Das Buch zur Woche: Natasha Brown – „Zusammenkunft“
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Heute geht es um „Zusammenkunft“ von Natasha Brown. Ihr Romandebüt
ist gerade auf Deutsch bei Suhrkamp erschienen, in einer sehr
gelungenen Übersetzung der Schriftstellerin Jackie Thomae. Natasha
Brown sagte in Interviews immer wieder, dass diese Geschichte in
„Zusammenkunft“ nicht rein autobiografisch ist. Aber es gibt
deutliche Parallelen zu ihrer beruflichen Laufbahn. Natasha Brown
studierte nämlich in Cambridge Mathematik, arbeitete danach zehn
Jahre lang im Londoner Finanzsektor und wurde dort oft als eine Art
Erfolgsstory verkauft: Sie ist eine sehr intelligente, schwarze,
gutverdienende Frau – in einer Branche, die überwiegend von weißen
Männern bevölkert wird. Die namenlose Ich-Erzählerin ihres Buches
ist in einer ähnlichen Situation. Sie ist erfolgreich in ihrem Job
im Finanzwesen, hat eine Eigentumswohnung in einem kernsanierten
Townhouse in London und ist im Rennen für eine Beförderung, um die
auch ihr Kollege Lou buhlt. Außerdem bekommt sie eine Krebsdiagnose
und entscheidet zum Entsetzen ihrer Ärztin, erstmal keine
Behandlung zu beginnen, weil das ihre Karriere ausbremsen würde.
Ein mit 112 Seiten eher schlankes, aber ungemein kraftvolles
Romandebüt, das deutlich macht, was viele nicht hören wollen –
nämlich dass zwar gerade viele so tun, als wäre diese Welt diverser
und als wäre man als Weißer natürlich überhaupt gar nicht
rassistisch und als gäbe es Erfolgsgeschichten wie jene der
Protagonistin in der Wirtschaftswelt zuhauf – aber hier lernen wir,
zu welchem Preis solche Geschichten oft nur möglich sind, weil
nämlich Frauenfeindlichkeit, Männerbünde, struktureller Rassismus
und elitärer Klüngel immer noch präsent sind.
ist gerade auf Deutsch bei Suhrkamp erschienen, in einer sehr
gelungenen Übersetzung der Schriftstellerin Jackie Thomae. Natasha
Brown sagte in Interviews immer wieder, dass diese Geschichte in
„Zusammenkunft“ nicht rein autobiografisch ist. Aber es gibt
deutliche Parallelen zu ihrer beruflichen Laufbahn. Natasha Brown
studierte nämlich in Cambridge Mathematik, arbeitete danach zehn
Jahre lang im Londoner Finanzsektor und wurde dort oft als eine Art
Erfolgsstory verkauft: Sie ist eine sehr intelligente, schwarze,
gutverdienende Frau – in einer Branche, die überwiegend von weißen
Männern bevölkert wird. Die namenlose Ich-Erzählerin ihres Buches
ist in einer ähnlichen Situation. Sie ist erfolgreich in ihrem Job
im Finanzwesen, hat eine Eigentumswohnung in einem kernsanierten
Townhouse in London und ist im Rennen für eine Beförderung, um die
auch ihr Kollege Lou buhlt. Außerdem bekommt sie eine Krebsdiagnose
und entscheidet zum Entsetzen ihrer Ärztin, erstmal keine
Behandlung zu beginnen, weil das ihre Karriere ausbremsen würde.
Ein mit 112 Seiten eher schlankes, aber ungemein kraftvolles
Romandebüt, das deutlich macht, was viele nicht hören wollen –
nämlich dass zwar gerade viele so tun, als wäre diese Welt diverser
und als wäre man als Weißer natürlich überhaupt gar nicht
rassistisch und als gäbe es Erfolgsgeschichten wie jene der
Protagonistin in der Wirtschaftswelt zuhauf – aber hier lernen wir,
zu welchem Preis solche Geschichten oft nur möglich sind, weil
nämlich Frauenfeindlichkeit, Männerbünde, struktureller Rassismus
und elitärer Klüngel immer noch präsent sind.
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