Digitale Spielräume in der Musikproduktion

Digitale Spielräume in der Musikproduktion

Mit David Waldecker von der Universität Siegen
52 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die Zeiten, in denen Musik nur dann zu hören war, wenn jemand zur
gleichen Zeit am gleichen Ort musizierte, waren lange vor der
Digitalität vorbei. Durch Digitalisierung haben sich aber die
Produktion, das Verfügbarmachen und das Abspielen von
aufgezeichneter Musik revolutioniert. Und damit auch der
Musikmarkt: Längst ist im Prinzip jedes Stück in jedem Moment
verfügbar, und das zumindest im Privaten praktisch kostenlos. Wo
wir Musik als etwas Exklusives und Besonderes erleben wollen,
müssen wir Gelegenheiten dazu bewusst und absichtsvoll schaffen.
Mit der Möglichkeit ihrer Aufzeichnung und ihrer Verbreitung über
Streaming-Plattformen hat sich aber nicht nur unser Verhältnis zu
Musik als kulturellem Ereignis grundlegend verändert: Auch in der
Musikproduktion selbst bringen Digitaltechnologien vielfältige
Umwälzungen; eine Entwicklung, die von Musizierenden wie auch von
Fans ganz unterschiedlich wahrgenommen, bewertet und aufgegriffen –
oder auch vorangetrieben – wird. Der Soziologe David Waldecker
forscht und lehrt am Medienwissenschaftlichen Seminar der
Universität Siegen und hat sich aus sozial- und
kulturwissenschaftlicher Perspektive intensiv mit der Arbeit im
Tonstudio befasst. Der Experte erklärt im Digitalgespräch den
Stellenwert des Studios und seiner jeweiligen technischen
Ausstattung für die Musikproduktion sowohl historisch wie auch im
zeitgenössischen Kontext. Er beschreibt Möglichkeiten, die
Digitalität bietet – sowohl für Hobby-Musikmachende, die nun eigene
Projekte verwirklichen können, als Entlastung auch für
professionelle Musiker:innen und Produzent:innen. Mit den
Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert
Waldecker, welches Spannungsverhältnis sich zwischen Digitalität
und Authentizität ergeben kann, wie Digitaltechnologien unsere
Hörgewohnheiten prägen und welchen Sinn die Unterscheidung „analog“
und „digital“ überhaupt haben kann, wenn wir über das Machen, Hören
und Erleben von Musik sprechen.

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