Folge 35: Kampf unter Wasser
35 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Diesmal haben wir uns etwas angeschaut, was bei allen, denen wir
davon erzählt haben, die gleiche Reaktion auslöste: Hä? Was????
Wir waren beim Unterwasser-Rugby. Genau - Rugby
unter Wasser. Können sich die meisten nicht vorstellen, was kein
Wunder ist, denn den Sport gibt es zwar schon seit 50 Jahren,
aber bis vor kurzem war es kaum möglich, bei einem Spiel
zuzuschauen. Und so ist es kein Wunder, dass Unterwasser-Rugby
nicht vielen bekannt ist. Auch wir haben es eher durch Zufall
entdeckt.
Dabei ist das ein wirklich faszinierender Sport - und der
einzige, der dreidimensional unter Wasser gespielt wird. Darüber
reden wir in dieser Folge mit Wolf und Christine, die beide über
einen Tauchkurs an der Uni zu diesem Sport gekommen sind und
mittlerweile bei Sporttaucher Berlin e.V. Unterwasser-Rugby
spielen.
Die Regeln sind ähnlich wie beim Rugby an Land: Berührt werden
darf nur der Spieler/die Spielerin, die den Ball hat - und die
oder der darf auch andere berühren. Alle anderen Spieler:innen
müssen Abstand halten. Ziel jeder Mannschaft, ist es, ein Tor zu
machen, was bedeutet, den mit Salzwasser gefüllten Ball in einem
Korb abzulegen, der in 3-4 Metern Tiefe auf dem Beckenboden
steht, auf jeder Seite einer. Und das Ziel der jeweils anderen
Mannschaft ist natürlich, genau das zu verhindern. Aber eben -
alles unter Wasser!
Eine Mannschaft besteht aus zwölf Spieler:innen - davon sind
immer sechs unter Wasser, die anderen sechs schwimmen an der
Wasseroberfläche und schauen zu. Sobald ein Spieler nach ca. 30
bis 45 Sekunden Luft holen muss, wechselt er sich mit seinem
Partner-Spieler an der Wasseroberfläche ab.
Allerdings - wer das erste Mal zuschaut, braucht eine Weile, um
zu verstehen, was da eigentlich passiert. Denn ähnlich wie beim
Rugby an Land sieht man vor allem Menschenknäuel, die miteinander
um den Ball rangeln. Während Ute natürlich beherzt mitgemacht hat
und tatsächlich auch mal für wenige Sekunden den Ball erobern
konnte, hat sich Martina das ganze Gewusel vorwiegend von der
Seitenlinie angeschaut. Ganz unbehelligt blieb sie dabei
allerdings nicht, denn die Unterwasser-Rugby-Spieler:innen geben
alles, um den Ball zu kriegen - und dabei kann einem eine
Schwimmflosse auch mal schnell an der falschen Stelle erwischen!
Trotzdem ist das Ganze im wesentlichen ein körperloser Sport,bei
dem es wenig Verletzungen gibt. Wolf und Christine genießen bei
allem Kampf um den Ball vor allem die Stille unter Wasser, das
mit dem Luft anhalten sei mit ein bisschen Übung auch nicht
wirklich ein Problem. Und wer denkt, hier spielen nur
durchtrainierte Mittzwanziger - weit gefehlt! Egal, wie alt, groß
oder schwer - unter Wasser werden alle oft beweglicher als an
Land. Und so war die Altersspanne bei diesem Training auch von
ca. 17 bis 60 - und alle hatten großen Spaß!
Das Spiel wurde übrigens von Deutschen erfunden - die Besten in
der Welt sind zur Zeit jedoch die Kolumbianer und
Kolumbianerinnen. Und dadurch, dasss man die Spiele mittlerweile
unter Wasser streamen kann, gibt es auch immer mehr Fans.
Allerdings - weil der Sport eben doch noch nicht so bekannt ist,
suchen die Berliner Sporttaucher immer nach Nachwuchs - und
wollen jetzt auch eine Gruppe für Kinder aufmachen. Und - Lust
gekriegt?
https://sporttaucher-berlin.de/unterwasser-rugby/
https://www.youtube.com/watch?v=YjrRZzjg2Qg
https://www.youtube.com/watch?v=nkxqEovOWI4
https://de.wikipedia.org/wiki/Unterwasser-Rugby
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