Mit Hussein Jinah und Sebastian Christ über Streetwork in Dresden und indisches Erbe von Gandhi bis Ayurveda

Mit Hussein Jinah und Sebastian Christ über Streetwork in Dresden und indisches Erbe von Gandhi bis Ayurveda

39 Minuten
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Beschreibung

vor 5 Jahren

„Schick ihn nicht zu den Russen, da lernt er nur Kommunismus.“
Das sagt der indische Beamte zu Hussein Jinah, als er sich um ein
Auslandsstipendium bewirbt. „Schick ihn in die DDR. Die Deutschen
werden sich wieder vereinigen.“ Der indische Elektrotechniker und
ehemalige Soldat kam Mitte der 1980er nach Sachsen. Er vermutet,
dass er der erste war, der sich (wegen eines Missverständnisses)
nackt an der Grenze auszog. Er berichtet, wie er sich in Dresden
einlebte (Staatsbürgerkunde!), indisch für andere kochte und war
der erste Anti-Pegida-Demonstrant. Er verrät, woher er die
Energie nimmt, gegen den latenten Rassismus zu kämpfen (Gandhi,
Yoga) und gibt einen Restauranttipp für Dresden. Mitschnitt der
Buchpremiere von Als Weltbürger zu Hause in Sachsen im
Stadtmuseum Dresden im April 2019.


Hussein Jinah wurde 1958 auf einem britischen
Dampfer, der aus Indien kam, kurz vor der Küste von Daressalam
geboren. Er wuchs in Tansania und Südafrika auf, schloss in
Indien die Schule ab und kam 1985 zum Studium der Elektrotechnik
nach Dresden als Zusatzstudent der DDR. Er promovierte in
Elektrotechnik an der Uni Dresden, arbeitete später als
Sozialarbeiter / Streetworker. Mittlerweile ist er Vorsitzender
des Integrations- und Ausländerbeirates Dresden, sitzt im
Vorstand des Bundesmigrationsausschusses von Ver.di und ist
Vorstandsvorsitzender des Landesmigrationsausschusses (Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen) von Ver.di. Hussein Jinah ist
ebenfalls im Vorstand vom Dachverband Sächsischer
Migrantenorganisationen und ist ehrenamtlich tätig als
Gemeindedolmetscher. Er war der Vorstandsvorsitzende des
Sächsischen Flüchtlingsrates e.V.


Sebastian Christ wurde 1981 in Frankenberg
(Nordhessen) geboren und hat an der Freien Universität Berlin den
Masterstudiengang Zukunftsforschung absolviert. Seine
journalistische Laufbahn begann mit einem Journalistik-Studium in
München, verbunden mit einer Ausbildung an der Deutschen
Journalistenschule. Erste Reisen nach Osteuropa und in den Orient
folgten. Während eines Auslandssemesters in Washington D.C.
entdeckte er seine Leidenschaft für den literarischen
Journalismus. Ab 2008 arbeitete er zwei Jahre als
Parlamentsredakteur für stern.de. Seine jüngsten Recherchereisen
führten ihn unter anderem nach Äthiopien, in die Mongolei und in
die Ukraine. Er veröffentlichte zuletzt bei Kiepenheuer und
Witsch als Ko-Autor Meine falschen Brüder über einen
IS-Aussteiger. Bei mikrotext erschienen bisher Mein Brief an die
NSA, die Radelprosa Berliner Asphalt und die Ukraine-Reportage
Ich bin privat hier und als Ko-Autor Als Weltbürger zu Hause in
Sachsen von Hussein Jinah. Für seine Arbeit erhielt er 2005 und
2009 den Axel-Springer-Preis für junge Journalisten. Derzeit
arbeitet er Digitalredakteur beim Tagesspiegel.

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