Kriegsgefahr auf dem Balkan? Die Suche nach einer europäischen Antwort auf territoriale Konflikte. NfE e.V. im Gespräch mit Gerald Knaus von der Europäischen Stabilitätsinitiative e.V. (ESI) in Berlin

Kriegsgefahr auf dem Balkan? Die Suche nach einer europäischen Antwort auf territoriale Konflikte. NfE e.V. im Gespräch mit Gerald Knaus von der Europäischen Stabilitätsinitiative e.V. (ESI) in Berlin

42 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten

Die Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo ist zu einer
gefährlichen Bruchlinie in Europa geworden. Nach umstrittenen
Kommunalwahlen im Mai 2023 in mehrheitlich serbischen Gemeinden
in Nord-Kosovo gab es teils gewaltsame Proteste, sogar
Kfor-Soldaten wurden attakiert. Für Serbien bleibt das Kosovo
eine serbische Provinz, die ihr die Kosovaren 1999 mithilfe der
Nato entrissen haben. Serbiens Kriegsrhetorik ist heute auf einem
neuen Höhepunkt und Gerald Knaus mahnt, dies sehr ernst zu
nehmen. Seiner Ansicht nach müsste auf territoriale Konflikte in
Europa eine wahrhaft europäische Antwort erfolgen - eine Antwort,
in der Grenzen ihre Bedeutung verlieren. Stichpunkte: Binnenmarkt
und Schengenraum. Doch das Gegenteil ist der Fall. Den
EU-Beitrittsprozess der sechs Westbalkanstaaten bezeichnet Knaus
als "absurdes Theater", der zu Apathie und Zynismus führe.
Eindringlich wirbt er daher für ein doppeltes Versprechen
vonseiten der EU an diese Staaten. Bei entsprechenden, von der
EU-Kommission bestätigten Reformen sollten sie binnen fünf Jahren
nicht nur dem Binnenmarkt, sondern auch dem Schengenraum
beitreten können. Damit wären sie noch lange keine
(Voll)Mitglieder mit Vetorecht, aber die Menschen hätten ein
erreichbares Zwischenziel vor Augen. Und könnten Druck auf ihre
Politiker machen, diese Reformen auch umzusetzen. Für Gerald
Knaus ist klar: Es liegt an der EU, den Westbalkan zu verlieren.

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