AUJ007 - Mit Claudia Brötsch über Angehörige von Strafgefangenen
37 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Plötzlich ist der Mann, Lebensgefährte oder Sohn im Knast: Für
viele Angehörige ist das ein Schock und hat gravierende Folgen.
Claudia Brötsch betreut bei der Beratungsstelle ABK Neustart in
Aachen seit 15 Jahren Frauen, Kinder und Eltern von Inhaftierten
(die übrigens zu 95 Prozent Männer sind). Sie berichtet von
weiten Anreisen zur Justizvollzugsanstalt, knapp bemessenen
Besuchszeiten und rigiden Regeln. Viele Familien geraten ins
Schlingern, wenn ein (oder das einzige) Einkommen wegfällt oder
die Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft kleiner wird: Oft müssen sie
umziehen und häufen Schulden auf oder der einsitzende Ex zahlt
keinen Unterhalt mehr für Sohn und Tochter. Wenn der Vater hinter
Gittern sitzt und die Mutter überfordert ist, brechen für Kinder
beide Bezugspersonen weg. Dazu kommt die gesellschaftliche
Ausgrenzung, das Abwenden von Freund*innen und Verwandten, die
Isolation. Auch wenn sich in mancher JVA Mühe gegeben wird, es
für Häftlinge und ihre Familien nicht noch schwerer zu machen:
Angehörige von Inhaftierten werden mitbestraft.
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