[S05E02] Informationsüberflutung (#46)
Servus und willkommen bei „Projekt: Leben“, dem Podcast rund
um unsere Personal Projects, also die Dinge, die uns wirklich
wichtig sind in unserem Leben. Mein Name ist Günter
Schmatzberger, und ich freue mich, dass du auch diesmal wieder
dabei bist. Wo
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Servus und willkommen bei „Projekt: Leben“, dem Podcast rund um
unsere Personal Projects, also die Dinge, die uns wirklich
wichtig sind in unserem Leben. Mein Name ist Günter
Schmatzberger, und ich freue mich, dass du auch diesmal wieder
dabei bist.
Worum geht’s in der heutigen Folge?
Die 5. Staffel von [Projekt: Leben] ist ja gerade gestartet, und
heute geht es um den ersten Feind unserer Personal Projects, dem
wir genauer ins Gesicht sehen wollen. Und dieser Feind heißt
Informationsüberflutung.
In der letzten Folge, die war so was wie die Kick-Off-Folge zu
dieser Season, da habe ich genauer erklärt, dass viele Umstände,
die uns das Leben in unseren Personal Projects schwer machen, mit
gesellschaftlichen Trends und Mechanismen und Mustern zu tun
haben. Wenn du
Es gibt also gesellschaftliche Entwicklungen, die negativ auf
unsere ganz individuellen Personal Projects wirken. Und da gibt
es gar nicht so wenige! Und genau das ist auch bei diesem ersten
Feind, der Informationsüberflutung der Fall. Und
deshalb möchte ich mir in dieser Folge genauer ansehen.
Heute geht es also darum …
1. Wer ist eigentlich der Feind, und was ist genau das Problem
mit ihm?
2. Wie wirkt sich dieser Feind auf unsere Personal Projects aus?
3. Was können wir tun? Wie können wir mit ihm umgehen?
Wer ist der Feind, und was ist eigentlich das Problem mit ihm?
Der Feind nennt sich also Informationsüberflutung. Und die
Informationsüberflutung ist eine Folge dessen, was manchmal als
Informationsgesellschaft bezeichnet wird.
Was bedeutet „Informationsgesellschaft” in aller Kürze?
Wir leben in einer Gesellschaft, wo alleine die Anzahl an
Informationen in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat.
Und zwar so stark wie bisher nie in der Geschichte der
Menschheit.
Das Grundproblem ist jetzt Folgendes: Jeden Tag wird eine
gigantische Menge an Informationen erzeugt. Vielleicht nur ein
paar Beispiele:
Weltweit werden jedes Jahr ca. 280 Millarden e-Mails
versendet. Und es werden jedes Jahr mehr. 2020 sollen es
schon 300 Milliarden e-Mails sein (Quelle).
Oder ein anderes Beispiel: Täglich - täglich! -
erscheinen allein am deutschsprachigen Markt ca. 200 Bücher
am Tag (Quelle). 200 Bücher täglich! Wer soll das alles
lesen?
Oder Podcasts: Ich glaube, man kann sagen, dass Podcasts
immer noch ein Nischenmedium sind. Die meisten Menschen da
draußen wissen gar nicht, was ein Podcast ist. Und dennoch:
Weltweit gibt es schätzungsweise 400.000 verschiedene
Podcasts mit insgesamt 14 Millionen Episoden (Quelle). 14
Millionen Episoden - und täglich kommen neue dazu! Wer soll
das alles hören?
Das Problem dabei ist jetzt Folgendes: Wir Menschen, und speziell
unsere Gehirne, sind nicht darauf ausgelegt, mit so vielen
Informationen umzugehen. Das war viele tausende Jahre auch
einfach nicht notwendig. Und daher tun wir uns immer wieder sehr
schwer, mit der Informationsüberflutung umzugehen. Und was noch
dazu kommt: Die Informationsüberflutung wird in der Zukunft nicht
weniger werden, sondern immer mehr! Es ist kein Ende in Sicht,
eher im Gegenteil: Die Information vergrößert sich immer
schneller.
Na gut, könnte man sagen, ist natürlich ein Wahnsinn… so viele
e-Mails, so viele Bücher, so viele Podcasts… aber was geht mich
das an? Was bedeutet das für meine Personal Projects?
Und damit sind wir auch schon bei der zweiten Frage:
Wie wirkt sich dieser Feind auf unsere Personal Projects aus?
Ich möchte mal vier Auswirkungen besprechen, die aus meiner Sicht
wirklich schädlich sind für unsere Personal Projects.
(1) Zunahme an Komplexität
Die Welt wird immer komplizierter. Es ist immer schwerer, den
Überblick zu haben. Es ist immer schwerer herauszufinden, was von
der ganzen Flut an Informationen für mich und meine Personal
Projects das Wichtige ist. Was relevant ist und wie das alles
zusammenhängt. Es wird immer schwerer zu verstehen, was da
eigentlich so läuft in unserer Welt.
Vielleicht ein kleines Gedankenexperiment dazu: Ich nenne dir
jetzt fünf Begriffe. Wie viele davon kennst du? Und, noch
wichtiger: Wie viele davon könntest du jemand anderem in ein paar
Sätzen erklären?
1. Blockchain
2. Fortnite
3. Hyperloop
4. WeChat
5. UNO Migrationspakt
Na, wie viele hättest du geschafft. Gratuliere dir zu jedem
einzelnen, und für die anderen gibt es ja Google, oder?
Naja, und genau damit sind wir auch schon beim zweiten Problem
(2) Schockstarre
Diese wachsende Komplexität führt zu einer Überforderung. Da
hilft auch Google nichts. Wir tun uns wirklich schwer, damit
umzugehen - und verfallen daher mitunter in eine Art Schockstarre
in unseren Personal Projects. Wir werden handlungsunfähig.
Warum ist das so?
Wenn wir mit einem PP starten, dann haben wir nie alle
Informationen beisammen, die wir brauchen (oder glauben zu
brauchen). Wir können gar nicht alles wissen, was relevant sein
könnte…
Und was dann passiert, ist Folgendes: Man weiß gar nicht, wo
man mit einem Projekt anfangen soll. Da gibt es so viel zu
beachten! Da gibt es so viel noch zu lernen! Da gibt es so viele
Bücher noch zu lesen! Pfuh… Vielleicht sollte ich mir doch lieber
ein anderes Projekt suchen… (Wobei: Bei einem anderen Projekt ist
es natürlich auch nicht viel anders…)
Also machen wir lieber nichts, als etwas Falsch zu machen,
weil wir gar nicht abschätzen können, was richtig und was falsch
wäre.
Nächster Punkt:
(3) Wir nehmen Personal Projects an, die gar nicht
„unsere" sind
Spannende Sache, finde ich. Dadurch, dass wir Zugang zu allen
möglichen Informationen haben, hängen wir uns Personal Projects
um, auf die wir selber gar nicht gekommen wären. Das hat
vielleicht der eine oder die andere schon erlebt: Da sieht man
auf Facebook jemanden, der da ein Posting macht über ein PP von
sich. Sagen wir, um ein reales Beispiel zu nehmen: Eine Mama hat
das PP gestartet, die für ihre kleine Tochter, die gerade das
Essen lernt, sämtliches Essen selbst zu kochen. Also keine
gekauften Brei-Gläschen, sondern z.B. nur selbst gemachte
Couscous-Bratlinge.
So, und jetzt stell dir vor: Du hast auch ein Baby daheim, etwa
im gleichen Alter. Jetzt kann (und wird) Folgendes passieren: Du
fragst dich: Hm… sollte ich das nicht auch machen? Sollte ich
nicht auch solche Bratlinge für meinen kleinen Schatz machen und
auf die Hipp-Gläser verzichten? Naja, besser wäre es schon...
Und im Nu hast du ein Personal Project auf der Agenda, das es
ohne Facebook gar nicht gäbe. Das Projekt kommt nicht aus dir
selbst heraus, sondern hast du dir nur deshalb umgehängt, weil du
die Information bekommen hast, dass andere dieses PP verfolgen.
Und du übernimmst es dann, obwohl vielleicht gar keine große Not
dazu besteht und dein kleiner Schatz mit den Breigläsern eh sehr
zufrieden ist. Und nimmst dir damit wahrscheinlich Zeit weg, die
du eigentlich für deine Herzensprojekte gut brauchen könntest,
die wirklich DEINE sind.
Aber aus noch einem Grund sind z.B. die Informationen, die wir
über Facebook und Co. bekommen, für unsere PP schädlich.
(4) Ablenkung
Viele Informatio...
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