Talking Humanity - Das Schweigen brechen: Über Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt - Live vom HRFFB
Wir leben in einer Welt, in der geschlechtsspezifische Gewalt oft
heruntergespielt oder übersehen wird, was moralische,
philosophische & politische Fragen aufwirft. Wie erreichen wir
ein Ende der Gewalt gegen Frauen?
1 Stunde 2 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Trotz einiger Fortschritte leben wir in einer Welt, in der
geschlechtsspezifische Gewalt oft heruntergespielt oder übersehen
wird, was tiefgreifende moralische, philosophische und politische
Fragen aufwirft. Unsere Gäste decken in dieser Diskussionsrunde
die Komplexität und Voreingenommenheit auf, die der
Medienberichterstattung über diese Verbrechen innewohnen,
einschließlich des beunruhigenden Trends der Täter-Opfer-Umkehr.
Unfair ist gefährlich
Katharina Wulf, Geschäftsführerin des
Landesverbands Frauenberatung Schleswig-Holstein, sieht noch viel
Potential in der Umsetzung der Istanbul-Konvention. Sie sagt,
dass die Istanbul-Konvention zwar sehr lang sei, aber dass man
sich nur einen Satz merken müsste, um sie besser umzusetzen:
„Unfair ist gefährlich“.
Der LFSH begleitet die Umsetzung der Istanbul-Konvention in
Schleswig-Holstein, berät Politik, Frauen und alle Beteiligten.
Das Ziel ist Prävention und rechtzeitiges Einschreiten. Denn: Der
Femizid ist nur die Spitzes des Eisbergs, dem schon mehrere
Eskalationsstufen der Gewalt vorangingen - Stufen, die seit
Jahren bekannt und erforscht sind.
Die Journalistin Julia Cruschwitz hat für ihr
Buch „Femizide“ nachweisen können, dass in allen Fällen, die sie
recherchiert haben, diese Stufen aufgetreten sind. Nur wurden die
Frauen meistens vorher nicht ernst genommen. Was auch
Asha Hedayati aus ihrer Arbeit als Anwältin für
Familienrecht kennt. Sie hat sich auf Gewalt in
Trennungssituationen spezialisiert und berichtet aus ihrem
Alltag, wo z.B. Frauen durch Gerichte gezwungen werden, dem
gewalttätigen Expartner bei der Übergabe der gemeinsamen Kinder
zu begegnen.
Karin Heisecke von der Malisa-Stiftung bringt
derweil eine Vision mit: Eine Gesellschaft, in der es keine
Gewalt gegen Frauen mehr gibt - GAR keine - wie wir dahin kommen?
Wie können wir Femizide beenden?
Unter dem Motto „Talking Humanity“ wollen wir die Erfahrungen der
Betroffenen beleuchten. Unser Gespräch unterstreicht die
Dringlichkeit, sich mit gesellschaftlichen Normen und rechtlichen
Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen, die das Fortbestehen von
Gewalt gegen Frauen ermöglichen. Wir werden uns mit der Frage
beschäftigen, wie wir Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt
durch unser gemeinsames Handeln beenden, eine Kultur der
Nulltoleranz fördern und unsere Gesellschaft zum Besseren
verändern können. Dieser Dialog fordert jeden von uns auf, sich
kritisch mit diesen unbequemen Wahrheiten zu befassen und einen
Wandel hin zu einer gerechteren und sicheren Welt für Frauen auf
den Weg zu bringen.
Links und Hintergründe
Human Rights Film Festival Berlin
Lila Podcast mit Asha Hedayati: Die stille Gewalt
Lila Podcast mit Margarita Bettoni: Warum Männer Frauen töten
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