehr in Entscheidungen ein.
Und wenn dein Kind das nicht möchte, dann zwinge es nicht, eine
Entscheidung zu treffen. Geh hier nicht in den Machtkampf, denn
das soll hier ein Anreiz sein, um das Kind immer mehr dazu zu
ermutigen, selbstständiger zu werden. Das ist auf Dauer sehr
energie- und ressourcenschonend.
6. Warte die Reaktion deines Kindes ab

Was bedeutet dieser Punkt? Ich finde den auf jeden Fall sehr
spannend. Für mich war der auch relativ neu. Wenn dein Kind zum
Beispiel hinfällt oder mit dem Fahrrad stürzt, dann läufst du
nicht sofort dahin. Du wartest erst mal ab, was dein Kind
braucht. Sonst stülpen wir dem Kind unsere Reaktion auf. Wir
übertragen also unsere Angst oder unsere Sorge auf unser Kind.
Dabei hat es sich vielleicht gar nicht so doll verletzt. Oder es
hat sich verletzt, möchte aber gar nicht getröstet werden.
Deshalb warte erst mal die Reaktion deines Kindes ab, denn es
weiß am besten, was es braucht. 
7. Lass dein:e Kind:er helfen

Versuch so früh wie möglich, dein Kind mit in den Haushalt zu
integrieren. Das entlastet dich so dermaßen und lässt dein Kind
ganz stolz werden. Vielleicht den Tisch decken, oder die
Waschmaschine stopfen, oder die Spülmaschine ein- oder ausräumen.
Was fällt dir da noch ein?
8. Mache weniger

Schau einfach mal, wo kannst du tatsächlich deine Ressourcen im
Haushalt schonen. Darf es vielleicht 2-3 mal in der Woche
Tiefkühlkost sein? Oder könnt ihr mal einen Monat lang aus dem
Wäschekorb leben? Oder darf ein Wochenende auch mal ohne
Aktivitäten sein? Erlaube dir hier auch mal etwas weniger zu tun
und geh nicht ins schlechte Gewissen. Das soll kein Dauerzustand
sein. Es ist eine Ausnahme, die halt gerade sein darf. 


Und, wie schon oben erwähnt, wenn dein Kind sich langweilt, dann
musst du teilweise nur 1-5 Minuten Gemeckere aushalten, bis es
selbst eine Beschäftigung gefunden hat. Und wenn du mal kaputt
bist und die Augen schließen möchtest, dann mach das auch gerne
im Beisein deines Kindes. Es darf dann halt eben um dich herum
wuseln oder spielen oder hüpfen. 


Ich hoffe, du hast für dich etwas rausnehmen können. Lass uns
gemeinsam mehr ressourcenschonende Begleitung unserer Kinder
praktizieren: Lazy Parenting rules!!!


Ich wünsche dir wie immer ganz viel entspannte Zeit und ganz viel
Liebe. Deine Kristina aka Mama Speciale.


 


Und vergiss nicht: Schreib mir! Stell mir Fragen! Unter
sag-es@mama-speciale.de oder direkt unter der jeweiligen
Podcast-Folge unter https://www.mama-speciale.de/podcasts, bei
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oder https://www.instagram.com/mama.speciale. Sag mir, welche
Themen du noch mit mir behandeln möchtest. Es geht hier ja
schließlich um DICH.


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