Sensible Daten für die Wissenschaft: Weshalb ein Forschungsdatengesetz?
Mit Stefan Bender von der Deutschen Bundesbank
45 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Behördendaten, also Daten, die bei Verwaltungsakten anfallen oder
von staatlichen Stellen für genau definierte Zwecke gezielt erhoben
werden, stehen mit guten Gründen unter besonderem Schutz:
Personenbezogene Daten verraten viel über die Menschen, denen sie
zuzuordnen wären und aus Daten zu Unternehmen lassen sich unter
Umständen deren Geschäftsgeheimnisse ableiten. Der Wirtschafts- und
Sozialforschung komme es nicht auf den Einzelfall am. Sie sucht
nach großen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Zusammenhängen
und betrachtet Behördendaten daher in der Gesamtheit. Personen und
Unternehmen werden dabei zu einem anonymen Datenpunkt in der
Statistik. Die Ergebnisse dieser Forschung kann politische
Entscheidungen informieren, öffentliche Debatten mit belegbaren
Zahlen versachlichen und verborgene Entwicklungen sichtbar machen –
wenn die Wissenschaftler:innen Zugang zu diesen Daten erhalten und
die Erlaubnis, sie mit anderen Daten zu verknüpfen. Hier bietet die
aktuelle Gesetzeslage kein einheitliches Bild. Auch praktische
Hürden im Datenzugang werden von der Vertreter:innen der
unabhängigen Forschung bemängelt. Hier findet ein
Aushandlungsprozess statt zwischen denen, die Daten produzieren und
teilen könnten, denen die auf diesen Daten forschen wollen und den
Datenschützer:innen, die sicherstellen müssen, dass Informationen
über Individuen und bei den Behörden auch weiterhin sicher sind.
Prof. Stefan Bender leitet das Forschungsdaten- und Servicezentrum
der Deutschen Bundesbank, die er auch im Rat für Sozial- und
Wirtschaftsdaten (RatSWD) vertritt. Der Wirtschaftswissenschaftler
ist Experte für Datenzugang, Big Data, Verknüpfung von Daten und
Datenqualität. Im Digitalgespräch erklärt er, was genau
Behördendaten für die Forschung besonders interessant macht, wie
Datenzugang heute geregelt ist und an welchen Stellen er verbessert
werden müsste. Bender diskutiert mit den Gastgeberinnen Marlene
Görger und Petra Gehring, welche Perspektiven in der Diskussion um
Datenzugang für die Forschung aufeinandertreffen, wo sich spannende
neue Fragestellungen auftun – und was ein gut gemachtes
Forschungsdatengesetz verbessern kann.
von staatlichen Stellen für genau definierte Zwecke gezielt erhoben
werden, stehen mit guten Gründen unter besonderem Schutz:
Personenbezogene Daten verraten viel über die Menschen, denen sie
zuzuordnen wären und aus Daten zu Unternehmen lassen sich unter
Umständen deren Geschäftsgeheimnisse ableiten. Der Wirtschafts- und
Sozialforschung komme es nicht auf den Einzelfall am. Sie sucht
nach großen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Zusammenhängen
und betrachtet Behördendaten daher in der Gesamtheit. Personen und
Unternehmen werden dabei zu einem anonymen Datenpunkt in der
Statistik. Die Ergebnisse dieser Forschung kann politische
Entscheidungen informieren, öffentliche Debatten mit belegbaren
Zahlen versachlichen und verborgene Entwicklungen sichtbar machen –
wenn die Wissenschaftler:innen Zugang zu diesen Daten erhalten und
die Erlaubnis, sie mit anderen Daten zu verknüpfen. Hier bietet die
aktuelle Gesetzeslage kein einheitliches Bild. Auch praktische
Hürden im Datenzugang werden von der Vertreter:innen der
unabhängigen Forschung bemängelt. Hier findet ein
Aushandlungsprozess statt zwischen denen, die Daten produzieren und
teilen könnten, denen die auf diesen Daten forschen wollen und den
Datenschützer:innen, die sicherstellen müssen, dass Informationen
über Individuen und bei den Behörden auch weiterhin sicher sind.
Prof. Stefan Bender leitet das Forschungsdaten- und Servicezentrum
der Deutschen Bundesbank, die er auch im Rat für Sozial- und
Wirtschaftsdaten (RatSWD) vertritt. Der Wirtschaftswissenschaftler
ist Experte für Datenzugang, Big Data, Verknüpfung von Daten und
Datenqualität. Im Digitalgespräch erklärt er, was genau
Behördendaten für die Forschung besonders interessant macht, wie
Datenzugang heute geregelt ist und an welchen Stellen er verbessert
werden müsste. Bender diskutiert mit den Gastgeberinnen Marlene
Görger und Petra Gehring, welche Perspektiven in der Diskussion um
Datenzugang für die Forschung aufeinandertreffen, wo sich spannende
neue Fragestellungen auftun – und was ein gut gemachtes
Forschungsdatengesetz verbessern kann.
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