Seltene Rohstoffe und Elektroschrott: Über Materialität und Recyclingprobleme des Digitalen
Mit Mathias Schluep vom World Resources Forum
44 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Digitalisierung ist genauso wie unser Wirtschaftsmodell auf
Wachstum ausgerichtet. In welchem Umfang wächst aber der
Ressourcenverbrauch der Digitalität, wenn immer mehr Dinge immer
schneller verfügbar sein müssen? Dass Digitalität überhaupt nicht
„immateriell“ ist, wird schnell klar, wenn man an die vielen
Rohstoffe denkt, die wir für sie einsetzen. Und der Bedarf wird
immer größer. In Europa und Deutschland nehmen wir die luxuriöse
Hardware des Digitalen meist kaum wahr. Zum öffentlichen Thema
werden Rohstoffe hier meist erst dann, wenn sie nicht in gewohnter
Weise verfügbar sind. Für uns zählt vor allem die immer
leistungsstärkere Technik, die wir konsumieren oder als
selbstverständlichen Teil unserer Umgebung voraussetzen. Man ist
gewohnt, regelmäßig neue Geräte anzuschaffen, weil die alten mit
den Nachfolgermodellen nicht mehr mithalten können. Vermeintlich
„Veraltetes“, das weiterbenutzt oder zumindest recycelt werden
könnte, verschwindet dann oft in einer Schublade oder einfach im
Müll. Die Ressourcen für neue Smartphones und Laptops – vor allem
Metalle – werden allerdings in der Regel anderswo in der Welt mit
großem Aufwand abgebaut. Oder schlecht bezahlte Arbeitskräfte
gewinnen sie aus schrottreifen Geräten zurück, unter Umständen mit
Methoden, die Natur und Menschen großen Schaden zufügen.
Industrienationen wie Deutschland bringen erst in der letzten Zeit
vermehrt eigene, effiziente Recyclingpraktiken für eWaste voran.
Diese Vorhaben sind komplex. Sie versprechen Wege in eine
ökologisch nachhaltigere Digitalität, reagieren aber auch auf
geopolitische Entwicklungen. Und ob sie ihre Ziele – weniger
Abhängigkeit und mehr Nachhaltigkeit – erreichen, hängt nicht nur
vom technischen Fortschritt im Bereich des professionellen
Recyclings ab. Mathias Schluep ist Geschäftsführer des World
Resources Forum und Experte für ökologische Nachhaltigkeit im
Ressourcenkreislauf. Im Digitalgespräch erklärt der
Umweltingenieur, an welchen Stellen unser Umgang mit Ressourcen für
die Digitalität Schäden an der Umwelt und der Gesundheit von
Menschen verursacht, beschreibt Orte und Strukturen, die davon
betroffen sind und wie internationale Projekte und Kooperationen
gegen diese Probleme vorgehen. Er beschreibt, welche Möglichkeiten
für Recycling existieren und wie gut sie umgesetzt werden. Mit den
Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Schluep
politische Motivationen für einen nachhaltigen Umgang mit
wertvollen Ressourcen und auch, welche Rolle – und Macht! –
Konsument:innen in dieser Frage haben.
Wachstum ausgerichtet. In welchem Umfang wächst aber der
Ressourcenverbrauch der Digitalität, wenn immer mehr Dinge immer
schneller verfügbar sein müssen? Dass Digitalität überhaupt nicht
„immateriell“ ist, wird schnell klar, wenn man an die vielen
Rohstoffe denkt, die wir für sie einsetzen. Und der Bedarf wird
immer größer. In Europa und Deutschland nehmen wir die luxuriöse
Hardware des Digitalen meist kaum wahr. Zum öffentlichen Thema
werden Rohstoffe hier meist erst dann, wenn sie nicht in gewohnter
Weise verfügbar sind. Für uns zählt vor allem die immer
leistungsstärkere Technik, die wir konsumieren oder als
selbstverständlichen Teil unserer Umgebung voraussetzen. Man ist
gewohnt, regelmäßig neue Geräte anzuschaffen, weil die alten mit
den Nachfolgermodellen nicht mehr mithalten können. Vermeintlich
„Veraltetes“, das weiterbenutzt oder zumindest recycelt werden
könnte, verschwindet dann oft in einer Schublade oder einfach im
Müll. Die Ressourcen für neue Smartphones und Laptops – vor allem
Metalle – werden allerdings in der Regel anderswo in der Welt mit
großem Aufwand abgebaut. Oder schlecht bezahlte Arbeitskräfte
gewinnen sie aus schrottreifen Geräten zurück, unter Umständen mit
Methoden, die Natur und Menschen großen Schaden zufügen.
Industrienationen wie Deutschland bringen erst in der letzten Zeit
vermehrt eigene, effiziente Recyclingpraktiken für eWaste voran.
Diese Vorhaben sind komplex. Sie versprechen Wege in eine
ökologisch nachhaltigere Digitalität, reagieren aber auch auf
geopolitische Entwicklungen. Und ob sie ihre Ziele – weniger
Abhängigkeit und mehr Nachhaltigkeit – erreichen, hängt nicht nur
vom technischen Fortschritt im Bereich des professionellen
Recyclings ab. Mathias Schluep ist Geschäftsführer des World
Resources Forum und Experte für ökologische Nachhaltigkeit im
Ressourcenkreislauf. Im Digitalgespräch erklärt der
Umweltingenieur, an welchen Stellen unser Umgang mit Ressourcen für
die Digitalität Schäden an der Umwelt und der Gesundheit von
Menschen verursacht, beschreibt Orte und Strukturen, die davon
betroffen sind und wie internationale Projekte und Kooperationen
gegen diese Probleme vorgehen. Er beschreibt, welche Möglichkeiten
für Recycling existieren und wie gut sie umgesetzt werden. Mit den
Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Schluep
politische Motivationen für einen nachhaltigen Umgang mit
wertvollen Ressourcen und auch, welche Rolle – und Macht! –
Konsument:innen in dieser Frage haben.
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