S07E05: Selbstversuch: Personal Projects Analysis meiner eigenen Personal Projects (#71)
Worum geht's in dieser Folge? Diese Folge ist eine direkte
Fortsetzung zur letzten Folge, wo ich über die Personal Projects
Analysis gesprochen habe. Die Personal Projects Analysis ist eine
Forschungsmethode, mit der man Personal Projects a
17 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Worum geht's in dieser Folge?
Diese Folge ist eine direkte Fortsetzung zur letzten Folge, wo
ich über die Personal Projects Analysis gesprochen habe.
Die Personal Projects Analysis ist eine
Forschungsmethode, mit der man Personal Projects analysieren
kann, und in der letzten Folge habe ich diese Methode
genauer beschrieben: wie sie aufgebaut ist, welche verschiedenen
Module enthalten sind, was man da alles machen muss, wenn man an
so einer Personal Projects Analysis teilnehmen will.
Für diese Folge habe ich mir gedacht, wäre es vielleicht ganz
spannend, wenn ich euch erzähle, was bei einer Personal Projects
Analysis so rauskommen kann. Also welche Ergebnisse eine Personal
Projects Analysis liefert und welche Schlüsse man daraus ziehen
kann.
Und als Anschauungsobjekt, als Versuchskaninchen sozusagen, habe
ich eine Versuchsperson gewählt, die für fast jede Idee zu haben
ist, den ich ihr vorschlage. Nämlich: Ich selbst. Ich
habe meine eigenen Personal Projects hergenommen und sie durch
die Personal Projects Analysis gejagt.
In dieser Folge erfährst du, was ich dabei über mich und
meine Personal Projects gelernt habe.
Meine Personal Projects Analysis
Kurz nochmals zur Wiederholung: Die Personal Projects Analysis
besteht aus 6 verschiedenen Modulen, und in
jedem dieser Module wird man als Versuchsperson aufgefordert,
seine Personal Projects auf die eine oder andere Art zu
analysieren.
Ich möchte jetzt ein Modul nach dem anderen durchgehen und euch
zu jedem Modul sagen, was ich über meine Personal Projects
gelernt habe.
1. Project Dump (Project Elictiation)
Alles beginnt mit der so genannten „project elicitation“, auch
„project dump“ genannt. In diesem Modul geht es ja darum, dass
man alle Personal Projects aufschreibt, die einem so einfallen.
Normalerweise hat man dafür 10-15 Minuten Zeit. Ich habe die
Spielregeln für mich aber etwas abgeändert und einfach in
Evernote nachgeschaut, für welche meiner Personal Projects ich
eine Evernote-Notiz angelegt habe. Ich habe für dieses Modul also
schon etwas Vorarbeit geleistet, und das habe ich für dieses
Modul auch ausgenützt.
Vielleicht überhaupt ein kurzes Wort zu den Spielregeln der
Personal Projects Analysis: Brian Little betont immer wieder
explizit, dass die Regeln der Personal Projects Analysis nicht in
Stein gemeißelt sind. Sie können und sollen angepasst werden, je
nach Forschungssituation und Anforderungen. Insofern bin ich da
im grünen Bereich, wenn ich die Spielregeln da etwas adaptiere
und anpasse.
Ich habe also ALLE meine Personal Projects hergenommen. Das
heißt, alle Personal Projects, die mir bewusst sind. Gut möglich,
dass ich noch einige andere Projekte habe, von denen ich gar
nicht weiß, dass ich sie habe. Aber dazu vielleicht mal in einer
anderen Folge mehr.
Alle meine Personal Projects, das sind Stand heute
377.
Von diesen 377 Projekten sind 318 aktiv und 59
erledigt.
Und dann hat mich noch interessiert… Diese 318 aktiven Personal
Projects… In welchem Zeitraum stelle ich mir denn vor, dass ich
die erledigen werde? Diese Frage ist in der Form kein Bestandteil
der originalen Personal Projects Analysis. Aber wie gesagt: Meine
Analyse, meine Regeln!
Also, von den 318 Projekten will ich ca. 36 Prozent, das
sind 113 Projekte, innerhalb des nächsten Jahres erledigen. Die
restlichen 64% der Projekte sind auf den St. Nimmerleinstag
verschoben. Also sind es aktuell ein bisschen über 100
Personal Projects, die mich in nächster Zeit umtreiben.
Interessant ist auch: Darin enthalten sind 10% der
Projekte, die nie ein Ende haben. Zum Beispiel das
Projekt „Papa sein“, das endet erst mit meinem letzten Atemzug.
Aktuell habe ich 38 solcher Projekte, die ich ja gerne
„Beziehungsprojekte“ nenne, eben weil sie an sich kein
Ablaufdatum haben.
Ich finde es spannend zu sehen, dass ich mich nur mit
rund einem Drittel meiner Personal Projects aktiv
beschäftige und fast zwei Drittel in Warteposition sind.
Wäre auch interessant zu wissen, ob das generell bei den meisten
Menschen genauso ist oder nicht.
2. Refined Project List
In dem Modul geht es darum, für die weitere Analyse 10 Projekte
auszuwählen, die besonders typisch für mich sind.
Bei einer Auswahl aus über 100 aktiven Projekten ist es gar nicht
so einfach, 10 auszuwählen, wie du dir vielleicht vorstellen
kannst. Ich habe deswegen die Spielregeln wieder etwas gebogen
und 11 Projekte ausgewählt. Das sind fast genau
10%, das hat gut für mich gepasst.
Bei der Auswahl bin ich möglichst spontan und mit Bauchgefühl
vorgegangen. Interessant ist, dass ich im Nachhinein festgestellt
habe, dass meine intuitive Auswahl ziemlich repräsentativ
war und dass meine Auswahl tatsächlich ein ganz gutes
Bild von der Gesamtheit meiner Personal Projects vermittelt
hat.
Gut, mit den 11 Projekten habe ich dann weiter gemacht mit der…
3. Personal Projects Appraisal Matrix A
In diesem Modul geht es ja darum, jedes der ausgewählten Projekte
anhand von 17 Kriterien zu bewerten, nämlich von
0 bis 10. Also 0, wenn das Kriterium gar nicht zutrifft für das
Projekt, und 10, wenn das Kriterium voll und ganz zutrifft.
Also bin ich die 17 Kriterien für meine 11 Projekte
durchgegangen, das war ganz schön viel Arbeit. Und was ist raus
gekommen?
Es gibt 5 Kriterien, mit denen sich meine Personal
Projects besonders gut beschreiben lassen. Diese 5
Kriterien sind:
Mit dem mit Abstand höchstem Wert: Autonomy
oder Autonomie, also: Wie sehr machst du dieses Projekt aus freiem
Willen oder eher, weil es jemand anderer für dich will?
Ich habe das große Glück, dass ich die allermeisten meiner
Personal Projects aus freien Stücken machen darf. Das hängt wohl
auch damit zusammen, dass der Wert „Freiheit“ für mich einer der
wichtigsten Werte in meinem Leben überhaupt ist. Insofern ist das
sehr stimmig für mich.
Kriterium, auch sehr hoch bewertet: Support
oder Unterstützung, also: Wie sehr fühlst du dich bei diesem
Projekt von anderen unterstützt?
Ich fühle mich bei meinen Projekten also insgesamt sehr gut
unterstützt, was auch ein Riesenglück ist.
Value Congruency oder Werte-Übereinstimmung,
also: Wie gut passt dieses Projekt zu den Werten, die du als Mensch
hast?
Bei mir passt das sehr gut zusammen. Ich habe kaum Projekte
in meinem Leben, wo ich stark gegen meine Werte handeln
müsste.
Outcome / Likelihood Of Success oder
Erfolgsaussichten, also: Wie erfolgreich, glaubst du, wird dieses
Projekt sein?
Auch dieses Kriterium habe ich hoch bewertet. Das bedeutet,
dass ich mir zutraue, dass ich meine ausgewählten Projekte
tatsächlich auch zum Erfolg führen werde. Das finde ich
persönlich eine ausgesprochen motivierende Erkenntnis.
Responsibility oder Verantwortung, also: Wie
sehr fühlst du dich für dieses Projekt verantwortlich?
Ich fühle mich für meine Projekte sehr verantwortlich. Das
hat mich jetzt nicht besonders überrascht, das passt ganz gut zu
mir als Mensch.
Und welche Kriterien haben am wenigsten für meine
Personal Projects zugetroffen?
Am allerwenigsten zugetroffen hat Visibility
oder Sichtbarkeit, also...
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