Folge 26: Schwimmbad aus Spenden
36 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Das Sommerbad Pankow war einst Teil des „nationalen Aufbauwerks“
der DDR - eine halbe Million Mark haben Bürger und Bürgerinnen der
Volksrepublik für den Bau des Bades gespendet, 220.000 freiwillige
Arbeitsstunden wurden geleistet, begleitet vom Orchester der
Volkspolizei, bis das Sommerbad 1960 eröffnet wurde. Fantastisch,
was man auf Bildern von damals sieht: Nicht etwa mehrere getrennte
Becken, wie wir das heute gewohnt sind - sondern alle zusammen
bildeten eine riesige Wasserfläche, fast wie ein künstlicher See!
Bis zu 18.000 Menschen kamen damals am Tag, 1985 waren es sogar mal
fast 25.000 - heute ist bei 7000 Besucher:innen Schluss, dann kommt
keiner mehr rein. Im Jahr 2000 wurde dann alles saniert - und die
Beckenanordnung komplett geändert. Die Folge - das 50-Meter-Becken
ist ganz schön schmal - und der 10-Meter-Sprungturm wurde mal eben
oben abgesäbelt. Heute sind 7,5 Meter das Höchste der Gefühle -
aber immerhin gibt es auch eine sagenhafte Rutsche - wenn sie nicht
wieder wegen Randale im Bad geschlossen ist. Uta Maria Bräuer ist
diesmal unser Gast - und sie weiß alles über die Geschichte des
Bäderbaus in Berlin. Ihr Buch dazu ist 2013 erschienen, sieben
Jahre lang hat in in den Berliner Landesarchiven dafür
recherchiert, wenn sie nicht selber schwimmen war oder junge
Schwimmer:innen trainiert hat. Sie kennt noch genau die Stelle, wo
einst das Plantschbecken im Sommerbad Pankow stand - und bedauert
genauso wie wir, dass das Hallenbad, was von 1975 bis 2001
ebenfalls auf dem Gelände stand, heute nur noch eine Ruine ist.
Doch auch das Sommerbad wird wohl nicht mehr lange Bestand haben -
schon lange ist die Rede davon, auf dem Gelände ein
Multifunktionsbad zu bauen, mit Freibad, Hallenbad, Turnhalle und
einer dreizügigen Grundschule. Wann es losgeht, ist immer noch
unklar. Doch wenn es irgendwann fertig ist, wird es die Pankower
sicher freuen. Während der Bauzeit allerdings dürften die über
400.000 Pankower Trauer tragen - denn sie müssen sich auf mehrere
Jahre ohne Schwimmbad einstellen. Wer die Geschichte des Sommerbads
nachlesen will und sich auch für die Architekturgeschichte der
anderen Berliner Bäder interessiert, das Buch von Uta Maria Bräuer
und Jost Lehne mit zahlreichen historischen Fotos kann man nach wie
vor bestellen, es kostet 29,80 Euro:
https://www.lukasverlag.com/programm/titel/322-baederbau-in-berlin.html
der DDR - eine halbe Million Mark haben Bürger und Bürgerinnen der
Volksrepublik für den Bau des Bades gespendet, 220.000 freiwillige
Arbeitsstunden wurden geleistet, begleitet vom Orchester der
Volkspolizei, bis das Sommerbad 1960 eröffnet wurde. Fantastisch,
was man auf Bildern von damals sieht: Nicht etwa mehrere getrennte
Becken, wie wir das heute gewohnt sind - sondern alle zusammen
bildeten eine riesige Wasserfläche, fast wie ein künstlicher See!
Bis zu 18.000 Menschen kamen damals am Tag, 1985 waren es sogar mal
fast 25.000 - heute ist bei 7000 Besucher:innen Schluss, dann kommt
keiner mehr rein. Im Jahr 2000 wurde dann alles saniert - und die
Beckenanordnung komplett geändert. Die Folge - das 50-Meter-Becken
ist ganz schön schmal - und der 10-Meter-Sprungturm wurde mal eben
oben abgesäbelt. Heute sind 7,5 Meter das Höchste der Gefühle -
aber immerhin gibt es auch eine sagenhafte Rutsche - wenn sie nicht
wieder wegen Randale im Bad geschlossen ist. Uta Maria Bräuer ist
diesmal unser Gast - und sie weiß alles über die Geschichte des
Bäderbaus in Berlin. Ihr Buch dazu ist 2013 erschienen, sieben
Jahre lang hat in in den Berliner Landesarchiven dafür
recherchiert, wenn sie nicht selber schwimmen war oder junge
Schwimmer:innen trainiert hat. Sie kennt noch genau die Stelle, wo
einst das Plantschbecken im Sommerbad Pankow stand - und bedauert
genauso wie wir, dass das Hallenbad, was von 1975 bis 2001
ebenfalls auf dem Gelände stand, heute nur noch eine Ruine ist.
Doch auch das Sommerbad wird wohl nicht mehr lange Bestand haben -
schon lange ist die Rede davon, auf dem Gelände ein
Multifunktionsbad zu bauen, mit Freibad, Hallenbad, Turnhalle und
einer dreizügigen Grundschule. Wann es losgeht, ist immer noch
unklar. Doch wenn es irgendwann fertig ist, wird es die Pankower
sicher freuen. Während der Bauzeit allerdings dürften die über
400.000 Pankower Trauer tragen - denn sie müssen sich auf mehrere
Jahre ohne Schwimmbad einstellen. Wer die Geschichte des Sommerbads
nachlesen will und sich auch für die Architekturgeschichte der
anderen Berliner Bäder interessiert, das Buch von Uta Maria Bräuer
und Jost Lehne mit zahlreichen historischen Fotos kann man nach wie
vor bestellen, es kostet 29,80 Euro:
https://www.lukasverlag.com/programm/titel/322-baederbau-in-berlin.html
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