Folge 5 Klimawandel - Strategien für klimaangepasste Grünlandbestände
Dr. Andreas Steinwidder im Gespräch mit Dr. Bernhard Krautzer
39 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Temperaturerhöhung, verlängerte Vegetationsperioden, zunehmender
Trockenstress, immer häufiger auftretende Starkregenniederschläge.
All diese Veränderungen haben Auswirkungen auf unsere
Grünlandbestände.Traditionelle Auftriebs- und Schnitttermine passen
nicht mehr mit der Bestandesentwicklung zusammen. Der Futterzuwachs
im Frühjahr nimmt zu, die Ertragsdepression im Sommer ist in den
meisten Jahren deutlich ausgeprägter als früher. Dafür wird der
Futterzuwachs im Spätsommer und Herbst deutlich höher. Der
Pflanzenbestand gerät dabei unter Druck und verändert sich.
Generell geht der Anteil der wasserbedürftigen, flach wurzelnden,
wertvollen Futtergräser zurück. Dadurch entstehen Bestandeslücken,
die von tiefwurzelnden Kräutern und Leguminosen gefüllt werden,
darunter kritische Arten wie Kuhblume und Stumpfblättriger Ampfer.
Offene, lückige Bestände fördern auch das Auftreten von
Engerlingschäden. All das beeinträchtigt Futterertrag und
–qualität, wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert. Ziel ist ein
dichter, gut strukturierter Pflanzenbestand mit einem hohen Anteil
trockenheitsverträglicher Gräser und Leguminosen. Dafür eignen sich
je nach Nutzungsintensität und Standort die bekannt
trockenheitsverträglichen Arten wie Knaulgras, Glatthafer, Luzerne,
Hornklee und Rotklee, andererseits gibt es aber auch noch weitere
Arten mit guter Trockentoleranz wie Rohrschwingel oder Festulolium
(Wiesenschweidel). Welche Leistungen diese neuen Arten bringen bzw.
welche Sorten der im Handel verfügbaren Arten unter den bereits
erwähnten Belastungen besonders gut geeignet sind, sowie die
Züchtung von klimaresistentem Rotklee sind derzeit Gegenstand einer
Reihe von Forschungsprojekten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Auch
die Sinnhaftigkeit der Verwendung von tiefwurzelnden Kräutern in
Grünland-Saatgutmischungen (z.B. Zuchtsorten von Spitzwegerich und
Zichorie) wird geprüft. Klimatolerante Wiesen. Was kann der
Landwirt tun? Wenn die Möglichkeiten einer verbesserten
Bestandeslenkung ausgeschöpft sind, ist die Optimierung der
Bestandesstruktur mittels Nachsaat oder auch durch eine Neuansaat
das Gebot der Stunde. Wobei notwendige Maßnahmen immer möglichst
zeitnah zum Sichtbarwerden des Problems gesetzt werden müssen. Noch
erfolgreicher aber sind Maßnahmen, die bereits vorbeugend gesetzt
wurden. Lückige und fehlentwickelte Bestände können durch
regelmäßige Nachsaat mit einer passenden Nachsaatmischung
nachhaltig in ihrer Zusammensetzung verbessert werden. Wichtig ist
dabei, die Wahl der Saatgutmischung dem Standort und der
Bewirtschaftungsintensität anzupassen. Es macht beispielsweise
absolut Sinn, zwischen den unterschiedlichen angebotenen
Nachsaatmischungen für bis zu 3 Nutzungen (NA), 4 und mehr
Nutzungen (NI), nach Sanierung mittels Starkstriegel (NIK) oder
auch für trockene Standorte mit Schnitt- (NATRO) oder mit
Weidenutzung (NAWEI) zu differenzieren, da das darin enthaltene
Arten- und Sortenspektrum für die jeweiligen Bedingungen optimiert
ist. Es gibt bereits gute Praxiserfahrungen mit der regelmäßigen
Übersaat von Rotklee, um auch intensiver genutzte Bestände wieder
mit dieser wertvollen Leguminose anzureichern und den Futterwert zu
heben. Allerdings ist diese Maßnahme regelmäßig zu setzen, da der
Rotklee im Bestand nicht ausdauernd ist. Bei passenden
Standortsbedingungen ist auch eine Einsaat von Luzerne in
bestehende Grünlandbestände möglich. Die regelmäßige Nachsaat ist
als vorbeugende, die Grünlandbestände stabilisierende Maßnahme
besonders zu empfehlen. Bevorzugt soll Nachsaat in feuchten
Perioden stattfinden, da funktioniert sie am besten. Auch
trockenheitsverträgliche Arten etablieren sich bei feuchten
Verhältnissen umso besser. Feuchte Jahre sind Nachsaatjahre! Bei
Neuanlagen ist die Wahl der richtigen Saatgutmischung in Hinblick
auf Standort und Nutzung ebenfalls von großer Bedeutung.
Trockenstress, immer häufiger auftretende Starkregenniederschläge.
All diese Veränderungen haben Auswirkungen auf unsere
Grünlandbestände.Traditionelle Auftriebs- und Schnitttermine passen
nicht mehr mit der Bestandesentwicklung zusammen. Der Futterzuwachs
im Frühjahr nimmt zu, die Ertragsdepression im Sommer ist in den
meisten Jahren deutlich ausgeprägter als früher. Dafür wird der
Futterzuwachs im Spätsommer und Herbst deutlich höher. Der
Pflanzenbestand gerät dabei unter Druck und verändert sich.
Generell geht der Anteil der wasserbedürftigen, flach wurzelnden,
wertvollen Futtergräser zurück. Dadurch entstehen Bestandeslücken,
die von tiefwurzelnden Kräutern und Leguminosen gefüllt werden,
darunter kritische Arten wie Kuhblume und Stumpfblättriger Ampfer.
Offene, lückige Bestände fördern auch das Auftreten von
Engerlingschäden. All das beeinträchtigt Futterertrag und
–qualität, wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert. Ziel ist ein
dichter, gut strukturierter Pflanzenbestand mit einem hohen Anteil
trockenheitsverträglicher Gräser und Leguminosen. Dafür eignen sich
je nach Nutzungsintensität und Standort die bekannt
trockenheitsverträglichen Arten wie Knaulgras, Glatthafer, Luzerne,
Hornklee und Rotklee, andererseits gibt es aber auch noch weitere
Arten mit guter Trockentoleranz wie Rohrschwingel oder Festulolium
(Wiesenschweidel). Welche Leistungen diese neuen Arten bringen bzw.
welche Sorten der im Handel verfügbaren Arten unter den bereits
erwähnten Belastungen besonders gut geeignet sind, sowie die
Züchtung von klimaresistentem Rotklee sind derzeit Gegenstand einer
Reihe von Forschungsprojekten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Auch
die Sinnhaftigkeit der Verwendung von tiefwurzelnden Kräutern in
Grünland-Saatgutmischungen (z.B. Zuchtsorten von Spitzwegerich und
Zichorie) wird geprüft. Klimatolerante Wiesen. Was kann der
Landwirt tun? Wenn die Möglichkeiten einer verbesserten
Bestandeslenkung ausgeschöpft sind, ist die Optimierung der
Bestandesstruktur mittels Nachsaat oder auch durch eine Neuansaat
das Gebot der Stunde. Wobei notwendige Maßnahmen immer möglichst
zeitnah zum Sichtbarwerden des Problems gesetzt werden müssen. Noch
erfolgreicher aber sind Maßnahmen, die bereits vorbeugend gesetzt
wurden. Lückige und fehlentwickelte Bestände können durch
regelmäßige Nachsaat mit einer passenden Nachsaatmischung
nachhaltig in ihrer Zusammensetzung verbessert werden. Wichtig ist
dabei, die Wahl der Saatgutmischung dem Standort und der
Bewirtschaftungsintensität anzupassen. Es macht beispielsweise
absolut Sinn, zwischen den unterschiedlichen angebotenen
Nachsaatmischungen für bis zu 3 Nutzungen (NA), 4 und mehr
Nutzungen (NI), nach Sanierung mittels Starkstriegel (NIK) oder
auch für trockene Standorte mit Schnitt- (NATRO) oder mit
Weidenutzung (NAWEI) zu differenzieren, da das darin enthaltene
Arten- und Sortenspektrum für die jeweiligen Bedingungen optimiert
ist. Es gibt bereits gute Praxiserfahrungen mit der regelmäßigen
Übersaat von Rotklee, um auch intensiver genutzte Bestände wieder
mit dieser wertvollen Leguminose anzureichern und den Futterwert zu
heben. Allerdings ist diese Maßnahme regelmäßig zu setzen, da der
Rotklee im Bestand nicht ausdauernd ist. Bei passenden
Standortsbedingungen ist auch eine Einsaat von Luzerne in
bestehende Grünlandbestände möglich. Die regelmäßige Nachsaat ist
als vorbeugende, die Grünlandbestände stabilisierende Maßnahme
besonders zu empfehlen. Bevorzugt soll Nachsaat in feuchten
Perioden stattfinden, da funktioniert sie am besten. Auch
trockenheitsverträgliche Arten etablieren sich bei feuchten
Verhältnissen umso besser. Feuchte Jahre sind Nachsaatjahre! Bei
Neuanlagen ist die Wahl der richtigen Saatgutmischung in Hinblick
auf Standort und Nutzung ebenfalls von großer Bedeutung.
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