Der lange Weg des Schriftstellers Walter Kaufmann von Deutschland nach Australien und zurück
29 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Geboren wurde Jizchak Schmeidler, so sein eigentlicher Name, am
19. Januar 1924 als Sohn einer jüdischen Verkäuferin in
Berlin.
1926 wurde er von dem jüdischen Anwalt Sally Kaufmann und dessen
Frau Johanna adoptiert. Das erfuhr er allerdings erst Jahrzehnte
später.
Aufgewachsen ist er in Duisburg, wo er das Steinbart-Gymnasium
besuchte. Seine Adoptiveltern wurden nach der Reichspogromnacht
1938 verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ
Auschwitz ermordet. Kaufmann gelang 1939 mit einem
Kindertransport die Flucht aus dem Deutschen Reich über die
Niederlande nach Großbritannien. Dort wurde er 1940 als
„feindlicher Ausländer“ zunächst interniert, dann per Schiff nach
Australien gebracht und ist dort zum Australier geworden.
Er arbeitet als Landarbeiter, als Obstpflücker und diente
vier Jahre als Kriegsfreiwilliger in der Australischen
Armee.
Nach 1945 war er Straßenfotograf, auf einer Werft, im Schlachthof
und Seemann in der Handelsmarine bevor ihn sein Weg – jetzt schon
als Schriftsteller – über die Sowjetunion und Polen in die DDR
führte.
Walter Kaufmann erzählt ohne Häme und Trauer, aber mit Stolz über
sich. Nur wenn er über seine im KZ der Nazis umgebrachten Eltern
spricht, spürt man Betroffenheit und Wehmut.
Australien hat ihn geprägt, auch wenn er sagt, dass diese Zeit
schon sehr, sehr weit zurückliege.
Bis an sein Lebensende am 15. April 2021 war Walter Kaufmann
immer das, was er von frühester Jugend an sein wollte: Nichts
anderes als Schriftsteller.
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