Sinn und Unsinn von nationalen Payment-Schemes

Sinn und Unsinn von nationalen Payment-Schemes

FinTech Podcast #307
34 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Diese Woche wurden die neuen Girocard Transaktionszahlen
veröffentlicht. Auf den ersten Blick scheinen diese herausragend.
Spielverderber die Party war die Frankfurter Unternehmensberatung
Paysys, die jenseits von Twitter-Jubelgrafiken mal nachgerechnet
hat und feststellte, dass die Girocard eigentlich im Gesamtmarkt
sogar Marktanteile verliert. Huch, was ist denn jetzt aktueller
Wasserstand: Es heißt, dass das girocard-Verfahren der
Kreditwirtschaft zu einem großen Teil nur durch die Substitution
von ELV so stark zulegen konnte – und dennoch verliert die Girocard
(inkl. ELV) gegenüber Mastercard, Mastercard Debit, Maestro, Visa,
Visa Debit und VPay seit Jahren kontinuierlich Marktanteile
verliert. Laut PaySys ist der Marktanteil der Girocard (inkl. ELV)
innerhalb der letzten zehn Jahre – gemessen am Umsatz – von 69,1
Prozent auf 65,4 Prozent aller Kartenzahlungen in Deutschland
gefallen. Mastercard und VISA gewinnen also mehr und mehr Banken
für ihre jeweiligen Debitprodukte. Direktbanken wie die Comdirect,
angeblich auch die DKB, folgen offensichtlich den Neobanken und
verzichten gänzlich auf die Herausgabe einer Girocard. Nun hat die
Girocard die PSD1 überlebt und sich dem klaren politischen Wunsch
„any card at any terminal“ in Europa widersetzt. Deutschland mit
seinem nationalen Payment Scheme scheint eines der letzten
gallischen Dörfer zu sein. Die britischen Banken haben sich vor
Jahren erst von ihren nationalem Debitkarten-Scheme Switch/Solo
verabschiedet und dann Vocalink, das nationale
Realtime-Bankenscheme an Mastercard verkauft. Ähnliches passierte
in Skandinavien dort wurde das nordische Pendant von Vocalink,
einer Business-Unit von Nets, durch Mastercard übernommen. Nun
sprechen die Unit-Economics im Payment-Business ganz klar gegen
nationale Payment-Schemes. Payments ist ein klassisches Business
mit sehr starken Skaleneffekten. Dies zeigt sich seit Jahren bei
der starken Konsolidierung der Anbieter. Big is beautiful! Was ist
dann aber der Sinn von nationalen Payment Schemes? Diese Frage des
Sinns oder Unsinns von nationalen Payment-Schemes diskutiert Jochen
mit Peter Robejsek. Peter Robejsek verantwortet als VP Product bei
Mastercard das Produktmanagement für Deutschland und die Schweiz.
Dies umfasst neben klassischen Mastercard Bezahllösungen auch
innovative Lösungen rund um Instant Payments und Open Banking. Er
blickt auf eine langjährige Erfahrung im Financial Services Sektor
zurück, insbesondere im Wealth Management und in die
Strategieberatung. Dort hat er bei Strategy& sowie bei
Mastercard Advisors Finanzdienstleister und deren IT
Serviceprovider zu Themen rund um Strategie, Technologie und
Payments beraten.

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