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Beschreibung
vor 3 Jahren
Die Flammen der Schornsteine der Eisengießereien vor dem
Oranienburger Tor erhellen die Nacht. Industrierauch verpestet
die Luft rund um die Chausseestraße und die Torstraße. Kinder,
Frauen und Männer schuften bis zu 16 Stunden in den ersten
Berliner Fabriken, die das Industriezeitalter kurz vor der 1848er
Revolution einleiten.
In dieser Folge lernen wir nicht nur die „Pioniere“ der
Industrialisierung kenn – Unternehmer wie Borsig, Egells, Wöhlert
und Co. – oder die Staatseliten – allen voran den preußischen
König. Vor allem erfahren wir etwas über das Schicksal des
größten Teils der Berliner Bevölkerung. Wir sprechen über die
ersten Proletarier:innen, die in der Lokomotivfabrik, in
„königlichen“ Infrastrukturprojekten oder in stickigen
Mietsräumen in Heimarbeit Metall gießen, Maschinen bauen,
Schiffskanäle ausheben, Wolle und Baumwolle spinnen und weben.
Wir erfahren etwas über die katastrophalen Lebens- und
Wohnbedingungen in der Gartenstraße, über die Angst vor dem
Armenhaus am Alexanderplatz, und sogar etwas über das Schicksal
der Armen nach dem Tod.
Dabei belässt es die Folge aber nicht: Wir hören auch etwas über
die frühe Arbeiterbewegung, die sich langsam zu organisieren
beginnt und die 1848er-Revolution am Berliner Schloss und auf den
Barrikaden kämpft.
Dabei denken wir nach über die Kontinuitäten einer
sozialdisziplinierenden ‚Armen- und Arbeitsmarktpolitik‘ bis
heute und fordern eine Erinnerungskultur über das Verbrechen der
Armut.
Folgt uns in die Hölle des Feuerlands und auf die
Barrikaden!
Kapitel:
-Vorspann 0:00
-Intro: Reise in die Anfänge unserer Gegenwart 1:04
-Eine englisch-schottische Vorgeschichte des
Industriekapitalismus 7:01
-Preußische Reformen - man will mit den Briten mithalten
12:22
-Die Königliche Eisengießerei als Keimzelle der
Industrialisierung an der Invalidenstraße 15:44
-Die erste "Fachschule" bildet die "Pioniere" der Schwerindustrie
aus 18:58
-Verdammt! Es hat nicht aufgenommen! 21:35
-Die Chausseestraße wird zum "Silicon Valley" Preußens
22:25
-Die Bahn kommt - am Stettiner Bahnhof 26:44
-Borsig - der Lokomotivkönig von Berlin 27:46
-Der Berliner nennt dit: "Feuerland" 31:50
-Neu Vogtland: verarmte Bauern und Handwerker fliehen in die
Stadt 34:13
-Vom Tellerwäscher...? Hunger zwingt zu Arbeit unter
katastrophalen Bedingungen 40:28
-Elend in der Gartenstraße - "Familienhäuser" und "Miethaie"
42:03
-Ein Zeitzeuge berichtet aus der Hölle 46:40
-Wülcknitzsche Familienhäuser als Vorgänger der Mietskasernen
53:06
-Die Gräber der Reichen, die Gräber der Armen 56:15
-Die verdrängte Vergangenheit der Massenarmut 57:45
-Erinnerungskultur über das Verbrechen Armut 1:00:43
-Selbst schuld, faul, zu viele Kinder - wie sich das Bürgertum
Armut erklärt 1:01:05
-Angst vor'm Ochsenkopf: Leben und Sterben im Armenhaus,
Sozialdisziplinierung 1:06:02
-Koppenplatz - heute schick, früher Armenfriedhof 1:13:51
-Hungerrevolten, Maschinenstürmer, Handwerkervereine, frühe
Gewerkschaften 1:18:31
-Das Proletariat und das Bewusstsein 1:22:44
-Der 18. März - ein Schlüsseldatum der europäischen Geschichte
1:32:32
-1848 - "Bürgerliche" Revolution? 1:33:51
-Ursachen und die Ereignisfolge der Märzrevolution in Berlin
1:37:44
-Bürger und Proletarier - Beginn einer Gegnerschaft 1:45:24
-ABM - Die Rehberger mucken auf 1:47:55
-Klassenkampf - zurück oder vorwärts 1:52:32
-Wir alle sind bis heute davon geprägt - Kapitalismus
1:56:28
-Schlussakkord: auf der Suche nach den nicht aufgestellten Tafeln
1:58:36
-Abspann 2:01:09
Tiefgang[at]kliopolis.de
#Berlin #Deutschland #Europa #Neuere_und_neueste_Geschichte
#Arbeiterbewegung #1848er_Revolution #Industrialisierung
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