Wie Marsaleks Brief den Wirecard-Prozess aufgewirbelt hat
Handelsblatt Crime vom 30.07.2023
Beschreibung
vor 1 Jahr
Drei Jahre lang ist Jan Marsalek bereits untergetaucht. Fahnder
suchen mit internationalem Haftbefehl weltweit nach dem früheren
Wirecard-Vorstand, der als einer der Drahtzieher hinter dem
spektakulärsten Bilanzskandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte
gilt. Jetzt hat sich Marsalek wie aus dem Nichts erstmals seit
seiner Flucht zu Wort gemeldet. Über seinen Anwalt hat er ein
achtseitiges Schreiben an das Landgericht München schicken lassen,
wo derzeit der erste Strafprozess um den milliardenschweren Betrug
stattfindet. Der Brief hat den Prozess kurzzeitig durcheinander
gewirbelt. In dem Schreiben weist Marsalek in erster Linie die
Kernthese der Ermittler zurück, dass bei Wirecard ein angeblich
milliardenschweres Geschäft in Asien bloße Erfindung war. Er stützt
damit die Argumentationslinie des früheren Wirecard-CEOs Markus
Braun. Dessen Verteidiger sehen ihren Mandanten durch das Schreiben
entsprechend entlastet. Die Investigativ-Reporter René Bender und
Michael Verfürden recherchieren seit Jahren im Wirecard-Skandal. In
der neuen Folge Handelsblatt Crime sprechen sie darüber, was die
neuesten Entwicklungen für das Verfahren bedeuten und wie der Stand
Dinge nach gut einem halben Jahr Prozessdauer ist. *** Statt 4
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