Türkei 1980, ein illegaler CIA-Putsch (Köln 3.6.2017) | Dr. Daniele Ganser
2 Stunden 3 Minuten
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vor 2 Jahren
Der Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser
sprach am 3. Juni 2017 in Köln über die Türkei und den Krieg in
Syrien. Ganser erklärt, dass die Türkei 1952 der NATO beigetreten
ist. Der türkische Militärstützpunkt Incirlik wurde durch die USA
für verschiedene Kriege im Nahen Osten benutzt. Im Vortrag betont
der Historiker Ganser, dass die NATO von den USA angeführt wird,
und dass es für das US-Imperium stets wichtig war, die
muslimische Türkei in der NATO zu halten. Daher habe die CIA im
Kalten Krieg sehr eng mit dem türkischen Militär und den
türkischen Geheimdiensten kooperiert. Als General Kenan Evren
durch den Putsch vom 12. September 1980 in der Türkei die Macht
übernahm, zog der Direktor der CIA-Station in Istanbul Paul Henze
die Fäden im Hintergrund. „Deine Leute haben gerade einen Putsch
gemacht!“ sagte US-Präsident Jimmy Carter damals zu Paul Henze
von der CIA. Ganser verweist auf das UNO-Gewaltverbot, das klar
und deutlich solche CIA-Putsche verbietet und sagt: Alle
UNO-Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen
jede Androhung oder Anwendung von Gewalt. Mit der Finanzierung
und Ausrüstung von Rebellen/Terroristen, die den syrischen
Präsidenten Assad ab 2011 stürzen wollten, und dem Einmarsch von
türkischen Panzern in Syrien am 24. August 2016 verstiess auch
der türkische Präsident Erdogan gegen das UNO-Gewaltverbot.
Nachdem am 15. Juli 2016 Verschwörer im türkischen Militär
versucht hatten Präsident Erdogan zu stürzen, machte dieser die
USA und den dort im Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen für
den versuchten Putsch verantwortlich. Erdogan entfernte sich von
den USA und pflegte engere Beziehungen zu Russlands Präsident
Vladimir Putin. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte:
„Die Nato spielte keine Rolle bei der Planung oder Unterstützung
des Putschversuchs in der Türkei“. Aber Präsident Erdogan glaubte
ihm nicht. Die „Kreuzfahrer“ hätten versucht ihn zu entmachten.
Das Misstrauen gegenüber den USA hat seit dem Putschversuch von
2016 in der Türkei stark zugenommen. In seinem Fazit betont der
Historiker Ganser, dass es wichtig sei das UNO-Gewaltverbot zu
achten. Vor allem sei es zentral, dass die Menschheitsfamilie
nicht gespalten werde, weil dies in der Vergangenheit wiederholt
zu Krieg und Leid geführt habe. Gerade die Türkei sei als
muslimisches Land und NATO-Mitglied wiederholt von dieser
Spaltung betroffen gewesen.
Daniele Ganser hat neu eine Community! Er sagt: "Ich würde mich
sehr freuen, Dich dort zu begrüssen! Mein Ziel ist, in diesen
bewegten Zeiten den inneren und äusseren Frieden zu stärken!"
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