Reihe: Jesus Glauben - Folge 12/15 - Über die Taten Jesu und seinen Anspruch auf Göttlichkeit
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Es ist eine häufige Annahme, in den Evangelien eine gewisse
Progression – einen Fortschritt – zu sehen. Zwischen dem
ersten – Markus – und dem letzten – Johannes - liegen
einige Jahrzehnte und glaubt man dieser althergebrachten
Meinung hat sich in jener Zeit der Glaube der Kirche stark
entwickelt – ja mehr noch, er entstand erst so richtig, vor allem
was die Figur Jesu betraf. Aus dem jüdischen Wanderrabbi
sei mehr und mehr der Gottessohn geworden. Eine
oberflächliche Lektüre der Evangelien scheint dieser These recht
zu geben. Die Aussagen über die Gottheit Jesu im
Johannesevangelium sind nicht zu übersehen. Allein schon
der Prolog vom Fleischgewordenen göttlichen Wort hat wenig
mit die Vorstellung eines bloß weisen Lehrers gemein. In
den ersten drei Evangelien hingegen wird Jesus zwar
keinesfalls als gewöhnlicher Mensch hingestellt, aber die
großen Ansprüche, er sei ein präexistentes, göttliches
Wesen scheinen zu fehlen. Aber hier wurden bereits im 19.
Jahrhundert die Weichen falsch gestellt. Zu lange hat man
ignoriert, dass die Evangelien in ihrem jüdischen Kontext
gelesen werden müssen - ein Mangel, den man erst in den
70er Jahren des 20. Jahrhunderts langsam begann zu beheben.
Jesus war Jude, seine ersten Jünger waren Juden,
Markus und Matthäus waren Juden. Es scheint also nicht
angebracht, einfach nur nach Stellen zu suchen, in denen
Jesus nach unserer Vorstellungen deklariert: „He. Ihr da. Ich bin
Gott“. Ein jüdischer Messias benutzte – wenn überhaupt –
keine moderne, westliche, sondern eine jüdische
Ausdrucksweise um seine Ansprüche geltend zu machen. Die
Weise in der Jesus dies getan hat, ist, wie wir sehen
werden, bezeichnend. Sie ist anders als im Johannesevangelium,
aber sie steht ihr in der Deutlichkeit nichts nach.
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