"Wir sind kein Strombettler"? Warum Deutschland plötzlich so viel Strom importiert

"Wir sind kein Strombettler"? Warum Deutschland plötzlich so viel Strom importiert

31 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die Kernkraftwerke sind abgeschaltet und Deutschland muss
neuerdings bei seinen Nachbarn um Strom betteln - so jedenfalls
wird es nach dem Atomausstieg im Frühling immer wieder
dargestellt. Aber das ist falsch. "Es gibt keine Strombettler",
sagt Bruno Burger. Im "Klima-Labor" von ntv.de erklärt der
Energieexperte des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme
(ISE) und Betreiber von Energy Charts, warum: Auf dem
europäischen Strommarkt ist inzwischen so viel erneuerbare
Energie verfügbar, dass grüne Importe deutlich günstiger sind als
fossile Eigenproduktion: "Günstige Stromquellen kommen zum Zug,
teure nicht", sagt Burger.


Trotzdem besteht seinen Angaben zufolge Gefahr, dass Kohlestrom
die deutsche CO2-Bilanz im Winter verhagelt. Das läge dann aber
mutmaßlich daran, dass wir der Atomnation Frankreich aushelfen
müssen: "Dort wird elektrisch geheizt, nur leider nicht mit
Wärmepumpen, sondern mit Widerstandsheizungen. Dadurch ist der
Stromverbrauch im Winter etwa 50 Prozent höher als im Sommer."


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