"Eine kleine Frau" (Franz Kafka)

"Eine kleine Frau" (Franz Kafka)

Eine Erzählung aus dem Jahr 1924
17 Minuten
Podcast
Podcaster
Hochwertige Literatur, vorgelesen von professionellen Sprecherinnen und Sprechern

Beschreibung

vor 9 Monaten

Es gibt einige Kafka-Geschichten, in denen das
Zwischenmenschliche als nicht funktionierend dargestellt wird.
Dann werden Vermutungen über den jeweils anderen Menschen
geäußert, mögliche Beweggründe für sein merkwürdiges, irgendwie
nicht passendes Verhalten erörtert und Konsequenzen daraus für
das Verhältnis und Rückwirkungen des Ganzen auf das erzählende
Subjekt angeführt – kurz: Statt miteinander zu sprechen und
Missverständnisse auszuräumen oder gar Beobachtungen am jeweils
anderen gemeinsam und friedlich zu reflektieren, geht es in den
Erzählungen meist so weit, dass all die Vermutungen über einen
Menschen weitreichende neue Überlegungen provozieren.


So ist es auch in „Eine kleine Frau“. Das hier dargestellte
Verhältnis wird im Laufe der Geschichte immer komplexer. Das
führt dann sogar dazu, dass sich der Ich-Erzähler fragt, ob er
denn wirklich so ganz zufrieden mit sich selbst ist, ob die
Unbekannte vielleicht nicht doch ein bisschen recht hat und er
auch mal etwas ändern sollte an sich. Misslingende, ja gar nicht
stattfindende Kommunikation führt zur Selbstreflexion. Ob das
auch bei der Frau der Fall ist, wissen wir nicht. Darüber
schweigt der Text, der – wie so viele Franz Kafkas – ziemlich
komisch wirkt und eine hochgradig unterhaltsame Mischung aus
Ernsthaftigkeit und Humor in sich birgt.


Im laufenden Kafka-Jubiläumsjahr werden wir in diesem Podcast
häufig Geschichten dieses Autors vorstellen und seine große
Erzählkunst würdigen. „Eine kleine Frau“, erschienen in Kafkas
Todesjahr 1924, liest Günther Rohkemper.

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