Medienkompetenz (Berlin 23.10.2015) | Dr. Daniele Ganser

Medienkompetenz (Berlin 23.10.2015) | Dr. Daniele Ganser

2 Stunden 9 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Der Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser
sprach am 23. Oktober 2015 in Berlin über das Thema
Medienkompetenz. Ganser erklärt im Vortrag, dass heute in den
Medien leider oft Kriegspropaganda verbreitet wird. Dies obschon
das UNO-Gewaltverbot Kriege seit 1945 verbietet und sagt: Alle
UNO-Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen
jede Androhung oder Anwendung von Gewalt. Um die öffentliche
Meinung werde gekämpft, so Ganser. Mit der digitalen Revolution
sei das Angebot an Information stark angewachsen. Das Internet
für die breite Masse gibt es seit 1996, YouTube seit 2005, und
das erste Smartphone von Apple wurde 2007 eingeführt. Um
Kriegslügen zu erkennen sei es wichtig, Zusammenhänge und
Hintergründe zu erfahren. Dies sei über News nicht möglich, weil
das Gehirn die kurzen Informationsstücke nicht vernetzen kann.
Das Gehirn brauche lange Informationsketten, diese finde man in
Büchern und Vorträgen. Meiden sie News, aber lesen Sie Bücher und
hören Sie Vorträge, sind daher drei Ratschläge, die Ganser zum
Thema Medienkompetenz seinen Zuhörern gibt. Es sei zudem wichtig,
dass jeder über Suchmaschinen wie Google oder YouTube seine
Informationen selber suche, und nicht einfach warte, was ihm die
Medienredaktion vom Spiegel oder der FAZ täglich vorsetze. Ganser
erklärt, dass die Mainstream-Medien und die Alternativen Medien
ganz unterschiedlich zur US-Aussenpolitik berichten. Es sei daher
spannend, Spiegel-Berichte zu einem ausgewählten Thema mit
solchen aus den NachDenkSeiten zu vergleichen, oder ARD mit
RT-Deutsch, oder Pro7 mit KenFM. Sofort werde klar, dass es zu
jeder Geschichte viele verschiedene Erzählungen gebe. In seinem
Fazit rät Ganser, Kriegslügen abzulehnen, die digitale Revolution
zu nutzen, die Inhalte selber zu suchen, die Blickwinkle zu
wechseln und die Quelle zu prüfen. Man müsse als Konsument auch
wissen, dass zu viel Medienkonsum die Lebensfreude
beeinträchtigen kann. Daher seien digitale Timeouts wichtig, so
der Rat des Historikers.


Daniele Ganser hat neu eine Community! Er sagt: "Ich würde mich
sehr freuen, Dich dort zu begrüssen! Mein Ziel ist, in diesen
bewegten Zeiten den inneren und äusseren Frieden zu stärken!"
Hier erfährst Du mehr zu diesem spannenden neuen Projekt:
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