001. Innerer Frieden

001. Innerer Frieden

Komm schon innerer Frieden, ich hab' nicht den ganzen Tag Zeit!
6 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast für einen kühlen Kopf im stressigen Alltag.

Beschreibung

vor 3 Jahren

Frieden kommt von 'fridu' und bedeutet so viel wie Freundschaft.
In dieser Folge beschäftigen wir uns damit, wie wir unserem
inneren Frieden ein Stückchen näher rücken und was wir dafür tun
können. Viel Spaß beim Hören!


Zum Nachlesen Englisch:

Come on Inner Peace, I don't have all day!





The German word for peace "Frieden" comes from the Old High
German word 'fridu', which means friendship. It is generally
defined as a healing state characterized by peacefulness and
tranquility, or the absence of disturbance - or, more broadly,
conflict - and, of course, the absence of war. There is civil
peace, domestic peace, industrial peace and inner peace. For the
former, there is a clear legal definition. But what is domestic
peace? I like to think of the idea of friendship. That is, living
in a state of friendship with oneself. We prefer to avoid
quarreling with a friend, we try to solve major conflicts
quickly, and fighting is furthest from friendship. So do we have
to learn to deal with ourselves peacefully in order to find
peace? Whenever we get into stress situations, it is triggered by
pressure. Most of the time, we believe that we cannot influence
the situation. Usually it is time pressure, deadline pressure,
the pressure to perform or social pressure and other external
demands that we try to satisfy. Our goal is to cause as few
conflicts as possible with the people placing these demands on
us. Let's call this "external peace".





In order to maintain external peace, we scold ourselves quite a
bit. We are embarrassed or even really angry with ourselves if we
feel we are too fat. Have you ever been mad at a friend for
having a belly? We internally scold ourselves in the strictest
military tone when we finish our tasks at the last minute, or
when we think we haven't done something well enough. We feel this
pressure so acutely that we can almost see a sword of Damocles
hovering over us. But would you hold a blade over your friend's
head as a warning because he made it to the meeting five minutes
later than planned and wasn't wearing his favorite pants because
he couldn't get the button closed? If we take a closer look at
such situations, it would seem that we are not necessarily very
good friends to ourselves. And sometimes we don't even like
ourselves, because we don't meet our own standards. And who would
want to be friends with someone like that? In the end, we try so
hard to please people on the outside and be good friends to them
that we give up being at peace with ourselves in the process.





We would therefore be wise to practice the virtue of peacefulness
a little more consistently and include ourselves in our circle of
friends. We can engage in peace-making dialogs and politely
inquire of ourselves as to whether we might be able to sign a
peace agreement. And once we get to know ourselves better and
maybe even like one another, a real friendship might just develop
out of it. For me, that would probably sound like this: "Hello,
Jennifer! I wanted to apologize to you in all politeness for
always being so unfriendly to you. I don't know exactly why I've
sometimes called you stupid or fat. I have no right to demand
that you always be exactly the way I or others want you to be at
that moment. Actually, I thought of myself as a very polite and
friendly person who accepts others as they are. Maybe we could
meet sometime to have a nice chat? I think we'd have some real
fun together! And while we're sitting together, we would
certainly notice that we have a lot in common! After all, we like
the same music, enjoy the same sports, and even have the same
basic views of the world." 


 


Perhaps we should clearly define internal and external boundaries
and delineate our property. In any case, I consider it a worthy
attempt to establish another friendship on our way to Inner
Peace.

                 
                 
                 
                 
                 
                 
        Übersetzung: David Allen Martin II




Zum Nachlesen Deutsch:



Komm schon Innerer Frieden, ich habe nicht den ganzen Tag
Zeit!





Frieden kommt aus dem Althochdeutschen ‘fridu’,
was so viel wie Freundschaft bedeutet. Es ist allgemein definiert
als ein heilsamer, von Stille und Ruhe geprägter Zustand, oder
aber als die Abwesenheit von Störungen, Konflikten weiter gefasst
natürlich auch die Abwesenheit von Krieg. Es gibt den
Landfrieden, Hausfrieden, Betriebsfrieden und den inneren
Frieden. Für die Ersteren gibt es eine klare rechtliche
Definition. Aber was ist der Innere Frieden? Mir gefällt der
Gedanke der Freundschaft. Also mit sich selbst in Freundschaft zu
leben. Den Streit mit einem Freund vermeidet man gern, große
Konflikte sucht man schnell zu lösen und sich zu bekriegen ist
fern von aller Freundschaft. Müssen wir also lernen friedfertig
mit uns umzugehen um Ruhe zu finden? Immer wenn wir in Stress
geraten, wird dieser ausgelöst durch Druck. Meist meinen wir
keinen Einfluss darauf zu haben. Es ist dann der Zeit- oder
Termindruck, der Leistungsdruck oder der soziale Druck, Vorgaben
aus dem Außen die wir einzuhalten versuchen. Also wenig Konflikte
mit den Menschen zu erzeugen, mit denen diese Vorgaben vereinbart
scheinen. Nennen wir dies den äußeren Frieden. 


 


Um den äußeren Frieden zu wahren, scheuchen wir uns ziemlich. Wir
sind beschämt, wenn wir uns zu dick fühlen oder sind sogar
richtig sauer auf uns. Warst du schon einmal sauer auf einen
Freund, weil er einen kleines Bäuchlein hat? Wir schimpfen
innerlich mit uns in strengstem Militärton, wenn wir unsere
Aufgaben auf den letzten Drücker erledigen, oder meinen was auch
immer nicht gut genug gemacht zu haben. Wir nehmen diesen Druck
so sehr war, als würden wir ein Damoklesschwert über uns schweben
sehen. Aber würdet ihr über eurem Freund ein Messer aufhängen zur
Warnung, weil er es fünf Minuten später als geplant zum Treffen
geschafft hat und  eine andere Hose, als seine Lieblingshose
trägt, weil er den Knopf nicht zu bekommen hat? Wenn wir das mal
näher betrachten, sind wir wohl nicht unbedingt ein guter Freund
zu uns selbst. Und manchmal mögen wir uns nicht einmal, weil wir
unsere Normen nicht erfüllen. Und wer möchte schon mit so
jemandem befreundet sein? Wir versuchen also den Menschen im
Außen zu gefallen und ihnen ein guter Freund zu sein und dabei
geben wir den Frieden mit uns selbst auf. 


 


Wir müssten also unsere Tugend der Friedfertigkeit ein wenig
konsequenter praktizieren und uns selbst in unseren Freundeskreis
mit aufnehmen. Wir können also Friedensbemühungen starten und mal
ganz höflich bei uns anfragen, ob wir eventuell ein
Friedensabkommen mit uns unterzeichnen können. Und wenn wir uns
dann erst einmal kennen und vielleicht sogar mögen lernen, könnte
daraus eine echte Freundschaft entstehen. Bei mir würde das dann
vermutlich so klingen: “Hallo Jennifer! Ich wollte mich in aller
Höflichkeit dafür bei dir entschuldigen, dass ich immer so
unfreundlich zu dir gewesen bin. Ich weiß nicht genau warum ich
dich manchmal als dumm oder dick bezeichnet habe. Ich habe gar
kein Recht zu verlangen, dass du immer genau so bist wie ich oder
andere das in diesem Moment gerade wollen. Denn eigentlich habe
ich von mir gedacht, dass ich ein sehr höflicher und freundlicher
Mensch sei und andere so akzeptiere wie sie sind. Wollen wir uns
vielleicht mal treffen um uns ganz nett zu unterhalten?
Vielleicht haben wir ja richtig Spaß dabei!” Und während wir dann
so beisammen säßen, fiele uns gewiss auf, dass wir eine ganze
Menge gemeinsam haben! Mögen wir doch die gleiche Musik, machen
den selben Sport gern und haben im Grunde sogar die gleiche
Weltsicht. 


Wir sollten vielleicht die Grenzen vom Innen und Außen ganz klar
abstecken und unser Grundstück einfrieden. Ich halte es in jedem
Fall für einen guten Versuch auf dem Weg zu innerem Frieden
einmal eine weitere Freundschaft zu schließen. 









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