Sex-Skandal der Ergo-Versicherung: So wurde die Lustreise nach Budapest aufgedeckt
Handelsblatt Crime vom 24.04.2022
46 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Der Versicherungskonzern verwandelte im Sommer 2007 eine Therme in
Budapest in ein Freiluftbordell. Wie es zu den Enthüllungen des
Handelsblatts kam. Jahrzehntelang galt die Werbefigur „Herr Kaiser“
der Hamburg-Mannheimer-Versicherung als Inbegriff deutscher
Tugenden: höflich, hilfsbereit und immer auf dem neuesten Stand in
der deutschen Versicherungswelt. Doch im Mai 2011 machte das
Handelsblatt Schluss mit der Idylle: Ein Bericht zeichnete das Bild
absurder Dekadenz gepaart mit notarieller Genauigkeit bei der
Abrechnung von Prostituierten. Die im Ergo-Versicherungskonzern
aufgegangene Hamburg-Mannheimer (HMI) hatte im Sommer 2007 für ihre
100 besten Vertreter die traditionsreiche Gellert-Therme in
Budapest in ein Freiluftbordell verwandelt und eine rauschende
Sex-Party mit Dutzenden Hostessen und Prostituierten organisiert.
„Es gibt keinen guten Zeitpunkt für einen solchen Skandal“, sagt
Sönke Iwersen, Co-Leiter des Handelsblatt-Investigativ-Teams, in
der neuen Folge von „Handelsblatt Crime“. Doch der Skandal wurde
ausgerechnet während einer der größten Werbekampagnen des
international tätigen Versicherungskonzerns aufgedeckt. Damals
bewarb das Unternehmen die Zusammenlegung von Traditionsmarken wie
Victoria und Hamburg-Mannheimer unter dem Dach der neuen Marke Ergo
mit dem Werbeslogan „Versichern heißt Verstehen“. Ergo gab sich
nach der Enthüllung entsetzt, zeigte die vermeintlich
Verantwortlichen an und bezeichnete die Freiluft-Orgie in Budapest
als einmalig. Den unabhängigen Untersuchungsbericht, der das
angeblich bestätigte, hielt sie jedoch unter Verschluss. Weitere
Recherchen des Handelsblatts zeigten schließlich, dass Budapest
kein Einzelfall war: Auch auf der Reeperbahn in Hamburg, in
Bordellen auf Mallorca und in einem Swinger-Hotel auf Jamaica
wurden ähnliche Partys mit Vertretern veranstaltet. Wie die Ergo
die Öffentlichkeit mehrfach über das wahre Ausmaß der Sex-Affäre
täuschte, warum Vertreter der Hamburg-Mannheimer schlussendlich mit
der ganzen Geschichte auspackten und welche Rolle Jürgen Klopp
spielte, der damalige Meistertrainer von Borussia Dortmund und
ehemaliger Werbepartner der HMI, erklärt Iwersen in der neuen Folge
von „Handelsblatt Crime“. *** Das exklusive Abo-Angebot für Sie als
Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime:
www.handelsblatt.com/mehrjournalismus
Budapest in ein Freiluftbordell. Wie es zu den Enthüllungen des
Handelsblatts kam. Jahrzehntelang galt die Werbefigur „Herr Kaiser“
der Hamburg-Mannheimer-Versicherung als Inbegriff deutscher
Tugenden: höflich, hilfsbereit und immer auf dem neuesten Stand in
der deutschen Versicherungswelt. Doch im Mai 2011 machte das
Handelsblatt Schluss mit der Idylle: Ein Bericht zeichnete das Bild
absurder Dekadenz gepaart mit notarieller Genauigkeit bei der
Abrechnung von Prostituierten. Die im Ergo-Versicherungskonzern
aufgegangene Hamburg-Mannheimer (HMI) hatte im Sommer 2007 für ihre
100 besten Vertreter die traditionsreiche Gellert-Therme in
Budapest in ein Freiluftbordell verwandelt und eine rauschende
Sex-Party mit Dutzenden Hostessen und Prostituierten organisiert.
„Es gibt keinen guten Zeitpunkt für einen solchen Skandal“, sagt
Sönke Iwersen, Co-Leiter des Handelsblatt-Investigativ-Teams, in
der neuen Folge von „Handelsblatt Crime“. Doch der Skandal wurde
ausgerechnet während einer der größten Werbekampagnen des
international tätigen Versicherungskonzerns aufgedeckt. Damals
bewarb das Unternehmen die Zusammenlegung von Traditionsmarken wie
Victoria und Hamburg-Mannheimer unter dem Dach der neuen Marke Ergo
mit dem Werbeslogan „Versichern heißt Verstehen“. Ergo gab sich
nach der Enthüllung entsetzt, zeigte die vermeintlich
Verantwortlichen an und bezeichnete die Freiluft-Orgie in Budapest
als einmalig. Den unabhängigen Untersuchungsbericht, der das
angeblich bestätigte, hielt sie jedoch unter Verschluss. Weitere
Recherchen des Handelsblatts zeigten schließlich, dass Budapest
kein Einzelfall war: Auch auf der Reeperbahn in Hamburg, in
Bordellen auf Mallorca und in einem Swinger-Hotel auf Jamaica
wurden ähnliche Partys mit Vertretern veranstaltet. Wie die Ergo
die Öffentlichkeit mehrfach über das wahre Ausmaß der Sex-Affäre
täuschte, warum Vertreter der Hamburg-Mannheimer schlussendlich mit
der ganzen Geschichte auspackten und welche Rolle Jürgen Klopp
spielte, der damalige Meistertrainer von Borussia Dortmund und
ehemaliger Werbepartner der HMI, erklärt Iwersen in der neuen Folge
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