"Lenz" (Georg Büchner) (Teil 2)

"Lenz" (Georg Büchner) (Teil 2)

Eine Erzählung aus den Jahren 1835/36.
36 Minuten
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Hochwertige Literatur, vorgelesen von professionellen Sprecherinnen und Sprechern

Beschreibung

vor 11 Monaten

Wir kennen Büchners „Lenz“ ja schon aus der letzten Folge. Und
wissen: Lenz allein, ob „zu Haus“ oder „im Gebirg“, ohne Oberlin
oder andere Begleitung? Das kann nicht gutgehen. Und wirklich
hört er Stimmen in den Bergen, als er dort allein ist, und ihm
ist, „als läge er an einem unendlichen Meer, das leise auf- und
abwogte“. Es geht also weiter mit den psychotischen Zuständen.
Lenz fürchtet sich vor sich selbst, wenn er alleine ist. Er
„wühlt“ dann in sich. Gesellschaft scheint ihm gutzutun. Doch ist
die fromme Familie Oberlin die richtige für ihn? Dieses ganze
Beten und Singen, das Reden vom Herrn und von Jesus, diese ganzen
„religiösen Quälereien“ – führen die ihn nicht wieder ganz nah
heran an sein tiefes Leiden?


Dieses Werk, voller starker, eindrücklicher, oft gewagter
Metaphern, offenbart nicht nur das, was man einmal Wahnsinn
nannte. Nein, es ist aus formal-ästhetischer Sicht ein
literarisches Werk erster Güte. Georg Büchner verwendet für die
Darstellung von Lenz’ Wahrnehmungen eine Innenperspektive, die
radikal das subjektive Erleben widerspiegelt. Es ist dies eine
Form des modernen Erzählens, die Franz Kafka viele Jahre später
perfektionieren sollte. Sie lenkt den Leser/die Hörerin so stark,
dass man/frau sich eine Zeit lang hineinziehen lässt, und dann
gleitet man in diese innere Welt, die hier immer wieder in den
Kontakt mit der äußeren tritt und den Abgleich mit ihr sucht. Das
gelingt Lenz im Übrigen nur kurz, von Dauer ist das nicht. – Auch
der zweite Teil von Büchners Erzählung wird von Ulrich
Bärenfänger gelesen. Mit gebührender Zurückhaltung.

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