Blind Date With A Book: »Negative Space. Trajectories of Sculpture in the 20th and 21st Centuries«

Blind Date With A Book: »Negative Space. Trajectories of Sculpture in the 20th and 21st Centuries«

Blind Date with a Book | Buch Präsentation
8 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Blind Date with a Book | Buch Präsentation


Vorstellung des Ausstellungskatalogs »Negative Space.
Trajectories of Sculpture in the 20th and 21st Centuries« mit
Peter Weibel, Anett Holzheid und der ZKM | Publikationsabteilung.
Erhältlich im ZKM | Shop: https://webshop.zkm.de/


Vor 1900 basierte die Skulptur auf der mimetischen Verkörperung
von Menschen, Tieren und Gegenständen. Der Raum selbst war nicht
ihr Thema. Doch mit den neuen Raum- und Zeiterfahrungen, die die
Industrielle Revolution und ihre Technik mit sich brachten
–fahrende Maschinen wie Züge und Autos und die aufkommenden
Telekommunikationsmedien – wurden die historischen Kategorien der
bildenden Kunst wie Masse, Volumen und Schwerkraft, die vom
Körper, dem bis dahin einzigen Medium räumlicher und zeitlicher
Erfahrung, abgeleitet waren, rigoros negiert.


Dieser radikale Bruch mit der körpergebundenen und
objektorientierten figurativen Skulptur und der Übergang zu
abstrakten Raumvektoren offenbart ein Paradoxon: Als die Skulptur
nach 1900 die Gestaltung des Raumes als ihre einzige Domäne
begriff, definierten sich diese Raumskulpturen durch die Negation
der bis dahin dominierenden skulpturalen Merkmale:


Leere statt Volumen
Vakuum statt Masse
luftig statt fest
schwerelos statt schwer
virtuell statt real
Schatten statt Licht
abstrakt statt figurativ


Die Künstler beschäftigten sich mit den neuen Formen dieser
Zwischenräume und negativen Räume.


Das monumentale und reich bebilderte Buch des ZKM | Zentrum für
Kunst und Medien Karlsruhe zeigt anhand von wiederentdeckten
Dokumenten der Kunstgeschichte und durch die Verknüpfung von
künstlerischen mit mathematischen Modellen eine neue Theorie über
die grundlegenden Unterschiede der modernen Skulptur zu Werken
der Vergangenheit. Negative Space entfaltet die revolutionären
Wege der abstrakten Skulptur im 20. und 21. Jahrhundert: von
linearen und flächigen, hängenden und pneumatischen Skulpturen
bis hin zu virtuellen Volumen und immersiven Environments.

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