[S05E08] Resignation (#52)

[S05E08] Resignation (#52)

Worum geht’s in der heutigen Folge? In der 5. Staffel von [Projekt: Leben] spreche ich ja um die „Feinde“ unserer Personal Projects, und der Feind, den ich mir in dieser Folge vornehme, ist die Resignation.Und so möchte ich mir auch in dies
21 Minuten
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[Projekt: Leben] - Der Podcast für alle, die noch was vor haben im Leben.

Beschreibung

vor 5 Jahren

 Worum geht’s in der heutigen Folge?


In der 5. Staffel von [Projekt: Leben] spreche ich ja um die
„Feinde“ unserer Personal Projects, und der Feind, den ich mir in
dieser Folge vornehme, ist die Resignation.
Und so möchte ich mir auch in dieser Folge wieder ansehen…
Was ist eigentlich Resignation in Hinblick auf unsere Personal
Projects und was ist das Problem damit? Wie wirkt sich
Resignation  auf unsere Personal Projects aus? Was können
wir tun, um Resignation in unseren Personal Projects zu
vermeiden? 

Was ist eigentlich Resignation in Hinblick auf unsere Personal
Projects und was ist das Problem damit?


Also die Resignation in unseren Personal Projects… Bevor ich
darüber sprechen kann, möchte ich ein bisschen ausholen. Die
Resignation hat nämlich eine Vorstufe, und die
nennt sich: Überforderung. 
Überforderung in unseren Personal Projects ist, glaube ich, eher
die Regel als die Ausnahme. Wir sind in vielfältiger Weise mit
unseren Personal Projects und ganz besonders mit unseren
Herzensprojekten überfordert. Nehmen wir Projekte wie „Eine Ehe
führen“ oder „Eine erfolgreiche berufliche Karriere haben“ oder
„Mir nicht immer alles so zu Herzen nehmen“. Das sind
anspruchsvolle Projekte, und ich denke, es ist ganz gut
nachvollziehbar, dass wir mit diesen Projekten auch ab und zu mal
überfordert sind. 


Aber werfen wir da mal einen genaueren Blick drauf, auf die
Überforderung. Wo kommt die Überforderung in unseren
Personal Projects eigentlich her? 


Naja, zuerst mal, und das habe ich eh schon angedeutet:
Überforderung liegt quasi in der Natur von Personal
Projects. Sie ist part of the game, sozusagen. Wenn man
in der Managementliteratur nachliest, wie eigentlich Projekte
definiert sind, dann findet man da meist folgendes Merkmal von
Projekten: Etwas ist dann ein Projekt, wenn es neuartig ist. Das
heißt auch für unsere Personal Projects, dass Personal Projects
von ihrem Wesen her einzigartige, neuartige Dinge sind, die wir
zum ersten Mal machen, wo wir noch überhaupt keine Erfahrung
damit haben. Nehmen wir diesen Podcast als Beispiel: Ja, manchmal
bin ich mit dem Podcast auch überfordert. Manchmal ist es echt
schwer, die Zeit zu finden, eine neue Episode zu konzipieren und
dann aufzunehmen. Manchmal ist es gar nicht so einfach, meine
Gedanken in eine schlüssige Form zu bringen, wo ich das Gefühl
habe, meine Hörerinnen und Hörer können das auch nachvollziehen.
Und auch wenn ich jetzt nach mehr als 50 Folgen schon etwas
Routine habe, ist doch jede einzelne Folge eine neue
Herausforderung. Aber das ist ganz klar. Diese Art von
Überforderung ist ganz normal und, wenn es im Rahmen bleibt, auch
gut. Denn diese leichte Überforderung macht die Arbeit ja auch
spannend, und umso größer ist die Freude und der Stolz, wenn
wieder eine weitere Folge sozusagen im Kasten ist. 

Manchmal kommt die Überforderung aus unserer
Umwelt. Manchmal kommen Personal Projects auf uns zu,
die wir uns nicht ausgesucht haben und die uns jemand auf’s Auge
drückt. Wenn dir deine Partnerin plötzlich eröffnet, dass sie
sich von dir trennen will… Naja, das kann dich schon mal
überfordern, länger oder kürzer, je nachdem. Also solche Personal
Projects, die wir uns nicht ausgesucht haben und die uns in ihrer
Heftigkeit vor scheinbar unüberwindbare Herausforderungen stellt,
solche Projekte gibt es. 

Aber ich glaube, solche Projekte sind eher die Ausnahme, was
die Überforderung betrifft. Meistens kommt die
Überforderung nämlich aus uns selbst heraus. Wir
überfordern uns selber auf vielfältige Art und Weise. Wir
überfordern uns zB mit der Anzahl von Personal Projects, die wir
gleichzeitig schaffen wollen. Wir überfordern uns mit den
Erfolgskriterien, die wir an unsere Personal Projects anlegen.
Und wir überfordern uns, und da müssen wir uns auch mal ehrlich
sein, weil wir uns nicht immer wie erwachsene Menschen verhalten
und auch in unseren Personal Projects einfach dumme Dinge tun. So
ehrlich müssen wir auch sein. 



Also, das waren mal ein paar Gedanken zur Überforderung in
unseren Personal Projects. Wie gesagt, Überforderung, das ist aus
meiner Sicht ganz normal. Das ist im Paket unserer Personal
Projects dabei. Das kommt immer wieder vor, das werden wir auch
nicht vermeiden können und darüber brauchen wir uns keinen großen
Kopf machen.So ist einfach das Leben. Im Prinzip ist wohl jeder
von uns mit dem Leben an sich überfordert, und wir tun halt, so
gut wir können. 


Aber Resignation… das ist etwas anderes.
Resignation spielt auf einer ganz anderen Ebene als die
Überforderung. Resignation ist tatsächlich ein Feind unserer
Personal Projects.  


Wenn wir bei einem Personal Project resignieren, dann hören wir
auf, das zu tun, was eigentlich notwendig wäre. Wir geben
einfach auf. Aus, Ende. Wir stecken den Kopf in den Sand
und hören auf, die notwendigen nächsten Schritte im Projekt zu
tun. In den meisten Fällen bedeutet das: Wir treffen einfach
keine Entscheidungen mehr, weil wir das Gefühl haben: Ist eh
schon wurscht, ist eh alles für die Fische. Es ist völlig egal,
was ich als nächstes tue, es wird keinen Unterschied
machen. 
Und dieser Zustand der Resignation ist, glaube ich ohne
Übertreibung sagen zu können, ein Todfeind unserer Personal
Projects.  
Warum? 


Wie wirkt sich Resignation auf unsere Personal Projects aus?


Resignation bedeutet, dass wir ein Personal Project einfach
aufgeben - aber nicht, weil wir es schon abgeschlossen hätten
oder aus der bewussten Entscheidung, das Projekt fallen zu
lassen. Sondern einfach, weil wir uns damit nicht mehr
beschäftigen mögen. Wir kapitulieren und treffen gar keine
Entscheidungen mehr. Hauptsache, wir haben unsere
Ruhe.
Resignation kann viele Erscheinungsformen haben. Nicht jede Form
von Resignation ist so offensichtlich. Ich gebe euch mal ein paar
Beispiele für Formen der Resignation. 


Da wäre als erstes mal die Prokratstination,
d.h. wir schieben das, was wir eigentlich zu tun hätten, bis zum
St. Nimmerleinstag hinaus. Der Anruf beim Kunden, den wir schon
seit zwei Wochen auf der To Do Liste haben? Warum ist der noch
nicht erfolgt? Schaut so aus, als hätten wir in diesem Projekt -
aus welchem Grund auch immer - resigniert. 

Dann wäre da das Phänomen, dass wir eine Entscheidung zu
treffen haben, aber wir verlieren uns in einer endlosen
Informationsrecherche. Wir rechtfertigen das damit, dass
wir natürlich alle Informationen und Optionen kennen müssen, um
die richtige Entscheidung zu treffen. Und wir wirken ja auch sehr
engagiert in dem Projekt, weil wir auch wirklich viel Zeit
investieren. Aber wenn wir bei der Recherche zu keinem Ende und
dadurch zu keiner Entscheidung kommen, dann ist das auch nichts
anderes als eine sehr beschäftigte Form der Resignation. 

Dann wäre da natürlich das Grübeln, das
Gedankenkreisen. Wenn wir in endlosen Reflexionsschleifen
gefangen sind und dadurch zu keiner Entscheidung fähig sind, dann
ist das auch nichts anderes als Resignation. 

Oder diese beliebte Form der Resignation: Wir
überlassen wichtige Entscheidungen einfach jemand
anderem - und geben damit auch die Verantwortung ab.
Oder wir überlassen die Entscheidung überhaupt dem Zufall oder
dem Schicksal oder dem Horoskop. Das sind alles Formen der
Resignation, weil wir die Verantwortung in unseren Personal
Projects nicht mehr wahr nehmen. Noch schlimmer natürlich, wenn
das unsere Herzensprojekte betrifft. 

Und letztes Beispiel, ebenfalls sehr beliebt: Wir wählen
kontinuierlich die Option, die uns kurzfristig weniger
Schmerze...

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